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Verfuehrung in Las Vegas

Verfuehrung in Las Vegas

Titel: Verfuehrung in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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„Nicht“, sagte sie und versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen.
    Als Nicolas ihr in die Augen sah und ihren Blick festhielt, fühlte Kate sich in die Enge getrieben und gleichzeitig voller Sehnsucht.
    „Warum nicht?“, fragte er sanft, aber energisch. „Wovor hast du Angst, Kate?“
    Vor dir, dachte sie, während Panik ihr die Kehle zuschnürte. Es war ihr schwer genug gefallen, ihm am vergangenen Morgen den Rücken zu kehren und zu gehen. Freundliches, aufmerksames Verhalten hätte sie von ihm wirklich nicht erwartet, und es berührte sie tief im Innern, wo sie nicht berührt werden wollte. Sie und Nicolas verband nichts miteinander – sie hatten lediglich eine unglaublich aufregende, leidenschaftliche Nacht zusammen verbracht.
    „Ich muss los“, sagte sie und versuchte, das heftige Klopfen ihres Herzens zu ignorieren. „Ich muss heute aus meiner Suite auschecken und mir einen neuen Job suchen.“
    Leise fluchend ließ Nicolas ihre Hand los. „Warum bist du so fixiert darauf, für deine Kosten selbst aufzukommen?“
    Um keinen Preis wollte Kate ihm den wahren Grund verraten, denn das war viel zu persönlich. „Es ist nur … es ist mir einfach wichtig, sonst nichts.“
    „Ja, das habe ich gemerkt.“ Nicolas wirkte frustriert und gereizt. „Falls du es vergessen hast, habe ich dich aufgefangen, nachdem du vor lauter Arbeit fast ins Koma gefallen wärst.“
    Dass seine Stimme so scharf klang, war gar nicht seine Absicht gewesen. Als Kate zusammenzuckte, hätte er sich selbst am liebsten geohrfeigt. Er wollte, dass sie blieb, und fast hätte er es schon vermasselt. Warum nur regte er sich in Gegenwart dieser Frau so schnell auf wie ein Fuchs im Hühnerstall? Eigentlich war er dafür bekannt, wie kühl und gelassen er im Umgang mit Frauen war.
    „Nein, ich habe es nicht vergessen“, erwiderte Kate und straffte die Schultern unter dem weichen Seidenstoff. „Und ich habe auch nicht vergessen, dass du mir befohlen hast, das Hotel zu verlassen.“
    „Kate“, sagte Nicolas, um einen lockeren Tonfall bemüht. „Ich will nicht noch einmal dasselbe Streitgespräch mit dir führen.“
    „Gut. Ich nämlich auch nicht.“ Kate wollte an ihm vorbeigehen, doch er stellte sich ihr in den Weg.
    Ihre Augen funkelten trotzig, aber da war noch etwas anderes, etwas, das ziemlich nach Verletzlichkeit aussah – und ihm genau den Aufhänger lieferte, den er benötigte.
    „Ich möchte dir ein Angebot machen.“
    Als Kate große Augen machte, musste er ein Lächeln unterdrücken. „Nein, keine Angst, so ein Angebot meine ich nicht.“ Jedenfalls nicht ganz. „Sondern ein lohnendes, das verspreche ich dir. Setz dich einfach hin und hör mir zu. Bitte “, fügte er hinzu, da Kate noch immer streitlustig wirkte.
    Sie schnaubte leise und setzte sich. „Also gut, ich höre“, sagte sie und hob das Kinn.
    Als er am Vorabend mit Kate in sein Apartment gekommen war und er sie ausgezogen hatte, war das die reinste Folter gewesen, denn er hatte natürlich ständig daran denken müssen, wie Kate in der Nacht davor in seinen Armen gelegen hatte. Doch als er die wunden roten Stellen an ihren Zehen und Fersen sah, waren seine Gedanken mit einem Schlag wieder jugendfrei, und Nicolas bekam ein schlechtes Gewissen. Zwar versuchte er sich einzureden, es sei nicht seine Schuld, dass Kate bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet hatte. Doch das Gefühl, die Verantwortung für sie zu tragen, und der Wunsch, sie zu beschützen, waren noch stärker geworden als beim Verlassen der Bar. Noch nie war Nicolas einer so unabhängigen eigenständigen Frau begegnet, die dies auch noch dauernd unter Beweis stellen wollte. Und ganz sicher war er auch noch nie einer Frau begegnet, für die er sorgen wollte.
    Er hatte den ganzen Vortag missgelaunt versucht, sich einzureden, Kate wäre ihm völlig gleichgültig. Doch als er dann auf dem Bettrand gesessen und beobachtet hatte, wie sie ruhig und tief atmete – da hatte er sich eingestehen müssen, dass das zwischen ihnen noch lange nicht vorbei war.
    Während er im Halbdunklen gesessen und über diese erstaunliche Erkenntnis nachgedacht hatte, war ihm plötzlich etwas eingefallen: Hatte Kate nicht gesagt, sie wäre Andrew Rocastles Assistentin gewesen? Es wäre ein zu glücklicher Zufall, um wahr zu sein. Dennoch wies Nicolas den Rezeptionisten an, nachzuschlagen, was Rocastle beim Einchecken angegeben hatte. Es folgte ein später Anruf in dessen Unternehmen in London, wo es früher Morgen war. Eine

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