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Verführung in weißer Seide

Verführung in weißer Seide

Titel: Verführung in weißer Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Sterling
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wird sein Versprechen mir gegenüber einhalten. Abgesehen davon schuldet er mir nichts.”
    “Aber Tess!”
    “Lass mich jetzt ausreden!” Vor Aufregung bebend trat sie näher an sein Bett heran. “Wenn du tatsächlich ihn oder seinen Cousin verklagst, dann bekommst du es auch mit mir zu tun. Und eines steht schon jetzt fest: Wenn du mit deinem Kleinkrieg fertig bist, wirst du eine Tochter weniger haben, um die du dir Sorgen machen musst.” Sie wandte sich ab und sagte zu Cole: “Ich bin hier fertig. Wenn du ihm noch etwas zu sagen hast, dann bleib noch. Wir treffen uns am Auto.”
    Damit verließ sie das Zimmer.
    “O nein, Tess!” Margaret lief ihr nach. “Bitte, Liebes, du darfst so nicht gehen.”
    Die Tür schloss sich hinter den beiden Frauen, und Cole blieb mit Tess’ Vater zurück.
    “Ich werde das hier nur einmal sagen.” Cole wirkte todernst. “Und ich gehe davon aus, dass Sie es mir nicht glauben. Ich werde Ihrer Tochter nicht wehtun. Niemals. Und ich werde dafür sorgen, dass sie alles bekommt, was sie sich wünscht.” Dabei wollte er es eigentlich belassen, aber das schaffte er nicht. “Falls sie mich will”, er musste sich räuspern, “dann wird mir niemand Tess wegnehmen. Niemand.”
    “Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit sie Sie verlässt.”
    “Dann werde ich Sie bekämpfen”, schwor Cole. “Mit allen Mitteln.”
    “Genau das tun Sie ja ohnehin schon, Westcott.”
    Cole blickte den alten Mann an und erkannte, dass es nichts mehr zu sagen gab. Der Waffenstillstand, den er hatte anbieten wollen, war nicht einmal erwähnt worden. Er wandte sich zur Tür.
    “Eines will ich gern noch wissen”, sagte Ian, als Cole bereits an der Tür war. “Wieso?”
    “Wieso was?” Cole blickte sich um.
    “Wieso lassen Sie sich auf so einen Streit ein, wenn Sie dadurch vierzig Millionen verlieren können? Ich bin vielleicht nicht mehr reich, aber ich weiß, wie ich Schaden anrichten kann. Ich werde keine Gnade zeigen, und ich werde Sie vernichten, es sei denn, Sie ändern Ihre Pläne und lassen Tess in Ruhe.” Seine Augen blitzten, und seine Stimme bebte. Selbst vom Krankenhausbett aus wollte er kämpfen, um Tess zu beschützen. Das konnte Cole nur bewundern. “Wieso suchen Sie sich unter den McCrarys keine andere Braut? Sie haben immer noch genug Zeit. Lassen Sie meine Tochter gehen.”
    Als ob das so einfach wäre! “Das kann ich nicht.”
    “Warum nicht?”
    Zum ersten Mal wusste Cole nicht, was er antworten sollte. Die Wahrheit brannte ihm auf den Lippen, und ihm fiel nichts anderes ein. Doch diese Wahrheit verunsicherte ihn viel zu sehr, als dass er sie jemandem eingestehen konnte. Schon gar nicht einem McCrary.
    Cole biss die Zähne fest aufeinander. “Ich will sie.”
    “Sie wollen sie?”, wiederholte McCrary. “Das kann ich mir denken. In Ihrem Bett wollen Sie sie haben.”
    “Ja … in meinem Bett.” Mit jeder Faser seines Körpers sehnte er sich nach Tess. “Und in meinem Haus. In meinem Leben.”
    Etwas in Coles Blick ließ Ian McCrary die Stirn runzeln. “Und wie lange wird das andauern?”
    “So lange, wie sie bei mir sein möchte.”
    “Und wenn sie weggeht?”
    Daran wollte er gar nicht denken. Diese Vorstellung war viel zu entsetzlich. “Dann werde ich sie immer noch wollen.” Erst als er es aussprach, wurde Cole klar, dass es stimmte. “Für immer.”
    “Ihr Westcotts wisst gar nicht, was das Wort immer bedeutet. Jedenfalls nicht, wenn es um Liebe geht.”
    Liebe. Cole hatte sich gefürchtet, es so zu nennen, denn McCrary hatte recht. Die Westcotts kannten sich in der Liebe nicht aus. Aber wenn Tess ihn dennoch lieben sollte, dann konnte sie Cole vielleicht alles beibringen, was er wissen musste.
    Und in diesem Moment wusste er, dass Tess die Kraft besaß, um den Fluch aufzuheben. Wenigstens für einen einzigen Westcott. Für ihn.
    Immer noch sah ihr Vater ihn wütend an, doch er wirkte leicht verunsichert. “Was macht Sie so sicher, dass Tess sich nicht meiner Meinung anschließt? Wie kommen Sie zu der Gewissheit, dass sie Sie nicht doch hintergehen wird?”
    “Weil ich sie kenne.”
    “Ach ja? Und wie lange? Seit einer Woche?”
    “Genau. Seit einer Woche.”
    Tess’ Vater ballte die Fäuste. “Sie sagen, Sie geben ihr, was immer sie will. Und wenn sie einen anderen Mann will?”
    Cole sah ihn starr an, und eine Unzahl von Antworten gingen ihm durch den Kopf, aber keine davon war die richtige. Nein, so selbstlos bin ich nicht, dachte er.

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