Verfuehrung in bester Gesellschaft
Montgomery mit deutlich hörbarem Akzent. „Jedenfalls jetzt noch nicht.“
„Dann unterbreiten wir ihnen am besten ein Angebot. Sind Sie sicher, dass Sie auch die Fabrik in Boston kaufen wollen? Wenn dieser Krieg erst anfängt, könnte es schwierig werden, die Waffen aus dem Norden herauszubekommen.“
„Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird, bis es so weit ist. Wir haben vielleicht noch etwas Zeit. In den kommenden Monaten werden wir so viel wie möglich lagern.“
„Das hört sich gut an. Ich denke, wir täten gut daran, unsere Verbindung nicht bekannt werden zu lassen. Ich stehe auf der Liste von Dewars beliebtesten Menschen nicht sehr weit oben.“
Montgomery nickte. „Ich werde morgen einen Mann engagieren, der mit Dewars Anwalt spricht und ihm ein formales Angebot unterbreitet.“
Jeffrey trank sein Glas leer. „Je eher, desto besser. Wenn wir alles unter Kontrolle haben, können wir nach Hause zurückkehren.“
Und er könnte Violet Griffin Dewar endlich vergessen. Jedenfalls hoffte er das. Der Gedanke daran, wie seine süße Violet mit einem Bastard wie Dewar zusammen war, gefiel ihm nicht. Bei ihrer ersten Begegnung war sie so unschuldig gewesen.
Eines war sicher. Die süße, reizende junge Frau, in die er sich verliebt hatte, würde nicht so leicht zu vergessen sein.
Violet erwachte aus leichtem Schlaf, als warmes Sonnenlicht durch die Fensterscheiben in ihr Schlafzimmer fiel. Als sie sich unter den Tüchern bewegte, fühlte sie sich matt. Ihre Brüste schmerzten ein wenig.
Ihr wurde heiß. Wie er es versprochen hatte, war Rule in der vergangenen Nacht zu ihr gekommen, und obwohl ein Teil von ihr ihn gern zurückgewiesen hätte, hatten sie einander leidenschaftlich geliebt.
Sie warf einen Blick auf die Uhr auf dem Kamin. Um Gottes willen, es war beinahe Mittag! Sie sollte zusammen mit Rule das Angebot durchgehen, das Charles Whitney ihnen unterbreitet hatte. Sie wollten gemeinsam zur Fabrik fahren, um die Informationen zusammenzustellen, die Whitney haben wollte.
Violet warf die Decke zurück, legte ihren lavendelblauen Hausmantel an und eilte hinüber zur Hausglocke. Mary kam herein, um ihr beim Baden und Ankleiden zu helfen. Eine halbe Stunde später war sie fertig und bereit, den Tag zu beginnen.
Unglücklicherweise war Rule bereits fort, als sie nach unten ging.
„Er sagte, Sie sollten sich keine Sorgen machen, Mylady“, erklärte Hatfield. „Er hat gesagt, er würde das Angebot mit hierher bringen und Sie könnten es dann zusammen durchsehen.“
Violet seufzte. Sie erwog, ihre Kutsche vorfahren zu lassen und Rule in seinem Kontor bei Griffin zu besuchen, doch es war schon so spät, dass sie beschloss, auf seine Rückkehr zu warten. Sie warf einen Blick auf die Standuhr im Wohnzimmer. Sie wusste, wie langsam die Zeit verging.
Eine Weile ging sie im Garten spazieren, genoss die frische Frühlingsluft und die ersten Blumen. Dann kehrte sie ins Haus zurück und beschäftigte sich mit dem Schauerroman, den sie gerade las.
Dann hörte sie ein Geräusch in der Halle, von dem sie glaubte, dass es Rule war. Daher legte sie ihr Buch zur Seite und sprang auf. Es war Caroline, die in den Salon kam. Ihre Miene war seltsam.
„Ich hoffe, ich störe dich nicht.“
„Nein, natürlich nicht.“
„Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich abreise.“
„Du reist ab?“ Violet lief zu ihr. „Aber nein!. Ich dachte … ich dachte, du würdest noch länger bleiben.“
Caroline nahm ihre Haube ab und warf sie auf einen Stuhl. „Es ist höchste Zeit für mich, heimzufahren, Violet. Ich habe für nächste Woche eine Überfahrt nach Boston gebucht.“
„Es ist eine so lange Reise. Bist du sicher, dass du nicht wenigstens noch ein paar Wochen hierbleiben möchtest?“
„Das heißt wohl, du hast kein Interesse daran, mit mir nach Hause zurückzukehren.“
„Ich bin verheiratet, meine Liebe. Mein Zuhause ist bei Rule.“
„Ich weiß, aber du hast einst von Scheidung gesprochen. Ich nehme an, dass das keine Option mehr für dich ist.“
Violet dachte an die letzte Nacht und wandte sich ab. „Nein … nein, nicht jetzt.“
Sie setzten sich gemeinsam auf das Sofa.
Caroline sah sie an. „Dir ist bewusst, dass du dabei bist, dich in ihn zu verlieben.“
Violet wirkte erschrocken. „Das stimmt nicht. Ich mag Rule, und er mich auch.“
„Und du begehrst ihn.“
Violet errötete. „Du bist noch unschuldig. Du würdest das nicht verstehen.“
Caroline lachte bitter. „Ich bin
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