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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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Stellung in der Firma stark gefährdet. Ich hatte mich bereit erklärt, für die ärztlichen Kosten aufzukommen, ohne den Instanzenweg einzuhalten oder mich juristisch beraten zu lassen. Der Vorstand ist nicht gerade begeistert von mir.“
    Mikhails Blick verfinsterte sich, und er massierte weiter. „Weil Sie ein anständiger Mensch sind?“
    „Weil ich unüberlegt gehandelt habe. Der nachfolgende Presserummel hat die Sache noch verschlimmert. Alle sind sich darüber einig, dass jemand mit mehr Köpfchen den Fall Wolburg – so nennt man die Angelegenheit bei Hayward – still und unauffällig geregelt hätte. Am Freitagmittag findet eine Vorstandssitzung statt. Es ist gut möglich, dass man mich zum Rücktritt auffordert.“
    „Werden Sie zurücktreten?“
    „Ich weiß es nicht.“ Mikhail bearbeitete inzwischen wohltuend ihre Schultern. „Ich möchte die Sache gern ausfechten. Andererseits befindet sich die Firma seit über einem Jahr im Umbruch, und es würde ihr nicht gut tun, wenn die Vorstandsvorsitzende und der Vorstand sich gegenseitig bekämpfen. Hinzu kommt, dass der stellvertretende Vorstand und ich uns ebenfalls nicht gut verstehen. Er ist wohl nicht ganz zu Unrecht der Ansicht, dass eigentlich ihm Platz eins zukommt.“ Sie lachte leise. „Manchmal wünschte ich, er säße dort.“
    „Das glaube ich Ihnen nicht.“ Er widerstand der Versuchung, seine Lippen auf ihren schlanken Hals zu drücken. „Sie übernehmen gern Verantwortung, und Sie sind bestimmt nicht schlecht.“
    Sydney hörte auf zu schaukeln und drehte sich zu ihm um. „Sie sind der erste Mensch, der das zu mir sagt. Die meisten halten meine Arbeit für eine ArtSpielerei oder für einen zeitweiligen Anfall von Wahnsinn.“
    Er strich mit der Hand ihren Arm hinab und hockte sich vor sie. „Dann kennen sie Sie nicht besonders gut, nicht wahr?“
    Unzählige Gefühle durchströmten Sydney, während sie Mikhail betrachtete. Doch die Freude, die reine Freude, von ihm verstanden zu werden, überwog alle anderen. „Vielleicht tun sie es nicht“, murmelte sie.
    „Ich werde Ihnen keinen Rat geben.“ Er nahm ihre Hand und betrachtete die langen, ringlosen Finger, das schmale Gelenk und die glatte kühle Haut. „Ich verstehe nichts von Geschäftspolitik oder Vorstandssitzungen. Aber ich bin sicher, dass Sie sich richtig entscheiden werden. Sie besitzen einen scharfen Verstand und ein gutes Herz.“
    Ohne es zu merken, drehte sie ihre Hand und drückte seine lächelnd. Mikhail und sie verband mehr als nur die verschlungenen Finger. Er unterstützte sie moralisch. Er glaubte an sie und ermutigte sie in einer Weise, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte.
    „Seltsam, dass ich einen ukrainischen Tischler gebraucht habe, um mich auszusprechen. Danke.“
    „Gern geschehen.“ Er sah ihr in die Augen. „Ihre Kopfschmerzen sind weg.“
    Erstaunt berührte Sydney ihre Schläfen. „Ja, dasstimmt.“ Sie erinnerte sich nicht, je so entspannt gewesen zu sein. „Sie könnten mit Ihren Händen ein Vermögen verdienen.“
    Lächelnd strich er ihre Arme hinauf und schob den Stoff in die Höhe, damit er ihre nackte Haut spürte. „Man muss nur wissen, was man damit tun kann – und wann.“ Er wusste genau, was er mit diesen Händen bei ihr machen wollte. Leider war jetzt der falsche Zeitpunkt dafür.
    „Ja. Und nun …“ Da war es wieder, dieses seltsame Ziehen in ihrem Inneren und das Prickeln, das sie überlief. „Ich bin Ihnen wirklich dankbar. Aber nun muss ich gehen.“
    „Sie haben noch Zeit.“ Er strich ihre Arme wieder hinab und verschlang seine Finger mit ihren. „Außerdem habe ich Ihnen mein Geschenk noch nicht gegeben.“
    „Ihr Geschenk?“
    Mikhail hatte Sydney auf die Füße gezogen, und sie standen sich Schenkel an Schenkel gegenüber. Ihre Augen waren genau in Höhe seines Mundes.
    Er brauchte sich nur hinabzubeugen, dann konnte er sie küssen. Wenige Zentimeter genügten, und der Gedanke daran machte ihn halb wahnsinnig. „Mögen Sie keine Geschenke?“
    Beim Klang seiner Stimme durchrieselte es sie glühend heiß. „Ich … Der Bericht“, sagte sie, denn sie erinnertesich plötzlich, weshalb sie heraufgekommen war. „Wollten Sie mir nicht Ihren Bericht geben?“
    Er strich mit dem Daumen über ihr Handgelenk und fühlte, wie ihr Puls raste. Es war verlockend, ungeheuer verlockend. „Den kann ich Ihnen auch zuschicken. Ich hatte etwas anderes im Sinn.“
    „Etwas …“ Sydney konnte nicht mehr klar

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