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Verführung Der Unschuld

Verführung Der Unschuld

Titel: Verführung Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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eine Karaffe mit frisch gepresstem Orangen-Mango-Saft, ein
Brotkorb mit frischem Gebäck, außerdem Honig und Marmelade, eine Platte mit Prosciutto
und Mortadella, verziert mit frischen Erdbeeren.
Die Üppigkeit dieses Frühstücks überstieg italienische Gewohnheiten. Üblich wäre ein
Espresso und ein Cornetti, ein Hörnchen, gewesen, allenfalls ein Tramezzino, ein mit Wurst
belegtes Brötchen, und erst zu einem zweiten späteren Frühstück etwas mehr. Aber die
Morenos waren Genussmenschen und hatten zudem keine Figurprobleme. Für ein zweites
Frühstück fanden sie meistens keine Zeit, deswegen bevorzugten sie es, morgens
abwechslungsreich und üppig zu frühstücken.
Giulia begutachtete den gedeckten Tisch, rückte hier und da etwas zurecht, und stellte dann
noch die Kaffeekanne bereit, die ihre Wärme durch einen Untersatz hielt, in dem ein großes
Teelicht brannte. Zuletzt zündete Giulia die drei weißen Kerzen des silbernen Leuchters an,
der als einziger Schmuck auf dem Tisch stand. Ein paar Blumen fehlen , dachte sie. Mama hat
immer Blumen auf den Tisch gestellt. Das sollte ich morgen auch machen. Dann sieht es
gemütlicher aus.
Sie streckte sich, betrachtete ein letztes Mal zufrieden den Tisch und rollte dann den
Servierwagen zurück zur Tür. Eigentlich sollte sie den Raum wieder schnell verlassen, hatte
die Mamsell ihr eingeschärft. Aber ihre Neugierde siegte über die Anweisungen. Wenn sie
schon mal hier war … sie horchte angestrengt. Aus den beiden Schlafräumen drang kein
einziges Geräusch.
Auf Zehenspitzen trippelte sie zu einer der Vitrinen. Was aus der Entfernung wie kleine
Vasen und ein Haufen billiger Nippes gewirkt hatte, entpuppte sich nun bei näherer
Betrachtung als Sammlung wahrscheinlich sehr teurer Porzellanfiguren, die erotische Szenen
darstellten, teils in sehr moderner Abstraktion ausgeführt, die Körperformen anatomisch nicht
korrekt, aber in ihrer Tätigkeit eindeutig – teils wohl mit antiquarischem Wert und einer sehr
naturalistischen, nichts beschönigenden Darstellungsweise.
Giulia starrte von einer Figur zur anderen, und ihre Augen wurden dabei immer größer. Sie
ertappte sich dabei, dass sie sich vorstellte, eine der weiblichen Figuren zu sein und sich – so
wie dargestellt – dem Mann hinzugeben, und stellte zu ihrer eigenen Überraschung fest, dass
sie den Gedanken sehr aufregend fand. Besonders von einer Figurengruppe konnte sich ihr
Blick nicht trennen. Da kniete eine Frau auf einem Hocker oder Sessel, und während sie ganz
offensichtlich von dem einen Mann von hinten gevögelt wurde, beglückte sie einen anderen,
der vor ihrem Gesicht stand, mit dem Mund … Giulias Herz pochte schneller als normal, und
sie musste ihre Hände an der Schürze abwischen, weil sie immer feuchter wurden.
Sie war so vertieft in die Betrachtung, dass sie nicht bemerkte, wie sich eine der
Schlafzimmertüren öffnete, und Lorenzo sie mit einem amüsierten Lächeln beobachtete.
Seine Blicke tasteten ihre makellose Figur ab. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass die
Kleidung seiner Hausangestellten streng, langweilig und sogar recht altmodisch wirkte. Bei
Antonella oder der Mamsell und den anderen Mädchen störte ihn das nicht, aber Giulia sah in
einer ihre Jugend betonenden Kleidung bestimmt sehr attraktiv aus.
Sie hatte sich ihm noch gar nicht bewusst als Teil seines Personals eingeprägt, da sie kaum
Kontakt miteinander hatten. Wie lange arbeitete sie schon im Haus? Es war schon ein
aufreizender Anblick, wie sie so nach vorne gebeugt in die Vitrine blickte und dabei
ungewollt ihren Po aufreizend nach hinten herausstreckte. Er erinnerte sich kaum daran, wann
die Mamsell um ihre Anstellung gebeten hatte. Ihr jugendliches Spiegelbild in den
Vitrinenscheiben offenbarte ihm einen erstaunten, und wenn er es recht bedachte, einen ein
wenig empörten Gesichtsausdruck. Ihre Wangen waren in zarter Röte erhitzt.
»Guten Morgen. Interessante Figürchen, nicht wahr? Wie war doch gleich dein Name?«
Giulia fuhr herum und starrte Lorenzo so entsetzt an, als ob ihr ein Gespenst begegnet wäre.
Dann stammelte sie: »Oh, äh, mein Name ist Giulia – Entschuldigung, Signor Lorenzo, ich
wollte nicht neugierig – äh, guten Morgen. Ich … ich bin schon weg!«
Hektisch hastete sie zur Tür, riss sie auf und zerrte den leeren Servierwagen unkontrolliert
hinter sich her, dass dieser beinahe umgestürzt wäre. So schnell wie es auf dem hochflorigen
Teppich möglich war, schob sie den Wagen in

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