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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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seinen Kragen verlief.“
    Rule prägte sich diese Einzelheit ein. „Hast du gesehen, ob dieser Mann ins Hotel ging?“
    Danny schüttelte den Kopf. „Wie ich sagte, ich habe mein Geld genommen und bin davongerannt.“ Er starrte die Tür des White Bull an. „Ich muss gehen. Bates wird nach mir suchen.“
    „Was arbeitest du für Bates?“
    Danny schluckte und sah zur Seite. „Ich mache, was er mir sagt. Tue ich das nicht, bekomme ich nichts zu essen.“
    An der Miene des Jungen erkannte Rule, dass einiges von dem, was Bates ihm auftrug, offenbar illegal war. Früher oder später würde Danny im Gefängnis enden – oder Schlimmeres.
    Vor ein paar Wochen hätte er sich nicht weiter um den Jungen gekümmert. Aber jetzt konnte er nicht anders, als ihn durch Violets Augen zu sehen. Und er wusste, sie würde ihm helfen wollen.
    „Wie würde dir ein echter Job gefallen, Danny?“
    Er starrte den Sovereign an, den Rule noch immer zwischen seinen Fingern drehte. Ein Schimmer von Hoffnung flackerte in seinen Augen auf und verschwand wieder. Er hielt seine Hand hoch und zeigte die beiden Fingerstümpfe. „Die sind weg.“
    „Das ist egal. Geh in die Tooley Street, auf der anderen Seite des Flusses. Dort siehst du einen großen Turm. Das ist Griffin Manufacturing. Mein Name ist Dewar und mir gehört diese Firma. Komm morgen früh dorthin, dann verschaffe ich dir Arbeit.“
    Auf Dannys hagerem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, so strahlend, dass es Rule die Kehle zuschnürte.
    „Ich werde dort sein, Sir.“ Er wandte sich so aufgeregt zur Tür, dass er das Geld vergaß.
    „Danny!“ Rule warf ihm die Münze zu. Das Gold funkelte, als es auf den Jungen zuflog. Mühelos fing Danny es auf und steckte es sich in die Tasche. Dann winkte er und verschwand in der Taverne.
    Rule seufzte, als er wieder in die Kutsche stieg. Dannys Information hatte ihm nicht wirklich weitergeholfen. Vielleicht hatte der Mann, der ihn bezahlt hatte, wirklich für Charles Whitney gearbeitet und Rules Ankunft im Hotel zum Zeitpunkt des Mordes war reiner Zufall gewesen.
    Rule glaubte es nicht.

22. KAPITEL
    V iolet sah durch das offene Kutschenfenster, wie Rule zurückkam. Sie hatte seine kurze Auseinandersetzung mit dem schlaksigen Jungen beobachtet, aber wie es schien, war das Ende friedlich gewesen.
    Rule stieg in den Wagen und lehnte sich in die Polster. „Danny kannte seinen Auftraggeber nicht. Seiner Beschreibung zufolge war der Bursche nicht besonders gut gekleidet. Whitney war es jedenfalls nicht. Wenn ich so darüber nachdenke, hätte er vermutlich jemanden aus dem Hotel geschickt, um die Botschaft zu überbringen.“
    „Dann glaubst du, der Mann, der ihn engagiert hat, war der Mörder?“
    „Ich weiß es nicht. Er könnte für jemand anderen arbeiten.“
    „Aber für wen?“
    „Das, Liebste, ist genau die Frage.“ Rule berichtete ihr vom Rest des Gesprächs mit Danny, erwähnte auch die Beschreibung des Mannes mit der Narbe, und Violet freute sich, als sie hörte, dass Rule ihm Arbeit angeboten hatte.
    „Das Mädchen in der Taverne sagte, er würde sein Wort stets halten. Offensichtlich wollte sie ihn beschützen. Ich hatte den Eindruck, dass Danny nicht gern für Bates arbeitet.“
    Violet lächelte ihn an. „Das hast du gut gemacht.“
    „Das wird sich noch zeigen.“
    Die Kutsche fuhr weiter die Straße hinunter. Als sie wieder zu Hause eintrafen, wartete eine Nachricht von Chase Morgan auf sie. Der Detektiv wollte am Nachmittag vorbeikommen. Rule schickte einen Diener, um den Termin zu bestätigen. Morgan traf pünktlich um vier Uhr ein.
    „Ich hatte nicht erwartet, so schnell von Ihnen zu hören“, sagte Rule, als Morgan ihm und Violet in die Bibliothek folgte. Sie nahmen Platz.
    „Nachdem wir zuletzt miteinander gesprochen hatten, bin ich direkt ins Hotel gegangen. Ich wollte sehen, ob ich noch etwas herausfinde, bevor die Putzleute Whitneys Zimmer aufräumen.“
    „Und?“, fragte Rule.
    „Im Zimmer habe ich nichts Nützliches mehr gefunden. Die Tür war nur angelehnt, als ich kam, der Mörder hat sie also vermutlich offen gelassen. Er könnte über den Balkon gestiegen sein, aber ich glaube nicht, dass er das getan hat.“
    Rule runzelte die Stirn. „Nicht? Ich dachte, er wäre so hineingekommen.“
    „Das glaubt die Polizei auch. Nebenbei bemerkt, Diebstahl haben sie als Motiv ausgeschlossen. Whitney hatte Geld bei sich, im Zimmer scheint nichts zu fehlen.“
    „Irgendwie habe ich nie geglaubt, dass das

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