Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
geben wollte, und er lächelte.
    Die Woche ging zu Ende und die nächste begann. Violet und Rule hatten zögernd das Angebot von Charles Whitney angenommen. Nun ließen sie die Verträge von ihren Anwälten durchsehen und warteten auf Whitneys Billigung bezüglich des Zustands der Firma und seiner Durchsicht der Bücher.
    Der Amerikaner Montgomery hatte sein Angebot zwar erhöht, dennoch hatten sie es abgelehnt und der Mann war ärgerlich aus dem Kontor gestapft.
    Caroline hatte Violet mehrmals besucht. Sie hatte Lucas Barclay seit der Begegnung bei Severns’ Ball nicht mehr gesehen.
    „Ich möchte ihn treffen, ehe ich abreise“, sagte Caroline zu Violet, als sie zusammen im Salon saßen. „Ich möchte mich von ihm verabschieden.“
    „Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“
    „Lucas ist kein Ungeheuer, das nur darauf wartet, mich in seine Höhle zu schleifen. Zu mir war er immer nur freundlich. Ich dachte, Rule könnte ihm vielleicht sagen, dass Großmutter und ich Whitewoods’ Soiree besuchen werden.“
    „Rule? Hast du den Verstand verloren? Rule würde der Schlag treffen, wenn er hört, dass du vorhast, dich mit Lucas zu treffen. Er fühlt sich als dein Beschützer, schließlich bist du meine Cousine. Und soweit es dich betrifft, traut er Barclays Absichten nicht.“
    Caroline schmunzelte. „Oh, ich bin ja so froh! Ich fände es schrecklich, wenn die heftige Anziehung, die ich empfinde, nicht erwidert würde!“
    Violet lachte. „Jedenfalls bin ich sicher, du wirst einen Weg finden, damit Lucas erfährt, wo er dich finden kann.“
    „Ich denke, mir fällt etwas ein.“
    „Da du dich verabschieden willst, nehme ich an, du bist noch immer fest entschlossen abzureisen.“
    „Mein Schiff legt zwei Tage nach der Party ab. Ich denke, damit bleibt mir genügend Zeit zum Packen.“ Caroline streckte den Arm aus und nahm Violets Hand. „Ich wünschte, du würdest mitkommen.“
    „Du weißt, dass ich das nicht kann. Wir verkaufen das Geschäft und entscheiden, in welche Unternehmen wir das Geld aus dem Verkauf investieren. Es gibt viel zu tun.“
    „Und dabei bist du ganz in deinem Element. Es tut dir gut zu arbeiten, Cousine.“
    Violet lächelte „Da bin ich ganz offensichtlich Griffins Tochter.“
    Caroline umarmte sie. „Ja, das bist du. Ich werde dich sehr vermissen.“
    Sie plauderten noch eine Weile, ehe Caroline das Haus verließ und Violet Gelegenheit fand, sich zum Abendessen umzuziehen. Ihre Hochstimmung verflog. Ihre Cousine fuhr zurück nach Amerika. Violet hatte in London kaum Freunde oder Vertraute. Derzeit vertrugen sie und Rule sich gut, ihre Nächte waren unglaublich schön.
    Aber Violet machte sich keine Illusionen. Rule war in vielerlei Hinsicht genau wie Lucas Barclay. Er war nicht zu ihr nach Boston gekommen, weil er seine Freiheit als alleinstehender Mann sehr schätzte. Sie hatte Gerüchte gehört. Sie wusste, es hatte andere Frauen gegeben – und davon viele.
    Es versetzte ihr einen Stich. Früher oder später würde Rule ihrer überdrüssig werden, so wie es bei den anderen Frauen in seinem Leben der Fall gewesen war.
    Violet sagte sich, dass das nicht wichtig war. Sie hatte ein eigenes Leben und sie wollte das Beste daraus machen. Außerdem lebte sie im Jahr 1860 und nicht im Mittelalter. Solange sie sich diskret verhielt, konnte eine Frau so unabhängig leben wie ein Mann.
    Violet hoffte nur, dass sie sich davon überzeugen könnte, auch ohne Rule Dewar glücklich zu werden, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen war.

16. KAPITEL
    E ndlich kam der Abend der Soiree bei den Whitewoods heran. Wäre Caroline nicht gewesen, hätte Violet Rule vielleicht dazu überredet, mit ihr zu Hause zu bleiben. Vermutlich würde dies ihr letzter gemeinsamer Abend in London sein. Übermorgen wollten sie sich noch einmal am Hafen kurz verabschieden, ehe das Schiff ablegte, aber das würde nicht dasselbe sein.
    Violet wollte, dass ihre beste Freundin ihren letzten Abend in London genoss. Caroline würde ein wenig tanzen können, mit den jungen Männern flirten, die sie umschwärmten, und sich von Lucas Barclay verabschieden. Violet wollte dort sein, falls ihre Cousine sie brauchte, wenn der Abschied vorüber war und Carolines letzte Nacht in London ein Ende fand.
    Violet kam in einem Kleid aus cremefarbener Poult-de-soie mit einem bernsteinfarbenen Samtband die Treppe herunter. Unten wartete Rule. Er sah sie aus seinen strahlendblauen Augen in einer Weise an, dass ihr Herz schneller

Weitere Kostenlose Bücher