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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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von den Klammern und Nadeln Kopfschmerzen bekommen«, behauptete Concordia. »Deshalb habe ich sie entfernt.«
    Hannah runzelte die Stirn. »Aber Miss Glade ...!«
    »Lassen wir mein Äußeres einen Moment außer Betracht«, unterbrach Concordia sie brüsk. »Ich möchte euch vier ebenfalls ins Gedächtnis rufen, dass sich alle wohlerzogenen Menschen verpflichtet fühlen sollten, die Privatsphäre von anderen zu respektieren. Es steht jungen Damen, die sich darüber hinaus noch in der Schule befinden, nicht zu, sich ungefragt in die Angelegenheiten anderer, älterer Personen einzumischen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Das betretene Schweigen, das ihrer Strafpredigt folgte, machte deutlich, dass die Mädchen solch strenge Worte von ihrer geliebten Miss Glade nicht gewohnt waren.
    »Ja, Miss Glade«, flüsterte Edwina.
    Hannahs Lippen zitterten. »Jawohl, Miss Glade.«
    Phoebe biss sich nur trotzig auf die Lippen.
    Theodora senkte unglücklich den Kopf. »Es tut uns Leid, Miss Glade. Wir wollten nur helfen.«
    Concordias Miene wurde sofort weich. »Das weiß ich. Aber seid versichert, dass zwischen Mr. Wells und mir gestern Nacht nichts vorgefallen ist, das euch auch nur im Geringsten Sorgen bereiten müsste. Entspricht das nicht den Tatsachen, Mr. Wells?«
    »Ich möchte alle Anwesenden daran erinnern, dass in einer solchen Situation der Ruf von mehr als einer Person gefährdet ist«, erklärte Ambrose.
    Fünf Augenpaare richteten sich wie gebannt auf ihn.
    »Wie bitte?«, fragte Concordia. Sie presste die Worte förmlich zwischen den Zähnen hervor.
    »Es ist richtig, dass die Gesellschaft sich vorwiegend mit dem Ruf der Dame beschäftigt, aber hier steht außerdem noch die nicht ganz unbedeutende Frage der Ehre des fraglichen Gentlemans zur Debatte«, verkündete er gelassen.
    Concordias Miene versteinerte. »Mr. Wells, unsere Unterhaltung scheint mir ein wenig abzuschweifen. Ich schlage vor, dass wir uns alle unverzüglich zum Frühstückszimmer begeben ...«
    Ambrose ignorierte ihre Unterbrechung geflissentlich. »Angesichts der Tatsache, dass ich dieser fragliche Gentleman bin, kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass ich ebenfalls ein gewisses Mitspracherecht in dieser Affäre habe.«
    »Ich vermag ganz und gar nicht zu erkennen, in welcher Weise Eure Rechte ignoriert worden wären«, erklärte Concordia. Ihre Stimme klang gepresst.
    »Natürlich möchte ich nicht, dass Ihr denkt, ich würde Eure modernen Einstellungen nicht vollkommen respektieren, Miss Glade«, fuhr er beharrlich fort. »Aus diesem Grund halte ich einen Kompromiss für angemessen. Ich würde daher sehr gern eine Alternative zur üblichen Vorgehensweise anbieten, mit der man solch delikate Situationen für gewöhnlich zu lösen pflegt.«
    Phoebe, Hannah, Theodora und Edwina sahen ihn höchst interessiert an.
    »Wovon ... sprecht ... Ihr ... Sir?« Concordia sprach jedes Wort mit unüberhörbar drohendem Nachdruck aus.
    »Mir scheint«, erklärte Ambrose beinahe heiter, »dass es für diesen besonderen Fall eine sehr moderne und in der Tat höchst unkonventionelle Art gibt, welche zweifellos allen beteiligten Parteien entgegenkommen dürfte.«
    »Mr. Wells«, stieß Concordia finster hervor, »Ihr sprecht in Rätseln! Vielleicht habt Ihr gestern Nacht nicht genug Schlaf bekommen?«
    »Ich habe ganz ausgezeichnet geschlafen, vielen Dank für die Nachfrage, Miss Glade«, versicherte er ihr.
    Hannah trat einen Schritt vor. Ihr Gesicht glühte vor Neugier. »Was ist das für eine sehr moderne und höchst unkonventionelle Art, die Ihr da erwähntet, Sir?«
    Ambrose lächelte Concordia an. »Ich glaube, es würde alle Beteiligten zufrieden stellen, wenn wir es Miss Glade überlassen würden zu entscheiden, ob sie mir einen Heiratsantrag macht oder nicht.«
    Concordia starrte ihn an. Der Schock über seinen Vorschlag hatte sie offenbar der Sprache beraubt.
    Phoebe, Hannah, Edwina und Theodora dagegen reagierten mit unverhohlenem Entzücken.
    »Der Dame zu erlauben, um die Hand des Gentlemans anzuhalten, ist allerdings eine höchst moderne Vorstellung«, verkündete Phoebe.
    »Ein wahrhaft ausgezeichneter Vorschlag, Sir«, lobte Edwina Ambrose.
    »Danke.« Er gab sich alle Mühe, bescheiden zu wirken.
    Hannah strahlte. »Stellt Euch vor: wenn Lucinda Rosewood in der Lage gewesen wäre, Mr. Dornfeld einen solchen Antrag zu machen, wäre sie nicht ruiniert gewesen.«
    »Welche Finesse«, schwärmte Theodora. »Das ist eine wahrhaft brillante

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