Verführung Der Unschuld
hat sie
verlegen gemacht – sie ist also unverdorben, aber neugierig und erlebnisbereit, und ich bin
sicher, mit ein paar simplen Tricks bekommen wir es hin, dass sie genau das macht, was wir
von ihr verlangen!«
Lorenzo tippte sich mit dem Finger an die Schläfe, um Federico zu zeigen, was er von
seinem Vorschlag hielt. »Also, ich will ja nicht auf Sex verzichten, nur weil ich gerade mal
wieder solo bin. Aber deswegen gehe ich noch lange nicht ins Bordell oder vergnüge mich
ersatzhalber mit einem Hausmädchen! Ich brauche mal wieder eine richtige Session! Eine, wo
es richtig abgeht. Mit einer erwachsenen Frau und nicht mit einem halben Kind!«
Federico lächelte überlegen. »Aber genau davon rede ich doch. Unsere Ex-Geliebten wollten
sich nicht darauf einlassen. Giulia ist jung und hat wenig oder gar keine Erfahrung. Man
könnte sie also gefügig machen und erziehen!«
Lorenzo schnaufte laut. »Du spinnst ja. Aber tu, was du nicht lassen kannst, doch pass auf,
dass es nicht rauskommt. Wenn das der Patrone erfährt, enterbt er uns glatt! Du kennst doch
seine Moralvorstellungen!«
Lorenzos und Federicos Vater war ein ehrenvolles Mitglied der sogenannten besseren
Gesellschaft und das unumstrittene, dominante Familienoberhaupt der Familie Moreno, der
seinen Söhnen die Tugenden von Moral und Ehre ebenso eingeimpft hatte wie Fleiß und
zielgerichtetes Arbeiten. Es war ihm ein stetiger Dorn im Auge, dass bislang keiner von
beiden geheiratet und Kinder gezeugt hatte. Aber selbst er, der Patrone, konnte seine Söhne
angesichts der modernen Zeit nicht zu einer Heirat zwingen, obwohl er es gerne getan hätte.
Inzwischen war es ihm schon nicht mehr so wichtig, ob diese standesgemäß gewesen wäre,
Hauptsache Enkelkinder. Aber er wurde nicht müde, sie häufig daran zu erinnern, vor allem
seit sie auf die Dreißig zugingen.
Federico verdrehte die Augen. »Brüderchen, sei doch nicht so feige. Außer Antonella und
Giovanni weiß doch niemand, was wir im Seitenflügel verstecken, und im Übrigen viel zu
lange nicht mehr genutzt haben! Die beiden würden sich eher die Zunge abbeißen, als etwas
zu verraten, so loyal sind sie, weil wir sie damals trotz ihrer Vorstrafe eingestellt haben! Nun
denk doch mal nach. Woran sind die meisten Weiber, die hinter uns herlaufen, interessiert?
An unserem Geld und unserem Besitz! Nur deswegen spielen sie eine Weile mehr oder
weniger begeistert mit, und dann sträuben sie sich und verteufeln uns als pervers.« Er schlug
mit der Faust auf den Tisch. »Ich will endlich mal wieder einen schönen Frauenarsch erröten
sehen, eine Sklavin der Lust fesseln, die daran Gefallen findet und nichts anderes im Sinn hat,
als alles für mich zu tun, eine Züchtigung zu akzeptieren und sich mir in jeder Hinsicht
vollkommen hinzugeben, capito?«
Lorenzo gab lediglich ein Knurren als Antwort von sich. Das ganze Thema ging ihm auf die
Nerven. Seine bisher längste Beziehung hatte ganze zwölf Monate gedauert, und er hatte es
ebenso wie sein Bruder satt, immer an die falschen Frauen zu geraten. Er wusste nie, ob sie
ihn liebten oder Federico, oder vor allem einen vermögenden Ehemann suchten. Im
Augenblick taumelte er wie ein Schmetterling von einem Liebesabenteuer ins nächste,
glücklich machte ihn das allerdings nicht. Es besänftigte lediglich seinen Hormonspiegel.
Genervt trank er seinen Kaffee, stellte die Tasse aber gleich wieder angewidert ab; denn der
Kaffee war inzwischen nur noch lauwarm und zudem nicht stark genug. Er würde mit der
Mamsell reden müssen. Antonellas Abwesenheit rechtfertigte keinesfalls, dass man ihnen eine
Thermoskanne mit gewöhnlichem Kaffee hinstellte, statt wie jeden Morgen frische Latte
Macchiato oder Cappuccino zu bringen.
Federico ließ nicht locker. Er steigerte sich in seine Wünsche hinein. »Ich will ein devotes
Weib in meinem Bett, keine arrogante Zicke wie Paola oder Gabriella, sondern eine
Mischung aus anschmiegsamem Kätzchen mit kurzen Krallen und gehorsamem Hündchen!«
Lorenzo stöhnte und verdrehte die Augen. »Können wir jetzt mal zur Tagesordnung
übergehen? Wenn du noch länger von Sex redest, muss ich mir erstmal einen runterholen, ehe
ich wieder klar denken kann!« Mit grimmiger Miene nahm er erneut die Tageszeitung in die
Hand, um die Aktienkurse zu studieren, und damit war das Thema für ihn vorläufig beendet.
In der Zwischenzeit nahm auch Giulia ihr Frühstück in der Küche ein und ging anschließend
der Mamsell bei den Vorbereitungen des
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