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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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denken.
    Er freute sich so sehr über ihre Reaktion, dass er sie am liebsten geküsst hätte. Stattdessen ließ er ihre Hände los und trat beiseite.
    Sie rührte sich nicht von der Stelle, während er zum Regal ging und das Tuch anhob. Kurz darauf war er zurück und drückte ihr eine kleine Statuette, die Skulptur einer Frau, in die Hand.
    „Ich möchte, dass Sie sie haben.“
    „Aber …“ Sie gab sich große Mühe, ihre Ablehnung zu formulieren, doch sie bekam keinen zusammenhängenden Satz heraus.
    „Gefällt Ihnen die Figur nicht?“
    „Doch, natürlich. Sie ist entzückend. Aber weshalb geben Sie sie mir?“ Instinktiv schloss sie die Finger um das zarte Holz.
    „Weil sie mich an Sie erinnert. Sie ist entzückend, zerbrechlich und ihrer selbst nicht sicher.“
    Sydneys Freude wurde durch diese Beschreibung etwas gedämpft. „Ich werde sie in Ehren halten.“
    „Das freut mich. Und jetzt bringe ich Sie hinunter. Sie wollen doch nicht zu spät zum Abendessen mit Ihrer Mutter kommen.“
    „Mutter wird nicht vor halb neun auftauchen, sie kommt immer zu spät.“ Verblüfft blieb sie stehen. „Woher wissen Sie von der Verabredung mit meiner Mutter?“
    „Sie hat es mir vor zwei Tagen erzählt. Wir hatten uns zu einem Drink in der Stadt getroffen.“
    Sie drehte sich um, sodass er auf einer Seite der Schwelle und sie auf der anderen stand. „Sie haben sich mit meiner Mutter getroffen?“ fragte sie und betonte jedes einzelne Wort.
    „Ja.“ Träge lehnte er sich an den Rahmen. „Und bevor Sie sich in einen Eisberg verwandeln, sollen Sie wissen, dass ich keinerlei sexuelles Interesse an Margerite habe.“
    „Das ist ja unglaublich. Einfach unglaublich.“ Zum Glück lag die Holzfigur schon in ihrer Handtasche, sonst wäre vielleicht etwas damit passiert. „Wir hatten ausgemacht, dass Sie meine Mutter in Ruhe lassen würden.“
    „Wir hatten überhaupt nichts ausgemacht“, verbesserte er sie. „Außerdem habe ich Ihre Mutter nicht belästigt.“ Es würde nicht viel nützen, wenn sie erfuhr, dass Margerite ihn dreimal hatte anrufen müssen, bevorer nachgegeben und in ein Treffen eingewilligt hatte. „Es war eine rein freundschaftliche Begegnung. Am Ende hat Ihre Mutter begriffen, dass es zwischen uns nichts als Freundschaft geben kann. Besonders“, fuhr er fort und hob die Hand, damit sie ihn nicht unterbrach, „weil ich sexuell sehr an ihrer Tochter interessiert bin.“
    Sydney schluckte und rang um Fassung. Aber es gelang ihr nicht. „Das sind Sie nicht“, erklärte sie heftig. „Ihnen geht es nur darum, einige weitere Punkte als Macho zu sammeln.“
    Seine Augen funkelten seltsam. „Wollen wir wieder hineingehen, damit ich Ihnen genauer zeigen kann, woran ich interessiert bin?“
    „Nein.“ Bevor sie es verhindern konnte, trat Sydney den Rückzug an. „Aber ich bitte Sie, so anständig zu sein und nicht mit den Gefühlen meiner Mutter zu spielen. Es würde sie sehr verletzen.“
    Er fragte sich, ob Margerite ihre Tochter ebenfalls so spontan verteidigen würde. Ahnte Sydney, dass es der Mutter nur um eine kurze Affäre mit einem wesentlich jüngeren Mann ging, was er ganz entschieden abgelehnt hatte?
    „Da ich verhindern möchte, dass Ihre Kopfschmerzen zurückkehren, nachdem ich mir solche Mühe gegeben habe, sie zu vertreiben, werde ich versuchen, michso deutlich wie möglich auszudrücken. Ich habe absolut kein Interesse daran, körperlich oder gefühlsmäßig irgendetwas mit Ihrer Mutter anzufangen. Sind Sie jetzt zufrieden?“
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen glauben.“
    Mikhail rührte sich nicht, aber sie spürte, dass er innerlich kochte. „Ich lüge nicht“, antwortete er leise, aber scharf.
    Ihr Blick war eiskalt. „Halten Sie sich lieber an Ihren Hammer und Ihre Nägel, Mikhail. Dann kommen wir auch künftig gut miteinander aus. Ich finde meinen Weg allein.“ Langsam drehte sie sich um und ging zum Fahrstuhl. Zwar blickte sie nicht zurück, aber sie spürte, dass Mikhail ihr nachsah.
    Punkt zwölf Uhr nahm Sydney an der Stirnseite des langen Nussbaumtisches im Konferenzzimmer der Vorstandsetage von Hayward Enterprises Platz. Zehn Männer und zwei Frauen saßen zu beiden Seiten. Kristallgläser, Notizblöcke und Kugelschreiber lagen bereit. Die schweren Brokatvorhänge waren zurückgezogen und gaben den Blick auf eine Fensterfront mit getönten Scheiben frei, die bei schönem Wetter die blendenden Sonnenstrahlen dämpfen sollten. Doch heute regnete es in Strömen, und

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