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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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habe ich zufällig Miss Glade auf der Treppe gehört.«
    »Und dann hat Phoebe uns alle rasch geweckt«, schloss Edwina.
    Er nickte. »Das erklärt zumindest, warum Ihr alle rein zufällig auf dem Treppenabsatz herumstandet, als Miss Glade sich zu Bett begab.«
    Die Mädchen wechselten unbehagliche Blicke.
    »Der entscheidende Punkt ist jedenfalls«, erklärte Edwina schließlich streng, »dass sie ihr Haar gelöst hatte.«
    »Genau wie Lucinda Rosewood in Die Rose und die Dornen«, fügte Hannah hinzu. »Nachdem sie aus dem Garten gekommen ist, wo sie mit Mr. Dornfeld war. Wo Mr. Dornfeld sie verführt hat, versteht Ihr?«
    Ambrose nickte. »Im Garten.«
    »Und dann hat er sie fallen lassen«, fuhr Hannah traurig fort. »Wisst Ihr noch? Ich habe Euch davon neulich beim Frühstück erzählt.«
    »Ich glaube, Ihr erwähntet ebenfalls, dass Ihr bisher nur die Hälfte des Romans gelesen habt«, meinte er. »Hattet Ihr Gelegenheit, Eure Lektüre zu beenden?«
    »Nein«, gab Hannah zu. »Aber es ist doch ganz offensichtlich, dass es schlecht für Lucinda Rosewood ausgeht. Und wir wollen nicht, dass es für Miss Glade ebenso endet!«
    Edwina richtete sich kerzengerade auf. »Unter diesen Umständen, Mr. Wells, finden wir es unumgänglich, dass Ihr Miss Glade bittet, Eure Frau zu werden.«
    »Verstehe«, wiederholte er.
    Sie beobachteten ihn ängstlich und erwartungsvoll.
    Es war jedoch Concordia, welche das bedeutungsschwere Schweigen brach.
    »Guten Morgen!«, rief sie munter von der Tür her. »Was macht Ihr alle denn hier in der Bibliothek? Es ist Zeit für das Frühstück!«
    Erschreckt wirbelten die vier jungen Mädchen zu ihr herum.
    »Guten Morgen, Miss Glade.« Edwina sprudelten die Worte nur so aus dem Mund. »Wir waren gerade unterwegs ins Frühstückszimmer.«
    »Ja, und da sahen wir zufällig Mr. Wells und wollten ihm einen guten Morgen wünschen«, fuhr Phoebe fort.
    Theodora strahlte Concordia übertrieben fröhlich an.
    »Mr. Wells war gerade dabei, uns die Geschichte der Artefakte in der Vitrine auf der Empore zu erzählen.«
    »Stimmt«, fiel Hannah ein. »Es war sehr lehrreich.«
    »Tatsächlich?« Concordia lächelte. »Wie nett von ihm.«
    »Tatsache ist allerdings«, ergriff jetzt Ambrose kühl das Wort, »dass wir keineswegs über antike Artefakte gesprochen haben.«
    »Nicht?« Concordia war sichtlich verwirrt.
    »Nein. Eure charmanten Schülerinnen haben mich soeben eingekesselt und mich darüber informiert, dass sie, angesichts der gegebenen Umstände, das Gefühl haben, dass Anstand und Schicklichkeit es gebieten, um Eure Hand anzuhalten, Miss Glade.«
    Concordia klappte der Kiefer herunter, und sie lief dunkelrosa an. Sie hielt sich beinahe verzweifelt an der Türzarge fest.
    »Hand an...?«, flüsterte sie heiser. Entsetzt funkelte sie die vier Mädchen an. »Ihr habt mit Mr. Wells über eine Heirat gesprochen?«
    »Uns blieb keine andere Wahl.« Hannah straffte trotzig die Schultern. »Wir haben Euch gestern Nacht auf der Treppe gesehen, Miss Glade.«
    »Ihr hattet Euer Haar gelöst«, fügte Phoebe hinzu.
    »Und Ihr saht aus, als wäret ihr verführt worden«, erklärte Theodora. »Natürlich mussten wir Mr. Wells unter diesen Umständen auffordern, Euch zu heiraten.«
    »Denn das sollte ein Gentleman tun, wenn er eine Dame verführt hat«, erklärte Edwina. »Manchmal jedoch tut ein Herr nicht das Richtige, und dann ist die Dame für alle Zeiten ruiniert.«
    »Und wir wollten auf keinen Fall, dass Euch so etwas widerfährt«, schloss Theodora.
    Concordia sah Ambrose bestürzt an.
    Ihr fast schon panischer Blick ernüchterte ihn in gewisser Weise.
    »Ich wollte den jungen Damen gerade erklären, dass unsere Lage keineswegs konventionell ist«, sagte er gelassen. »Und außerdem wollte ich sie daran erinnern, dass Ihr eine moderne, unkonventionelle Frau seid, die sich nicht den altmodischen, prüden Regeln der Moral verpflichtet fühlt, welche die Gesellschaft den Frauen vorschreibt.«
    »Allerdings.« Concordia kostete es sichtlich Mühe, sich zusammenzunehmen. »Zudem täuscht die äußere Erscheinung oft.« Sie betrachtete Phoebe, Hannah, Edwina und Theodora mit einem finsteren Blick unter ihren zusammengezogenen Brauen. »Wie oft habe ich euch gesagt, dass man keine voreiligen Schlussfolgerungen ziehen darf, wenn man nicht ausreichende und sehr stichhaltige Beweise hat, welche sie erhärten könnten?«
    »Aber Miss Glade«, widersprach Phoebe. »Ihr hattet Euer Haar gelöst!«
    »Ich hatte

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