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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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Saal war in gedämpftes Licht getaucht, und es roch herrlich nach Räucherwerk aus Moschus und Bernstein.
    Johara hatte den Eindruck, dass weit mehr Menschen anwesend waren, als bei der ersten und bisher einzigen Zeremonie, der sie hier beigewohnt hatte. Und das waren zweitausend gewesen! Die Gäste trugen zum Teil exklusive Modekreationen, zum Teil waren sie in prachtvolle orientalische Gewänder gehüllt.
    Johara blickte sich um und erkannte nach und nach viele Gesichter: Erhöht an einem Ende des Raumes saßen König Atef und König Kamal auf thronartigen Sesseln. Viele hochrangige Politiker und andere berühmte Persönlichkeiten waren gekommen. Und dort … Königin Sondoss mit Amirs Halbbrüdern Haidar und Jalal … und viele, wenn nicht sogar alle Mitglieder und Verwandten der Familie Aal Shalaan.
    Nur Amir war nirgends zu sehen.
    Amir … Er hatte für diese prunkvolle Feier gesorgt! Aber wann? Und wie? Wo er nur blieb? Ohne ihn würde sie das alles nicht aushalten …
    „Johara, vergiss nicht zu atmen!“
    Auf Laylahs Mahnung hin holte sie mehrere Male tief Luft.
    „Nicht zu viel“, bremste sie Aliyah. „Damit du nicht ohnmächtig wirst.“
    Johara zwang sich dazu, gleichmäßig zu atmen. Schlagzeilen wie Neues aus dem Hause Aal Shalaan: Schwangere Braut wird bei Hochzeit bewusstlos wollte sie unbedingt vermeiden.
    Sie nahm sich zusammen und ging festen Schrittes ihrem Brautgefolge voraus durch die Menge, die sich vor ihr teilte. Wie im Traum hörte sie die vielen Menschen klatschen. Die Musik, die von einem großen Ensemble gespielt wurde, hatte sich verändert. Deutlich erkannte man die Melodie eines Hochzeitlieds, das in Zohayd sehr beliebt war. Es rief alle Menschen weit und breit herbei, um das glückliche und schöne Brautpaar zu bewundern.
    Als auch Aliyah und Laylah mitsangen, ging Johara wie auf Wolken.
    Dann sah sie ihren Vater.
    Er stieg gerade drei Stufen zu einem Podest in der Mitte der Halle hoch. Johara hatte ihn gebeten, während der Zeremonie ihre Hand in die von Amir zu legen. Dabei hatte sie sich vorgestellt, dass alles ziemlich schnell vorbei sein würde. Aber so, wie es aussah, würde ihr Vater sie feierlich zu ihrem Bräutigam führen!
    Am Vorabend hatte sie Berj nur kurz gesehen, um ihm zusammen mit Amir und dem König schnell die Situation zu erklären. Noch nie hatte sie ihren Vater so verblüfft gesehen …
    Jetzt stand er da und wartete auf sie. Seine eng anliegende Tunika und die Hosen aus bronzefarbener Seide brachten seine Beweglichkeit und Geschmeidigkeit gut zur Geltung.
    Er war mit vielen Orden und Medaillen dekoriert, die von seinen Verdiensten während der langen Amtszeit kündeten.
    Während sie langsam die Stufen hochschritt, bemerkte Johara, dass Aliyah und Laylah am Fuße zurückblieben und mit dem übrigen Gefolge einen Kreis um das Podest bildeten.
    Als sie oben angelangt war, nahm ihr Vater sie bei der Hand. Seine Überraschung war inzwischen einem Ausdruck leiser Freude gewichen.
    Und doch schienen seine dunklen Augen um Verzeihung zu bitten. Als Johara es bemerkte, zog sie ihn an sich und umarmte ihn herzlich.
    Er seufzte und sagte: „Es tut mir leid, dass ich so mit meinen eigenen Problemen beschäftigt war. Hast du mir deshalb nichts gesagt – weil du glaubtest, ich könnte nicht für dich da sein?“
    „Nein, Vater. Du weißt doch: Ich teile alles mit dir, was mich betrifft.“
    „Aber diesmal betraf es auch Amir. Darum hast du geschwiegen.“
    Johara nickte in seinen Armen.
    Ihr Vater schob sie etwas von sich weg und sah ihr in die Augen. „Du liebst ihn wohl sehr?“, fragte er.
    Wieder nickte sie. Ihrem Vater brauchte sie nicht zu sagen, seit wann oder wie sehr … Er sah es ihr an den Augen an.
    „Wenn es so ist, dann freue ich mich, dass du den Mann bekommst, der dir so viel bedeutet. Einen besseren könnte ich mir für dich nicht wünschen … Auch von den Prinzen ist er mir der liebste. Und du weißt, dass ich sie alle sehr schätze.“
    „Mich auch, Berj?“ Unbemerkt war Amjad zu ihnen getreten. Jetzt störte er die Umarmung von Vater und Tochter, indem er Berj an der Schulter ergriff und ihn an sich zog. Schlau und kalt sah er dem erschrockenen Mann tief in die Augen. „Könnte man nicht meinen, ich wäre ein wenig … missraten?“
    „Kronprinz Amjad …“, stammelte Berj, „… falls ich Euch beleidigt haben sollte …“
    „Vater, du brauchst dich nicht bei ihm zu entschuldigen“, sagte Johara und sah Amjad in die grünen

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