Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung
stöhnte erneut. »Oh, das wird dem werten Herrn ganz
und gar nicht gefallen.« Sichtbar mühsam richtete er sich
auf, stolperte etwas und nahm dankbar Maggies Hilfe an, als
sie ihn stützte.
»Wir müssen ihn von seinem Büro aus anrufen. Ich hoffe,
der Hausherr wird sein Handy bei sich haben.« Dann sah er
Maggies Kopfwunde und nahm ihr Kinn in die Hand, um ihren
Kopf zu drehen. »Das sieht aber nicht gut aus, Miss. Diese
Wunde müssen wir unbedingt verarzten.«
»Das hat Zeit. Ted geht erstmal vor. Wer weiß, was diese
Viecher mit ihm anstellen werden.«
***
Zur selben Zeit wurde Ted mit rasender Geschwindigkeit
über den Wald hinweg getragen. Er war kaum bei Bewusstsein
und spürte nur den Wind, wie er um ihn herum peitschte. Der
Flug war sehr unruhig. Es ging ständig auf und ab, die
Krallen der Kreaturen bohrten sich in Teds Arme hinein und
ein paarmal hatte er das Gefühl, als hätten sie ihn fast
fallen gelassen. Ted fühlte sich unheimlich träge. Sein
Rücken, wo er von den Monstern getroffen worden war,
schmerzte bitterlich und sein Kopf hämmerte. Trotz allem war
es die Angst, die ihn am meisten quälte. Was konnten diese
Kreaturen bloß von ihm wollen?
Der Flug dauerte nicht lange und dennoch war sich Ted
nicht sicher, wie weit sie in etwa von der Villa weg sein
mussten. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren und allein der
Wind, der gegen ihn peitschte, machte deutlich, wie schnell
sich die Kreaturen fortbewegten. Sehen konnte er nichts,
waren seine Augen doch ungewöhnlich schwer. In den kurzen
Momenten, in denen er es geschafft hatte, sie zu öffnen,
wurde ihm bewusst, dass er seine Brille bei dem Kampf
verloren hatte. Durch seine starke Sehschwäche konnte er
kaum etwas erkennen und sah bloß den verschwommenen Boden
unter ihnen daher fliegen.
Nach einer Weile spürte Ted letztendlich, wie sich die
Kreaturen senkten. Sie sausten nach unten und mit einem
markerschütternden Aufprall landeten sie auf einen mit Gras
bedeckten Boden.
Ted sank sofort auf die Knie. Sein ganzer Körper
zitterte, ihm war kalt und alles um ihn herum schien sich zu
drehen.
Schritte hörte er vor sich. Sie waren ohne Zweifel
menschlich oder zumindest menschenähnlich und er blickte
auf. Natürlich sah er immer noch alles verschwommen, doch
meinte er, den Körper einer Frau zu erkennen. Sie trug
offenbar schwarze Kleidung und war recht schlank.
»Habt ihr endlich etwas richtig gemacht«, sagte eine hohe
Stimme und bestätigte damit Teds erste Annahme. »Die Kreatur
habt Ihr nicht mitgenommen, wie ich sehe, aber das lässt
sich verkraften. Der Mensch ist im Moment das wichtigste
Puzzleteil für uns. Bringt ihn in das Verlies.«
Ted wurde von beiden Seiten hochgezogen und nach vorne
geschleppt. Er wollte etwas zu der Frau sagen, doch kein
einziges Wort kam aus seinem Mund. Seine Kehle fühlte sich
trocken an, sein Hals kratzte. Unsanft wurde er in ein
dunkles Gebäude gezogen. Seine Füße schleiften über hartem
Steinboden und drinnen knarrte eine Tür, als eines der
Monster sie öffnete. Er wurde unsanft hineingestoßen und mit
erneutem Quietschen schloss sie sich hinter ihm.
Der harte Aufprall hatte ihm die Luft genommen, er
hustete. Mühsam hob Ted den Kopf und sah sich in dem Gebäude
um. Die verschwommenen Umrisse ließen nur Vermutungen zu,
doch zog es sehr in dem Gebäude und an unterschiedlichen
Stellen brach helles Sonnenlicht zwischen die Steine herein.
Ted glaubte daher, in einer Ruine zu sein. Womöglich waren
es die Überreste eines Klosters oder eines alten
Steinhauses.
Wieder hörte er Schritte. Diesmal vernahm er das Klackern
von Absätzen. Der Ton hallte durch die Räume und hatte etwas
Unheimliches. Ted richtete sich auf, ging auf die
Gitterstäbe zu und schloss seine Finger um das kalte Metall.
»Was hast du mit mir vor?«, fragte er mit kratziger
Stimme. »Warum hast du mich hierher bringen lassen?«
Die Frau antwortete nicht. Sie schien mehrere
Flüssigkeiten auf einem Tisch hin und her zuschütten. Ted
konnte ein Blubbern hören, und sah ihre Hände, wie sie eine
dunkle Flüssigkeit von dem einen Reagenzglas in das nächste
schüttete.
»Oh, ja! Das ist genau richtig«, sagte sie wohl zu sich
selbst, denn sie würdigte Ted keines Blickes.
Dann drehte sie sich um, ging auf Ted zu und er wich von
den Gitterstäben zurück. Von Nahem konnte er ein paar
Konturen in ihrem Gesicht ausmachen. Wie Ephelia hatte sie
dunkle Haut
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