Verfuehrung im Harem
seinen verführerischen Duft wahrnahm, wusste sie, er stand so dicht vor ihr, dass sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn zu berühren.
„Du bist in Sicherheit, sie ist weg“, erklärte er.
Als Jessica die Augen öffnete und seinem sehnsüchtigen Blick begegnete, bezweifelte sie, dass sie in Sicherheit war.
7. KAPITEL
Für Jessica war es eine ganz neue Erfahrung, fast nackt vor einem Mann zu stehen. Kardahl berührte sie nicht, aber er ließ den Blick so besitzergreifend und voller Verlangen über ihren Körper gleiten, dass sie das Gefühl hatte, er würde sie berühren. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange, während er ihre zur Faust geballte Hand betrachtete, mit der sie das Badetuch über ihren Brüsten krampfhaft festhielt. Seine Augen schienen plötzlich dunkler zu werden.
Vollends aus der Fassung brachte er sie, als er schließlich den Kopf senkte und sie sanft und zärtlich küsste. Es durchzuckte sie wie ein leichter elektrischer Schlag. Ein einziger Schritt auf sie zu genügte, und er berührte ihren Körper mit seinem, obwohl ihre geballte Faust dafür sorgte, dass der Kontakt nicht allzu eng wurde. Aber er hörte nicht auf, sie zu küssen und ihre Lippen mit der Zunge zärtlich zu streicheln. Sie bekam eine Ahnung davon, wie leidenschaftlich dieser Mann war. Wahrscheinlich war er ein ungemein geschickter Liebhaber, doch das würde sie nie erfahren.
Jessica versuchte erst gar nicht, ihre Erregung zu verbergen. Es gelang ihr nicht, sich zurückzuziehen und die Sache zu beenden, obwohl es besser gewesen wäre, wie sie genau wusste. Seit er sie im Palastgarten zum ersten Mal geküsst hatte, hatte sie sich mehr gewünscht, und jetzt wurde ihr Wunsch erfüllt. Wie schön wäre es, wenn der Kuss nie en den würde, dachte sie. Als Kardahl sich von ihr löste, begegnete sie seinem sehnsüchtigen Blick.
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich kann nicht erwarten, dass du mir glaubst, aber das hatte ich nicht geplant.“
Sie war sich nicht sicher, ob sie es ihm glauben sollte oder nicht. Immerhin hatte er sich zurückgezogen, obwohl er sie da gehabt hatte, wo er sie hatte haben wollen. Und das sprach für ihn.
„Warum hast du es dann getan?“, wisperte sie.
Seine Augen wirkten noch dunkler. „Ich konnte nicht anders.“
Wie originell, schoss es ihr durch den Kopf. „Und warum hast du dann aufgehört?“, konnte sie sich nicht verbeißen zu fragen.
„Weil ich sonst ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Falls du jedoch …“ Er verstummte.
„Falls ich was?“
„Na ja, du kannst jederzeit deine Meinung ändern, was das Vollziehen unserer Ehe betrifft.“ Er atmete tief aus. „Ich wäre überglücklich, wenn du bereit wärst, in jeder Hinsicht meine Frau zu sein.“
Wenn er sie küsste, vergaß sie alles um sich her und wünschte sich mehr. Doch war sie wirklich bereit, mit ihm zu schlafen? Ehe sie sich entscheiden konnte, trat er einige Schritte zurück. Plötzlich fröstelte sie. Ohne die Nähe seines warmen Körpers fühlte sie sich der Kälte viel zu sehr ausgesetzt. Natürlich gab es kein Zurück mehr, wenn sie sich zu diesem letzten Schritt entschloss. Erinnerungen wurden geweckt. Sie sah sich wieder als verschrecktes Kind, dessen Mutter im Sterben lag und das keine andere Wahl hatte, als mit der Sozialarbeiterin zu gehen. Nein, sie wollte nie wieder in eine so auswegslose Situation geraten.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe meine Meinung nicht geändert und möchte die Ehe immer noch annullieren lassen.“
„Wie du willst.“ Seine Stimme klang plötzlich so kühl, dass Jessica erbebte. „Du solltest dich abtrocknen. Verzeih mir, dass ich dich gestört habe. Ich lasse dich wieder allein und bade im Fluss.“ Dann nahm er das andere Badetuch in die Hand und verschwand.
Als er weg war, war ihr noch kälter. Rasch trocknete sie sich ab, zog die Jogginghose und ein T-Shirt über und schlüpfte unter die Decke. Erst viel später hörte sie Kardahl zurückkommen.
Sein dunkles Haar war noch feucht, und es juckte sie, ihm mit den Fingern hindurchzufahren. Das war jedoch noch längst nicht alles, was sie nur mit äußerster Willenskraft verhindern konnte. Beim Anblick seiner nackten, muskulösen Brust mit den dunklen Härchen hätte sie ihn am liebsten berührt. Angespannt schloss sie die Augen und fragte sich, wie sie die Nacht neben diesem attraktiven Mann überstehen sollte, ohne zu verraten, was in ihr vorging.
Er machte die Gaslampe aus, ehe er sich
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