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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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nicht ganz so unschuldig, wie du vielleicht glaubst, Violet. Meine Eltern wissen kaum, dass es mich gibt. Ich muss mich selbst um mein Glück kümmern. Ich nehme an, dass das der Grund ist, warum ich Dinge tue, die ich nicht tun sollte.“
    Violet sah sie erstaunt an. „Was meinst du damit?“
    „Ich meine damit Lucas Barclay.“
    „Barclay? Du kennst ihn doch kaum.“
    „Eigentlich kenne ich ihn ziemlich gut. Wir haben uns bei verschiedenen Gelegenheiten getroffen. Gestern Abend habe ich häufiger mit ihm getanzt, als ich es hätte tun sollen. Draußen auf der Terrasse habe ich ihn geküsst.“
    „Gütiger Himmel … er … er hat doch nicht …“
    „Keine Sorge, ich bin noch immer Jungfrau. Aber jetzt, da ich Lucas begegnet bin, verstehe ich, was Verlangen bedeutet. Ich wollte, dass Lucas mich küsst. Ich wollte, dass er mit mir schläft. Das ist der Grund, warum ich abreise.“
    „Gütiger Himmel, Caroline, Barclay ist ein gefährlicher Mann. Er benutzt Frauen und wirft sie dann weg wie ein Paar abgetragene Schuhe. Du kannst unmöglich einen solchen Mann haben wollen.“
    „Vielleicht verstehe ich Lucas besser als andere Frauen. Unter seiner rauen Fassade ist er genauso einsam wie ich. Und er ist nicht so schlimm, wie die Leute glauben. Er weiß, dass ich mich zu ihm hingezogen fühle. Wenn wir zusammen sind, dann knistert die Luft zwischen uns vor Verlangen. Er könnte mich verführen, wenn er wollte, und das weiß er.“
    „Um Himmels willen!“
    „Er hat es aber nicht getan, weil er mir nicht wehtun will.“
    „Hat er das gesagt?“
    „Natürlich hat er das nicht gesagt. So etwas sagt ein Mann nicht, Violet. Er tut es einfach.“
    Vielleicht stimmte es. Rule liebte sie nicht, aber in der Nacht des Brandes hatte er sein Leben aufs Spiel gesetzt, um sie zu retten. Und wenn sie sich liebten, dann kümmerte er sich ebenso um ihre Lust wie um seine eigene. Sie wusste, sie riskierte großen Schmerz, wenn sie bei ihm blieb, und doch konnte sie es nicht über sich bringen, zu gehen.
    „Das Problem ist, dass keiner von uns bereit ist für eine Ehe“, fuhr Caroline fort. „Und da ich mir selbst nicht mehr vertraue, soweit es Lucas betrifft, werde ich jetzt heimfahren.“
    Violet dachte nach. Wäre sie nicht nach London gekommen, hätte sie nie das Verlangen gefühlt, das sie jetzt für Rule empfand. Sie hätte ihre Ehe annullieren lassen und stattdessen Jeffrey geheiratet.
    Dann wiederum war sie nicht mehr sicher, ob sie durch eine Ehe mit Jeffrey so glücklich geworden wäre, wie sie es einst geglaubt hatte.
    Caroline erhob sich vom Sofa. „Ich sollte besser gehen. Ich habe vor der Abreise noch vieles zu erledigen. Ich sehe dich doch noch, oder?“
    Violet begleitete sie zur Tür. „Ich werde dich vermissen.“
    Caroline beugte sich vor und umarmte sie. „Ich dich auch.“
    „Grüß deine Familie von mir, wenn du nach Boston zurückkehrst.“
    Caroline nickte, aber sie wussten beide, dass es Carolines Familie egal war. Die Wochen, die ihre Cousine mit ihrer Großmutter verbracht hatte, bedeuteten ihr mehr als die Jahre, in denen sie bei ihren Eltern gelebt hatte. Caroline hatte keine Brüder oder Schwestern. Ihr Vater arbeitete viele Stunden, nur um seiner Frau aus dem Wege zu gehen, und ihre Mutter war mit ihren reichen Freunden beschäftigt und mit ihren zahllosen Affären.
    Caroline war schnell erwachsen geworden. Vielleicht war das der Grund, warum sie Risiken einging und sich nach Leidenschaft sehnte.
    Der Grund, warum sie so schnell einem Mann wie Lucas Barclay verfiel.
    Violet spürte einen Anflug von Erleichterung darüber, dass ihre Cousine so bald nach Hause fahren wollte.
    Am folgenden Tag gingen zwei weitere Angebote zum Kauf von Griffin ein. Eines kam von Burton Stanfield, den Rule schon einmal abgelehnt hatte. Ein anderes stammte von einem Amerikaner namens J. P. Montgomery.
    Rule saß an seinem Schreibtisch und ging Papiere durch, als Violet hereinkam.
    „Du wolltest mich sehen?“ Sie sah sehr hübsch aus in ihrem schlichten grauen Kleid, das mit schwerer weißer Spitze verziert war. Einen Moment lang dachte er daran, wie sie sich ihm in der letzten Nacht hingegeben hatte, wie sie sich lustvoll unter ihm gewunden und seinen Namen gerufen hatte.
    Sofort strömte das Blut wieder in seine Lenden. Rule wurde hart. Das war der Nachteil, wenn man mit einer Frau arbeitete, die man begehrte.
    Innerlich lächelte er. Bisher hatten die positiven Seiten die negativen überwogen. Violet

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