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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dieser Fall abgeschlossen ist, werde ich ihn vermutlich niemals Wiedersehen, also warum bin ich so versessen darauf, herauszufinden, was er unbedingt verbergen will?«
    Dante setzte sich auf die Hinterläufe und lehnte sich selig gegen ihr Bein. Beatrice zeigte ihre scharfen, spitzen Zähne, als sie ausgiebig gähnte. Doch keiner der beiden Hunde ließ sich herab, ihre Frage zu beantworten.
    In der lastenden Stille tickte laut die Uhr.
    Concordia öffnete die Tür des Kuriositätenkabinetts und betrachtete die wundervoll angeordneten Schubladen. Die exotisch bemalten und mit Intarsien verzierten Hölzer sahen sehr eigenartig aus. Sie hatte ein solches Muster noch nie gesehen. Die sorgfältig gearbeiteten und mit wundervollen Details verzierten dreieckigen und rombenförmigen Umrisse sollten offenbar das Auge verwirren.
    »Ihr seid genauso wie dieses Kabinett, Ambrose Wells«, flüsterte sie. »Für jedes Fach, das man entdeckt, gibt es ein anderes, welches verborgen bleibt.«
    Phoebe, Hannah, Edwina und Theodora amüsierten sich bei dem Versuch, alle geheimen Schubladen zu entdecken. Concordia faltete die Zeichnung auseinander, die sie in dem Schrank hinterlassen und auf der sie ihre Fortschritte markiert hatten. Das Diagramm verriet, dass sie bisher erst dreiundzwanzig Fächer gefunden hatten. Die Lage jedes einzelnen war sorgfältig auf der Zeichnung markiert.
    Concordia betrachtete das Blatt einen Moment und musterte dann das Innere des Kabinetts. Es gab noch viele Schubladen zu entdecken.
    Sie fuhr mit den Fingern über die Oberfläche eines der aufwendig verzierten Paneele und tastete nach den unsicht-baren Vertiefungen, die einige der Fächer markierten, und drückte sanft darauf, um nach den verborgenen Sprungfedern und Hebeln zu suchen, die andere Schubladen öffneten.
    Probehalber öffnete sie einige der Fächer, die Phoebe und die anderen bereits erkundet hatten. Die meisten von ihnen waren leer. Andere enthielten irgendwelche Relikte, die man offenbar in dem Kabinett verwahrt und dann vergessen hatte. In einer lag ein kleiner Salbentiegel mit romanischen Schriftzeichen, in einer anderen ein Ring mit einem roten Karneol.
    Es wäre vielleicht amüsant, eine Schublade zu entdecken, welche die Mädchen noch nicht gefunden haben, dachte sie. Jedenfalls würde ihr diese Suche die Zeit bis zu Ambroses Rückkehr vertreiben.
    Sie machte sich ans Werk.
    Zwanzig Minuten später war es ihr immer noch nicht gelungen, auch nur ein einziges neues Fach zu entdecken.
    »Das ist schwieriger, als zu erwarten war«, informierte sie die Hunde.
    Dante und Beatrice waren zum Kamin zurückgekehrt. Sie zuckten mit den Ohren, schlugen aber nicht einmal die Augen auf.
    Concordia ging um den Schrank herum und betrachtete ihn aus allen Blickwinkeln. Das Rätsel, das ihn umgab, faszinierte sie. Dann trat sie wieder davor und untersuchte eine der Schubladen, die bereits entdeckt worden war.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. Um das auszuprobieren, steckte sie die Hand in das Fach und tastete sehr sorgfältig mit ihren Fingerspitzen darin herum.
    Doch sie fand nichts.
    Dann machte sie sich daran, die anderen Schubladen zu erforschen. Als sie zu Nummer fünfzehn kam, glitten ihre Fingerspitzen über eine winzige Vertiefung am Ende des Fachs.
    Sie drückte zögernd und hörte das schwache, gedämpfte Geräusch von winzigen Angeln und Federn.
    Ohne Warnung schwang ein ganzer Bereich der Schubladen auf und enthüllte einen zweiten, inneren Schrank, der innerhalb des äußeren verborgen gewesen war.
    »Sehr raffiniert«, murmelte sie den Hunden zu. »Das werde ich den Mädchen nicht verraten. Sie haben bestimmt viel mehr Spaß, wenn sie das Geheimnis selbst entdecken.«
    Sie tastete weiter mit den Fingerspitzen in den Schubladen herum. Ihre Neugier war durch ihren kleinen Erfolg noch angestachelt worden. Als sie einige Dreiecke innerhalb von Dreiecken drückte, glitt ein langes, schmales Fach auf.
    Darin lag eine verblasste Zeitung, die einmal gefaltet war. Zweifellos war sie Vorjahren in den Schrank gelegt und anschließend vergessen worden.
    Concordia nahm sie heraus und faltete sie auseinander. Einige Kolumnen auf der Titelseite wurden von dem reißerischen Bericht über einen angeblichen Selbstmord und einen finanziellen Schwindel in Anspruch genommen.
    Das Datum auf der Zeitung lag schon fast zwanzig Jahre zurück.
    Concordia fing an, den Bericht zu lesen. Die Leiche eines Gentlemans, der angeblich in etliche bemerkenswert gerissene

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