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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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großzügigste Mann der Welt.«
    Julian klappte langsam das Journal zu, an dem er arbeitete und erhob sich vorsichtig. Sein Blick wanderte von dem nackten Handgelenk zu dem Buch, das Sophy an ihren Busen drückte.
    »Nachdem ich keine Spur von dem Armband entdecken kann, nehme ich an, der Culpeper ist der Grund für diese ganze Aufregung.«
    »Oh, ja, Julian. Er ist prachtvoll. Du bist prachtvoll. Wie kann ich dir je danken?« Sophy rannte zu ihm, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihrem Mann einen schüchternen, hastigen Kuß auf die Wange. »Danke, Mylord. Ich werde dieses Buch mein Leben lang hüten. Und ich verspreche, daß ich genau die Frau werde, die Ihr Euch wünscht. Ich werde Euch keinen Ärger mehr machen. Nie wieder.«
    Mit einem letzten strahlenden Lächeln drehte Sophy sich um und eilte aus dem Zimmer, ohne zu merken, daß ein silberner Kamm aus ihrem Haar glitt und auf den Teppich fiel.
    Julian beobachtete, wie die Tür ins Schloß fiel, und dann berührte er nachdenklich seine Wange an der Stelle, wo Sophy ihn geküßt hatte. Und plötzlich wurde ihm klar, daß dies die erste spontane Zärtlichkeit ihrerseits gewesen war. Er ging durchs Zimmer und hob den Kamm auf. Lächelnd trug er ihn zum Schreibtisch und legte ihn da hin, wo er ihn beim Arbeiten sehen konnte.
    Der Culpeper, stellte er hochbefriedigt fest, war ein Geniestreich gewesen. Er verdankte Fanny diese Empfehlung, und er durfte nicht vergessen, sich bei ihr zu bedanken. Übers ganze Gesicht grinsend, mußte er sich eingestehen, daß er sich die sechstausend Pfund, die das Armband gekostet hatte, hätte sparen können. So wie er Sophy kannte, würde sie es wahrscheinlich verlieren, wenn sie es das erste Mal anlegte, falls sie es nicht überhaupt vergaß.
    An diesem Nachmittag war Sophy strahlender Laune, als sie Anne und Jane eine Botschaft schickte und um ihren Besuch bat. Sie kamen gegen drei Uhr. Anne, wie immer voller Energie und Begeisterung, rauschte in einem melonenfarbenen Kleid in den Salon, gefolgt von der etwas schlichter gekleideten Jane. Die beiden Frauen legten ihre Hüte ab, setzten sich und wandten sich erwartungsvoll ihrer Gastgeberin zu.
    »War es nicht wunderbar?« fragte Anne fröhlich, während Tee serviert wurde. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie gerne ich auf Maskenbälle gehe.«
    »Das kommt nur, weil du soviel Freude daran hast, andere hinters Licht zu führen«, bemerkte Jane. »Besonders Männer. Eines Tages wird dich deine Vorliebe für diesen Zeitvertreib noch in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.«
    »Unsinn. Hör nicht auf sie, Sophy. Sie ist in Vortragslaune. Jetzt erzähl uns schon, warum du uns so plötzlich sehen wolltest. Ich hoffe doch, du hast irgend etwas Aufregendes für uns.«
    »Ich persönlich«, bemerkte Jane und nahm ihre Teetasse, »würde ein bißchen Ruhe und Frieden für eine Weile vorziehen.«
    »Zufällig hab ich eine sehr ernste Sache mit Euch zu besprechen.
    Ruhig Jane, ich bin nicht auf der Suche nach Aufregungen. Ich will nur ein paar Antworten.« Sophy nahm das Musselintaschentuch, in das sie den schwarzen Ring gewickelt hatte. Sie löste den Knoten und zeigte den beiden den Inhalt.
    Jane beugte sich neugierig vor. »Was für ein merkwürdiger Ring.«
    Anne streckte die Hand aus und strich über die gravierte Oberfläche. »Sehr seltsam. Und widerlich. Sag bloß nicht, daß dir dein Mann diesen Ring geschenkt hat? Ich hätte gedacht, Ravenwood hätte besseren Geschmack.«
    »Nein. Er gehörte meiner Schwester.« Sophy sah den Ring in ihrer Hand an. »Ein Mann hat ihn ihr geschenkt. Mein Ziel ist es, ihn zu finden. In meinen Augen ist er des Mordes schuldig.« Sie erzählte in kurzen, knappen Sätzen die ganze traurige Geschichte.
    Als sie damit fertig war, starrten Anne und Jane sie lange an. Wie nicht anders zu erwarten, reagierte Jane als erste.
    »Wenn das, was du sagst, wahr ist, dann ist der Mann, der deiner Schwester den Ring gegeben hat, sicherlich ein Monster, aber ich verstehe nicht, was du tun kannst, selbst wenn es dir gelingt, ihn zu identifizieren. Unglücklicherweise gibt es viele solche Monster, die die Gesellschaft verunsichern, und sie alle kommen mit Mord durch.«
    Sophy schob ihr Kinn vor. »Ich habe vor, ihn mit seinen Missetaten zu konfrontieren. Ich möchte, daß ihm bewußt wird, daß ich weiß, wer und was er ist.«
    »Das könnte sehr gefährlich sein«, sagte Jane. »Oder zumindest peinlich. Du kannst nichts beweisen. Er wird über deine Vorwürfe

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