Verfuehrung in bester Gesellschaft
Dukes bist.“
„Ich weiß.“
„Wer also würde davon profitieren, dass sowohl Charles Whitney als auch du aus dem Weg sind?“
Rule trank einen Schluck Brandy und betrachtete die Frage aus einem etwas anderen Blickwinkel, als er es zuvor getan hatte. „Ich nehme an, dass einer der Männer, die sich für Griffin Manufacturing interessieren, Whitney gerne tot gesehen hätte. Wir hatten zwei weitere Angebote. Da Whitney tot ist, werden wir einen neuen Käufer suchen.“
„Wer hat diese Angebote gemacht?“
„Eines kam von Burton Stanfield, das andere von einem Amerikaner namens J. P. Montgomery.“
„Wenn man dich hängt, wird Violet die einzige Eigentümerin sein. Du hast die anderen Angebote zurückgewiesen. Vielleicht glauben sie, dass sie bei einer Frau bessere Chancen hätten.“
Rule lachte verächtlich. „Das glauben sie vielleicht, aber wenn sie das tun, kennen sie meine Frau nicht.“ Rule warf Lucas einen Seitenblick zu. „Da wir gerade von Frauen reden: Wie läuft es zwischen dir und Caroline?“
Lucas wandte sich ab, seine Miene wurde verschlossen. „Sie scheint recht glücklich zu sein.“
„Und du?“
Er sah Rule wieder an. „Zu meiner Überraschung habe ich festgestellt, dass es mir gefällt, verheiratet zu sein. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber ich tue es. Ich wünschte nur …“
„Du wünschtest nur was?“
„Ich wünschte, ich wüsste, was Caroline für mich empfindet.“ Er richtete sich auf. „Ich bin verrückt nach ihr, Rule. Gott möge mir beistehen, aber ich glaube, ich liebe sie sogar.“
„Sag ihr das um Himmels willen nicht. Frauen kastrieren die Männer, die sich in sie verlieben. Du kannst es dir nicht leisten, deiner Frau so viel Macht über dich zu verschaffen.“
„Du liebst Violet also nicht?“
Rule schüttelte energisch den Kopf. „Das würde ich nicht zulassen. Ich mag sie sehr und ich denke, sie mag mich auch. Ob wir uns lieben oder nicht, das ist nicht wichtig. Wir haben Freude aneinander. Das ist mehr, als die meisten verheirateten Paare von sich behaupten können.“
Lucas schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, ich will mehr als das. Ich habe das Gefühl, mir fehlt etwas.“
Rule sagte nichts. Er war glücklich so, wie die Dinge lagen. Er wollte es nicht riskieren, mehr für Violet zu empfinden oder für irgendeine andere Frau. „Sei froh über das, was du hast, Lucas. Entspanne dich und genieße.“
„Tust du es?“
„Natürlich. Was ist so falsch daran?“
„Und wenn du ihrer überdrüssig wirst?“
Rule zuckte die Achseln. „Ich nehme an, dann werde ich tun, was andere Männer auch tun.“
Lucas antwortete nichts. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trank noch einen Schluck. „All dieses Gerede über Frauen und Heirat hat mich auf einen Verdächtigen gebracht, an den du vielleicht noch gar nicht gedacht hast.“
„Und wer sollte das sein?“
„Jeffrey Burnett. Du hast gesagt, er war in Violet verliebt. Er könnte glauben, eine Chance bei ihr zu haben, wenn du aus dem Weg bist.“
„Warum sollte er Whitney wählen? Er kennt den Mann doch noch nicht einmal.“
Lucas zuckte die Achseln. „Das war nur so ein Gedanke.“
Rule konnte nicht leugnen, dass Burnett ein Interesse daran haben könnte, ihn aus dem Weg zu räumen. Aber Jeffrey hatte keine Verbindung zu Whitney und keinen Grund, ihm den Tod zu wünschen.
„Ich denke, es ist Zeit für uns, zu den Damen zu gehen“, sagte Rule und erhob sich von seinem Platz auf dem Sofa. „Was meinst du?“
Lucas nickte und stand auf. „Ich wünschte, ich wüsste, was Caroline da drin zu Violet sagt.“
Rule schlug ihm auf den Rücken. „Mein Freund, versuch nicht einmal, daran zu denken.“
„Du bist also glücklich?“, fragte Violet und trank einen Schluck Tee.
„Sehr glücklich sogar. Wenn ich schon heiraten musste, dann ist Lucas der Beste, den ich finden konnte.“
Violet betrachtete sie gründlich. „Wenn du schon …? Ich nehme an, du wärest lieber noch ungebunden, so wie vorher.“
Caroline zuckte die Achseln, und die Ärmel ihres pfirsichfarbenen Seidenkleides raschelten. „Ich war noch nicht bereit für eine Ehe. Das weißt du.“
„Nicht einmal mit Lucas?“
Einen Moment lang blickte Caroline zur Seite. Sie nippte an ihrem Tee. „Ich habe gesehen, was aus Ehen werden kann, Violet. Meine Eltern haben irgendwann begonnen, einander zu hassen. Solange ich alles so lasse, wie es ist, bin ich
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