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Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung

Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung

Titel: Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francisca Dwaine
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und schwarze Haare. Trotzdem ähnelte sie dieser
Frau kein bisschen, denn anstelle des fröhlichen und
verrückten Blickes, den Ted bei Ephelia gesehen hatte, besaß
sie düstere und härtere Gesichtszüge. Sie umklammerte einen
der Gitterstäbe mit einer Hand und Ted erkannte lange,
scharfe Fingernägel, die Krallen ähnelten. Mit zwei Fingern
hielt sie ein Reagenzglas hoch, indem eine dunkle rote
Flüssigkeit schwappte.
    »Weißt du, was das hier ist, Mensch?«, fragte sie.
    Ted hatte eine Vorstellung, wollte diese aber nicht
aussprechen. Er nickte nur und die Frau lachte.
    »Lange Zeit habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mich
zu rächen. Dank dir wird mir das bald möglich sein.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie da reden«, sagte Ted.
Er klang bei Weitem mutiger als er sich fühlte.
    »Natürlich hast du das nicht. Aber das ist auch egal.
Deine Einzigartigkeit muss dir nicht bewusst sein, um mir zu
helfen. Alles, was ich brauche, ist dein Blut und ein
kleiner Blick hier hinein.« Sie erhob einen ihrer Finger und
deutete auf ihren Kopf. »Nur ein Blick in dein Gehirn.«
    »Sie wollen mich umbringen?«
    »Darauf wird es im Endeffekt leider hinauslaufen.« Ihr
Tonfall war gespielt mitleidig, doch ihr Gesichtsausdruck
verriet eine diebische Freude an Teds Angst.
    Als er sich gegen die feuchte Steinwand drückte, hoffte
Ted stark, dass Zephir ihn bald finden würde.
     
    ***
     
    Schnellen Schrittes verließ Zephir die Hallen und Ardat
eilte ihm nach.
    Er dachte über die beiden Schwestern nach. Anjas Kräfte
waren zur Zeit des Angriffs zwar noch nicht vollständig
entwickelt gewesen, doch hatte sie damals aus der Sicht
einiger Mitglieder der Gemeinschaft bereits eine große
Gefahr dargestellt. Es wunderte ihn deshalb nicht, dass sein
Vater sie beschützen wollte und vor den anderen versteckte.
    Mit Ephelia war die Sache anders. Sie war zu dem
Zeitpunkt noch so jung gewesen und konnte gefahrlos
aufgezogen werden. Sein Vater hatte damals geschworen, alles
dafür zu tun, dass sie ein wertvolles Mitglied ihrer
Gemeinschaft werden würde. So ganz hatte das natürlich nicht
geklappt, doch hatte Ephelia, wie sein Vater schon richtig
gesagt hatte, nie etwas Schlimmeres getan, als ein paar
dumme Streiche zu spielen. Daher hatte bisher auch niemand
wirklich einen Grund gehabt, sich zu beschweren. Kleine
Vergehen wurden übersehen, da niemand sich mit einer Hexe
anlegen wollte. Die Sache sah allerdings anders aus, wenn
die Menschen durch Ephelias oder Anjas Taten von der
Existenz der übernatürlichen Wesen erfahren würden. Die
Geschichte war voll von Berichten, in denen Menschen andere
getötet und verfolgt hatten, von denen sie nur ahnten, dass
sie übernatürliche Kräfte besaßen. Würde nun die einfache
Bevölkerung herausfinden, dass sie existierten, wäre es fast
sicher, dass viele von ihnen verfolgt werden würden. Aus
diesem Grund hatten die meisten Angst vor einer Entdeckung
und es wurden gewisse Regeln geschaffen, die diese Gefahr
bannen sollten.
    Natürlich hielten sich längst nicht alle gerne daran. Die
Werwölfe waren nur eines der Völker, das mit diesen
Beeinträchtigungen nicht gerne lebte. Auch viele andere
verstanden einfach nicht, warum sie in kleinen Gebieten
leben mussten und nicht die Welt der Menschen nutzen
konnten. Sie konnten zwar nur an bestimmten Orten ohne jede
Beeinträchtigung leben, doch glaubten viele an eine
Möglichkeit, diese Gebiete zu erweitern.
    Allgemein sagte man, dass die übernatürlichen Gebiete nur
von selbst entstanden waren und niemand einen Einfluss auf
diese haben konnte. Doch einige dachten anders. Sie
glaubten, dass auch die Menschenwelt zu einer Kraftquelle
für sie werden konnte, wenn nur viele von ihnen über einen
etwas längeren Zeitraum an einer Stelle lebten. Dieser
Glaube war aus Überlieferungen entstanden, in denen ein Volk
von Erdengräbern, Kreaturen, die ähnlich wie Maulwürfe unter
der Erde lebten, in die Menschenwelt ziehen mussten, weil
ihr altes Gebiet plötzlich von Erdentrollen überrannt worden
war. Zunächst hatte sie diese Umsiedlung sehr geschwächt,
doch dann gab es eine Veränderung und das Gebiet wurde zu
einer Energiequelle. Das konnte auch gut Zufall gewesen
sein, da es einige Berichte gab, die von Veränderungen und
Erweiterungen der Gebiete sprachen. Leider hatten bisher
sämtliche Forschungen in dieser Richtung keine Ergebnisse
gebracht.
    Aber diese eine Überlieferung

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