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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Aussehenden von ihnen beiden betrachteten.
    »Ich hoffe, es ist wichtig, Wells. Ich habe Gesellschaft.«
    Ambrose lächelte. Zum großen Leidwesen von Londons Damen war Inspektor Felix Denver von Scotland Yard an Frauen nur auf eine freundliche, gesellschaftliche Art und Weise interessiert. Wer auch immer da oben in seinem Bett liegen mochte, war auf jeden Fall männlichen Geschlechts.
    »Tut mir Leid, dass ich deine Nachtruhe störe, Felix.«
    Felix hob die Kerze und leuchtete Ambrose ins Gesicht. Dann verzog er das Gesicht. »Ich würde mir diese Sache mit dem Backenbart und dem Schnurrbart gut überlegen, wenn ich du wäre. Sie verschönern dein Gesicht nicht gerade.«
    »Nein, aber sie verbergen es, und genau darum geht es mir. Ich bin hier, um dir mitzuteilen, dass sich die Lage verkompliziert hat.«
    »Das tut sie doch immer, wenn du deine Finger im Spiel hast, Wells.«
    Ambrose berichtete Felix, was auf der Straße vor Cuthberts Büro passiert war.
    »Ein solches Gemetzel nur, um vier ehrbare junge Damen in Luxuskurtisanen zu verwandeln, kommt mir irgendwie nicht logisch vor«, schloss er. »Larkin ist Geschäftsmann. Er geht nur ungern überflüssige Risiken ein. Hier geht es noch um etwas anderes, das habe ich im Gefühl.«
    »Vermutlich gehören diese vier Mädchen, die du und die Lehrerin gerettet habt, zu einem größeren Handel mit jungen Frauen, den Larkin und sein neuer Gentleman-Partner betreiben«, erklärte Felix. »Wenn sich dieses Geschäft als ausreichend lukrativ entpuppt, würde es erklären, warum die Geschäftspartner bereit sind zu töten, um es zu schützen.«
    »Hast du etwas Neues bei deinen Ermittlungen herausgefunden?«, erkundigte sich Ambrose.
    »Die Antworten, die ich auf meine Telegramme bekommen habe, bestätigen nur, was du bereits vermutet hast. Die vier Mädchen auf der Burg sind angeblich alle bei tragischen Unfällen ums Leben gekommen. Keiner ihrer Verwandten schien allzu sehr um sie zu trauern.«
    »Phoebe Leylands Tante könnte die einzige Ausnahme sein. Sie hat offenbar Nachforschungen bei verschiedenen Waisenhäusern angestellt, nachdem ihre Nichte verschwunden ist. Ich schlage vor, dass du jemanden zu ihr schickst, der sich mit ihr unterhält.«
    »Hast du ihre Adresse?«
    »Ja.« Ambrose gab sie ihm und trat dann zurück. »Ich muss nach Hause. Es war eine lange Nacht.« Er schaute zu dem dunklen Schlafzimmerfenster hoch. »Jemand wartet auf mich.«
    Felix lächelte. »Das ist mal was anderes für dich, stimmt’s ?«
    »Ja«, sagte Ambrose. »Das ist mal was anderes.«

27
    Concordia packte die Revers ihres Morgenmantels, drehte sich um und marschierte erneut durch die Bibliothek. Sie hatte aufgehört mitzuzählen, wie oft sie diesen Weg in der letzten Stunde gegangen war. Und ihre Unruhe wuchs bei jedem Schritt.
    Ambrose hätte längst zu Hause sein müssen! Etwas Schreckliches war passiert. Sie spürte es in ihren Knochen. Die Mädchen waren schon vor Stunden nach oben auf ihre Zimmer gegangen. Mr. und Mrs. Oates und Nan hatten sich in ihre Quartiere zurückgezogen, nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass alle Schlösser gesichert waren. Dante und Beatrice waren zu Concordia in die Bibliothek gekommen und leisteten ihr Gesellschaft, nachdem alle anderen ins Bett gegangen waren. Jetzt dösten die beiden Hunde vor dem niedrigen Kaminfeuer.
    Concordia blieb vor dem alten Kuriositätenkabinett stehen und warf einen Blick auf die Uhr. Der Minutenzeiger war nur fünf Minuten weitergegangen, seit sie das letzte Mal hingesehen hatte. Sie fröstelte unwillkürlich. Es war zwar angenehm warm in der Bibliothek, doch die Hitze des Kamins reichte nicht, um die Kälte der Furcht zu unterdrücken, die schon den ganzen Abend an ihren Nerven zerrte.
    Ambrose hätte sie zu diesem Treffen mit Cuthbert mitnehmen sollen. Wenn er zurückkam, würde sie ihm klar machen, dass er sie nicht mehr einfach so zurücklassen konnte. Sie war seine Klientin, seine Arbeitgeberin. Sie hatte in dieser Angelegenheit auch ihre Rechte.
    Dante hob den Kopf und betrachtete Concordia aufmerksam. Sie wusste, dass er ihre Unruhe witterte.
    »Hat dein Herr dir seine Geheimnisse verraten?«, fragte sie den Hund.
    Beatrice schlug ebenfalls die Augen auf.
    Die beiden Hunde standen auf und tapsten über den Teppich zu der Stelle, wo Concordia stand. Sie bückte sich und kraulte sie hinter den Ohren.
    »Ich wette, dass ihr beide euch keinen Deut um die Geheimnisse Eures Herrn schert«, sagte sie. »Wenn

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