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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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weißen Zähne. »Ich muß zugeben, daß einem dreiundzwanzig nicht sonderlich alt scheint, wenn man selbst schon vierunddreißig ist. Und Ihr scheint mir sehr gesund und munter, Miss Dorring. Ich glaube, Ihr hättet keinerlei Schwierigkeiten, die Strapazen einer Geburt zu überstehen.«
    »Ich hatte keine Ahnung, daß Ihr ein solcher Experte seid.«
    »Wir kommen wieder vom Thema ab. Was genau versucht Ihr mir zu sagen, Miss Dorring?«
    Sie holte tief Luft. »Ich will damit sagen, daß ich nicht in eine Heirat einwillige, wenn Ihr mir nicht Euer Wort gebt, daß Ihr mich nicht mit Gewalt nehmt, bevor ich Euch nicht die Erlaubnis dazu gebe.«
    Eiskalte Wut blitzte aus Julians grünen Augen. »Ich gebe Euch mein Ehrenwort, Miss Dorring, daß ich noch nie einer Frau Gewalt angetan habe. Aber wir sprechen hier von Ehe, und ich kann nicht glauben, daß Ihr Euch nicht bewußt seid, daß es sowohl für den Mann als auch für die Frau so etwas wie eheliche Pflichten und Verpflichtungen gibt.«
    Sophy nickte hastig, und ihr kleiner Hut rutschte gefährlich nach vorne. Diesmal ignorierte sie die Feder. »Ich bin mir auch bewußt, Mylord, daß die meisten Männer es nicht als falsch betrachten würden, auf ihren Rechten zu bestehen, gleichgültig ob die Frau willig ist oder nicht. Gehört Ihr zu diesen Männern?«
    »Ihr könnt doch nicht ernsthaft erwarten, daß ich in eine Ehe einwillige, obwohl ich weiß, daß meine Frau nicht bereit ist, mir meine Rechte als Ehemann zuzugestehen«, sagte Ravenwood mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich habe nicht gesagt, ich würde Euch nie Eure ehelichen Rechte zugestehen, ich bitte Euch nur um genügend Zeit, Euch kennenzulernen und mich an meine veränderte Situation zu gewöhnen.«
    »Ihr bittet nicht, Miss Dorring, Ihr fordert. Ist das auch ein Ergebnis Eurer bedauerlichen Lesegewohnheiten?«
    »Wie ich sehe, hat Euch mein Großvater gewarnt.«
    »Das hat er. Ich kann Euch garantieren, daß ich persönlich die Verantwortung für die Auswahl Eures Lesematerials übernehmen werde, nachdem wir verheiratet sind.«
    »Das bringt mich natürlich zum dritten Punkt meiner Forderungen. Ich muß freie Hand bei der Auswahl der Bücher und Traktate, die ich lese und kaufe, haben.«
    Der Rappe warf seinen Kopf hoch, und Ravenwood fluchte leise vor sich hin. Der Hengst beruhigte sich wieder, als sein Herr mit geübter Hand etwas Druck ausübte. »Laßt mich noch einmal wiederholen, um ganz sicherzugehen, daß ich Eure Forderungen auch richtig verstanden habe«, sagte Ravenwood mit sehr sarkastischem Unterton. »Ihr wollt nicht aufs Land verbannt werden, Ihr wollt mein Bett erst teilen, wenn es Euch gefällt, und Ihr wollt lesen, was Ihr wollt, trotz gegenteiligen Rats oder Empfehlungen meinerseits.«
    Sophy holte tief Luft. »Eine gute Zusammenfassung meiner Forderungen, Mylord.«
    »Und Ihr erwartet, daß ich dieser unverschämten Forderungsliste zustimme?«
    »Das halte ich für sehr zweifelhaft, Mylord, und genau deshalb hatte ich meinen Großvater gebeten, Euren Antrag heute nachmittag abzulehnen. Ich dachte, das würde uns allen eine Menge Zeit ersparen.«
    »Verzeiht meine Offenheit, Miss Dorring, aber ich glaube, ich begreife jetzt voll und ganz, wieso Ihr nie geheiratet habt. Kein Mann, der bei Verstand ist, würde einer solch lächerlichen Forderungsliste zustimmen. Könnte es sein, daß Ihr tatsächlich den Wunsch habt, überhaupt nicht zu heiraten?«
    »Auf jeden Fall habe ich es nicht eilig, in den Hafen der Ehe einzulaufen.«
    »Offensichtlich.«
    »Ich würde sagen, Mylord, wir haben etwas gemeinsam«, sagte Sophy, obwohl es ihren ganzen Mut erforderte. »Ich habe den Eindruck, Ihr wollt nur aus Pflichtbewußtsein heiraten. Ist es denn für Euch so schwer zu verstehen, daß ich in der Ehe auch keinen so großen Vorteil sehe?«
    »Ihr vergeßt den Vorteil meines Geldes.«
    Sophy warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Das ist natürlich ein starker Anreiz, aber einer, den ich gern bereit bin zu übersehen. Ich werde mir von dem kleinen Einkommen, das mir mein Vater hinterlassen hat, vielleicht nie diamantenbesetzte Tanzschuhe kaufen können, aber es ermöglicht mir ein einigermaßen komfortables Leben. Und, was noch wichtiger ist, ich werde über dieses Einkommen verfügen können, wie ich will. Wenn ich heirate, verliere ich diesen Vorteil.«
    »Warum fügt Ihr Eurer Forderungsliste nicht einfach hinzu, daß Ihr Euch von Eurem Gatten in finanziellen und wirtschaftlichen Dingen nicht

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