Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
glänzte.
    »Anscheinend hat Euer Fahrgast seine Geschäfte etwas früher beendet, als er vorgehabt hat«, bemerkte Ambrose.

26
    »Ihr seid ’n ziemlich blöder Bastard, seid Ihr!« Der Fahrer richtete sich auf und griff in seinen schweren Überwurf. »Hättet Euch um Eure eigenen Angelegenheiten scheren sollen!«
    Ambrose hatte bereits einen Fuß auf den Tritt unter den Kutschbock gesetzt. Er hielt sich mit der Linken an dem Haltegriff fest, zog sich an der Seite der Kutsche hoch und rammte dem Kutscher die Spitze seines Spazierstocks in die Magengrube.
    Der Mann keuchte und krümmte sich vor Schmerzen. Das Messer, das er aus den Falten seines Umhangs gezogen hatte, glitt aus seiner Hand und fiel klappernd auf die Pflastersteine.
    In dem Moment drangen laute Schritte aus Richtung der Gasse. Ambrose sah über die Schulter und erblickte einen zweiten Mann, der sich ihm näherte. Der Schein der Gaslaterne schimmerte auf einem Revolverlauf.
    Ambrose sprang auf den Bürgersteig zurück, tauchte unter den Rädern der Kutsche hinweg und rollte sich in deren Schatten auf die andere Seite des Fahrzeugs.
    Der Revolver knallte, und die Kugel grub sich mit einem dumpfen Laut in das Holz der vierrädrigen Kutsche.
    Der Schuss schreckte das Pferd aus seiner Lethargie. Es warf den Kopf hoch und machte einen heftigen Satz nach vorn. Der Kutscher rang immer noch nach Luft, während er hastig nach den Zügeln tastete und sie schließlich auch zu fassen bekam.
    »Ho, du gottverdammter Klepper!«
    Ambrose sprang auf und zog sich leise auf das Dach der Kutsche. Dort ging er in die Hocke. Seine Ausbildung hatte ihn gelehrt, dass die wenigsten Leute nach oben blickten, bevor sie alle anderen Möglichkeiten abgesucht hatten.
    »Wo bist du, gottverfluchter Mistkerl?« Der zweite Mann drehte sich nervös um seine eigene Achse, während er seine Beute suchte. Er bückte sich und spähte unter die Kutsche. »Wenn du rauskommst und die Hände hochhebst, lass ich dich am Leben.«
    Die Kutsche ruckte heftig, als das Pferd wieder einen Satz machte.
    »Nimm endlich diesen verdammten Gaul an die Kandare!« schrie der Mann mit der Waffe seinen Gefährten an. Er war sichtlich nervös, weil die Dinge offenbar aus dem Ruder zu laufen drohten.
    Ambrose erhob sich und sprang mit den Füßen voran über die Seite der Kutsche. Er traf den Mann unter sich mit seinem ganzen Gewicht. Bei dem Aufprall fielen sie beide zu Boden.
    »Aus dem Weg, Jake!«, schrie der Kutscher.
    Ambrose sprang mit einer geschmeidigen Bewegung auf und griff an dem Mann vorbei, um die Waffe zu packen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Fahrer in seinen schweren Lederstiefel griff.
    Ein zweites Messer Daran hätte ich denken sollen!
    Er duckte sich hinter das Heck der Kutsche.
    Das Wurfmesser verfehlte ihn nur um Zentimeter und drang mit einem dumpfen Schlag in die Seite der Kutsche ein.
    Der zweite Mann hatte sich mittlerweile ebenfalls aufgerappelt und rannte zum Kutschbock.
    »Der Bastard hat meine Knarre«, schrie er dem Fahrer zu. Er packte den Handgriff an der Seite des Fahrzeugs und zog sich zu seinem Kumpan hinauf. »Schaff uns hier weg!«
    Der Fahrer löste die Zügel, und das Pferd, mittlerweile vollkommen panisch, galoppierte sofort los. Die Kutsche schwankte gefährlich, kippte jedoch nicht um.
    Ambrose blieb auf der nebligen Straße stehen und spürte dem eisigen Fluss der dunklen Energie nach, der in ihm rauschte. Er lauschte dem Geklapper der Hufe und dem Rattern der Räder nach, bis es in der Nacht verklang.
    Ambrose bediente sich seiner altbewährten Taktik, wenn er des Nachts eine Mietdroschke suchte. Er ging zur nächsten Taverne und suchte sich willkürlich eine Droschke aus.
    Zwanzig Minuten später befahl er dem Fahrer, an einem hübschen netten Platz zu halten, um den herum ordentliche Reihenhäuser lagen. In keiner der Residenzen brannte Licht.
    Er ging bis zu einer Gasse, die eine Reihe dieser Häuser säumte, öffnete eines der Tore und schritt durch den gepflegten Garten.
    Mit dem Griff seines Stocks klopfte er leise an die Hintertür.
    Kurz darauf wurde sie geöffnet. Der blonde Mann, der in der Tür stand, trug einen Morgenmantel und war etwa so alt wie Ambrose, wenn auch etwas größer.
    Seit dem Tag, als Felix Denver und er selbst die Frage in einem groß angelegten wissenschaftlichen Feldversuch geklärt hatten, der verschiedene Tavernen, zwei Theater und einige öffentliche Häuser umfasst hatte, wusste Ambrose, dass die Frauen Felix als den besser

Weitere Kostenlose Bücher