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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dass die Polizei sich für diese Angelegenheit interessiert. Aber sei dem, wie es sein mag, ich verspreche Euch, dass Cuthbert nicht reden wird.«
    »Darauf würde ich mich an Eurer Stelle nicht verlassen.«
    Larkin hätte beinahe gelächelt. Trimley zeigte wirklich Nerven.
    »Beruhigt Euch, Trimley. Cuthbert wird uns keine Probleme mehr bereiten. Nie wieder.«

25
    Die Dorchester Street ertrank in einem Meer aus Nebel und Schatten. Eine Reihe Gaslaternen hielt eisern Wache gegen die Nacht, doch ihr matter Schein drang kaum durch den dichten Dunst.
    Ambrose stand in einem Torweg und beobachtete die Umgebung.
    Cuthberts Nachricht hatte ihn vor einer knappen Stunde erreicht. Die Dringlichkeit in der rätselhaften, hingekritzelten Notiz war unübersehbar gewesen.
    Habe interessante Neuigkeiten. Erwarte Euch in meinem Büro. Heute Nacht um elf. Kommt allein. Bringt freundlicherweise einen Wechsel über die vereinbarte Summe mit.
    Die Läden an den Geschäften in den Häusern der Straße waren geschlossen. Die meisten Fenster im Erdgeschoss lagen ebenfalls im Dunkeln, doch Ambrose sah ein schwaches Licht hinter den Vorhängen, die vor das Fenster von Cuthberts Büro gezogen waren.
    Die Straße war verlassen bis auf eine einsame Droschke. Der Kutscher hatte sich in einen schweren Mantel gehüllt, den Hut über die Ohren gezogen, und war auf seinem Bock zusammengesunken. Er sah aus, als schliefe er. Sein knochiger Gaul stand geduldig mit gesenktem Kopf da. Zweifellos träumte er von frischem Heu und einem warmen Stall.
    Ambrose beobachtete die Straße noch eine Weile. Nichts rührte sich in den Schatten. Und das Licht brannte gleichmäßig hinter Cuthberts Vorhängen.
    Eines ist sicher, dachte Ambrose. Ich werde nichts herausfinden, wenn ich noch lange hier im Schatten stehen bleibe.
    Er ging zu dem Eingang des Hauses, in dem Cuthberts Büro lag. Dabei machte er sich keine Mühe, das laute Klacken seiner Absätze auf dem Pflaster zu dämpfen. Mr. Dalrymple war kein verstohlener Mann. Er war ein ehrbarer, wohlhabender Gentleman, der Mitglied in einem exklusiven Club war und einen teuren Schneider aufsuchte. Er war hier, um eine geschäftliche Angelegenheit zu regeln. Und er hatte es verdammt eilig, sie abzuschließen.
    Die Tür von Cuthberts Haus war nicht verschlossen. Ambrose trat in den dunklen Hausflur und wartete einen Moment. Als er sicher war, dass sich hier niemand versteckte, stieg er die Treppe zum Obergeschoss empor. Auf dem Treppenabsatz schaute er sich nach rechts und links in dem langen Flur um.
    Das einzige Licht spendete der dünne Schein, der unter Cuthberts Bürotür hindurchfiel.
    Ambrose ging weiter. Er bewegte sich jetzt vollkommen lautlos. Er überprüfte die beiden Türen rechts und links neben Cuthberts Büro. Sie waren beide abgesperrt.
    Gut, dachte Ambrose. Cuthbert und er waren offenbar die beiden einzigen Menschen in diesem Stockwerk. Er ging zu der Bürotür und drehte vorsichtig den Knauf herum. Er war nicht verriegelt.
    Ambrose verzichtete darauf anzuklopfen und stieß die Tür ruckartig auf, um niemanden zu warnen.
    Doch sein Versuch, jemanden zu überraschen, war überflüssig. Cuthbert saß nicht hinter seinem Schreibtisch. Das Büro war leer.
    Ambrose betrachtete die Lampe auf dem Schreibtisch. Warum brannte sie noch? War Cuthbert aus irgendeinem Grund fortgegangen und würde gleich zurückkehren, um seine Verabredung mit Mr. Dalrymple einzuhalten?
    Oder hatte es der Finanzverwalter mit der Angst bekommen und war so hastig geflohen, dass er sich nicht einmal die Zeit genommen hatte, die Lampe zu löschen?
    Ambrose machte die Tür hinter sich zu und schloss sie ab. Er konnte keine unliebsamen Überraschungen gebrauchen, solange er das Zimmer durchsuchte.
    In diesem speziellen Fall verbrachte er wirklich eine Menge Zeit damit, in allen möglichen Akten herumzuwühlen. Es war nicht mehr so wie früher, als die Objekte seiner Begierde faszinierende kleine Gegenstände waren, die im Licht glänzten und blitzten.
    Ah, aber das energetische Knistern der Erregung war noch immer so stark wie früher. Schade, dass er diese Erfahrung nicht auf Flaschen ziehen und verkaufen konnte. Der Gewinn wäre sicher enorm.
    Den kleinen Aktenschrank hatte er im Nu durchsucht. Dort fand er nichts Interessantes, nur alte Geschäftsunterlagen. Nach den Namen und Adressen auf den verschiedenen Akten handelte es sich bei Cuthberts Klienten zumeist um allein stehende Frauen mit bescheidenen Mitteln. Es gab einige

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