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Verfuehrung in Las Vegas

Verfuehrung in Las Vegas

Titel: Verfuehrung in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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begann: „Mein Vater hat mir immer zum Geburtstag und zu Weihnachten Geschenke geschickt – ins Internat, das ich auf seine Entscheidung hin besuchte. Weil ich dort bleiben und nicht zu ihm nach Hause kommen sollte. Er hat die Geschenke immer als Liebesbeweise bezeichnet.“ Sie lachte unglücklich. „Dabei mochte er mich nicht einmal.“
    Nicolas sah den Schmerz in Kates Augen, den sie so verzweifelt zu verstecken versuchte.
    „Wirklich albern: Ich bin jetzt siebenundzwanzig Jahre alt und komme immer noch nicht darüber hinweg, dass mein Daddy mich nicht lieb hatte.“
    „Woher weißt du, dass er dich nicht lieb hatte?“
    Kate lehnte sich an das Geländer und presste sein Taschentuch mit den Fingern zu einer Kugel. „Willst du das wirklich alles hören?“
    „Du weißt ja schließlich auch alles über meine unglückliche Kindheit.“ Nicolas bemühte sich, gelassen und nicht fordernd zu klingen.
    Kate seufzte schwer. „Ich weiß, dass mein Vater mich nicht lieb hatte, weil er es mir gesagt hat. Er wollte mich von Anfang an nicht. Und als ich dann zu ihm ziehen musste, machte er deutlich, dass ich nicht willkommen war – und schickte mich umgehend aufs Internat.“
    „Warum musstest du zu ihm ziehen?“, wollte Nicolas wissen.
    „Mum starb, als ich dreizehn war, und …“ Kate verstummte und versuchte, sich ihren Schmerz nicht anmerken zu lassen. „… und außer meinem Vater gab es niemanden. Ich kannte ihn kaum. Er war zwar immer wieder vorbeigekommen, um meine Mutter zu besuchen, hat aber nie auch nur das geringste Interesse an mir gezeigt.“
    Wie, um alles in der Welt, kann eine so lebendige bildhübsche junge Frau einem Vater egal sein?, fragte Nicolas sich, sagte jedoch nichts. Denn er hatte schon begriffen, dass es über die Beziehung von Kates Eltern noch eine ganze Menge mehr zu wissen gab.
    „Was hast du für ihn empfunden?“, fragte er vorsichtig.
    Ich wollte, dass er mich lieb hat und mich brauchte, dachte Kate.
    „Wir waren einander fremd, ich habe also kaum etwas für ihn empfunden.“ Zumindest hatte sie das versucht. „Mit siebzehn habe ich dann endlich begriffen, dass sich das niemals ändern würde. Ich bin von der Schule abgegangen und habe ihn nie wiedergesehen.“ Kate blickte starr geradeaus, nahm jedoch weder die an die Bucht schlagenden Wellen noch die Möwen wahr. Sie sah nur das gleichgültige Gesicht ihres Vaters, der ihr sagte, es interessiere ihn nicht, was sie tat oder ließ.
    „Deswegen bist du so furchtbar anstrengend, was deine Unabhängigkeit betrifft“, stellte Nicolas fest und brachte sie zum Lächeln.
    „Ja, und deshalb nehme ich auch ungern Geschenke an. Denn meist knüpfen sich Bedingungen daran.“ Sie war entschlossen, sich nicht beirren zu lassen, doch Nicolas schaute sie gänzlich unbeirrt an.
    „In diesem Fall nicht, Kate, das musst du mir einfach glauben. Sag mir bitte einfach, ob dir die Kette gefällt.“
    „Ja“, sagte sie und atmete bebend aus, doch als Nicolas die Kette herausholen wollte, hielt sie sein Handgelenk fest.
    „Nicolas, das mit uns hat keine Zukunft. Das wissen wir doch beide. Ich möchte keine Geschenke von dir annehmen, weil ich Angst davor habe, sie zu brauchen.“ Und Angst davor, dich zu brauchen, fügte sie in Gedanken hinzu. Bitte bewahre mich davor .
    Als Nicolas ihr übers Haar strich und ihr die widerspenstigen Strähnen hinters Ohr schob, ließ diese unendlich zärtliche Geste ihr Herz förmlich überlaufen. Genau davor hatte Kate solche Angst: Mit einem Blick, einer einfachen Berührung konnte er ihre Abwehr durchbrechen. Sie durfte ihr Herz nicht einem Mann schenken, der es nicht haben wollte und es auch nicht brauchte. Denn sie würde daran zerbrechen.
    Doch als Kate protestieren wollte, legte Nicolas ihr den Finger auf die Lippen.
    „Sch“, machte er sanft, und dann küsste er sie so liebevoll, dass sie noch mehr Angst bekam.
    „Ich kann dir keine Versprechungen machen, denn das alles ist für mich ebenso neu wie für dich“, sagte er eindringlich. „Aber im Moment fühlt es sich richtig an. Deshalb sollten wir abwarten, wohin es uns führt – und es genießen, solange es anhält.“
    Als sie in dieser Nacht miteinander schliefen, ließ Kate sich von Nicolas die Kette um den Hals legen und spürte das Gewicht der kühlen Perlen auf ihrer glühenden Haut, als er sie zum Gipfel der Lust brachte. Das Schmuckstück bedeutete ihr viel mehr, als gut für sie war.
    Später, als Kate in Nicolas’ Armen lag, seinem

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