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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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müßte, wenn auch nur um die Kerzen zu löschen. Aber im Augenblick wollte er nur hier liegen und die herrliche Erfüllung genießen.
    Der Geruch des Liebesaktes schwebte noch in der Luft und erfüllte ihn mit primitiver Befriedigung, genau wie das Echo von Sophys Worten. Ich liebe dich, Julian.
    Sie war sich nicht bewußt gewesen, was sie sagte, erinnerte er sich. Sie war eine Frau, die zum ersten Mal ihr sinnliches Potential entdeckt hatte, und jetzt war sie dem Mann dankbar, der sie gelehrt hatte, die Wonnen sexueller Erfüllung zu genießen. Er würde einem Liebesgeständnis unter solchen Umständen nicht allzu viel Bedeutung beimessen, aber es hatte trotzdem gut geklungen, und ein Teil von ihm triumphierte.
    Bereits beim ersten Kuß hatte er gespürt, daß Sophy lernen würde, auf ihn zu reagieren, aber er hätte sich nie träumen lassen, daß ihn ihre Reaktion so ungeheuer berühren würde. Er fühlte sich allmächtig, ein Held und Eroberer, der gerade die Früchte des Sieges genossen hatte und befriedigt war. Aber ebenso war er sich eines überwältigenden Bedürfnisses bewußt, seinen süßen Schatz zu beschützen. Sophy hatte sich ihm endlich vollkommen hingegeben, und er würde sie behüten.
    Just in diesem Augenblick regte Sophy sich unter ihm, und ihre Lider öffneten sich langsam. Julian stemmte sein Gewicht auf die Ellbogen und sah hinunter in ihre benommenen, verwunderten Augen.
    »Julian?«
    Sein Mund strich kurz über den ihren, eine wortlose Beruhigung.
    »So soll es zwischen Mann und Frau sein, und so wird es von jetzt an zwischen uns sein. Hast du es genossen, Kleines?«
    Sie lächelte betreten und schlang ihre Arme um seinen Hals.
    »Das weißt du doch wohl.«
    »Schon, aber ich würde es gerne aus deinem Mund hören.«
    »Du hast mir große Lust bereitet«, flüsterte sie. Ihre Augen wurden ernst. »Etwas Derartiges habe ich noch nie erlebt.«
    Er küßte ihre Nasenspitze, ihre Wange, ihre Mundwinkel. »Dann sind wir jetzt quitt, du und ich. Du hast mir genauso viel Wonne bereitet.«
    »Ist das wirklich wahr?« Sie musterte eindringlich sein Gesicht.
    »Es ist wahr.« Nie zuvor in seinem Leben war etwas so wahr oder so sicher gewesen, dachte er.
    »Ich bin froh. Versuch dich in Zukunft daran zu erinnern, gleichgültig was passiert, ja, Julian?«
    Die unerwartete Angst in ihren Worten beunruhigte ihn etwas. Aber er verdrängte das Gefühl und lächelte sie an. »Ich werde es wohl kaum vergessen.«
    »Ich wünschte, das könnte ich glauben.« Sie lächelte auch, aber ziemlich wehmütig.
    Julian runzelte die Stirn, er begriff ihren Stimmungsumschwung nicht. Sophy war heute abend irgendwie anders. Er hatte sie noch nie so erlebt, und allmählich machte ihm das Sorgen. »Was bedrückt dich, Sophy? Hast du Angst, wenn du das nächste Mal etwas tust, was mich ärgert, vergesse ich prompt, wie gut es zwischen uns im Bett war? Oder gefällt es dir nicht, daß ich dich dazu bringen kann, mich zu begehren, selbst wenn du wütend auf mich bist?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie langsam. »Diese Verführungsgeschichte ist schon sehr seltsam, nicht wahr?«
    Es gefiel ihm ganz und gar nicht, daß sie das, was gerade zwischen ihnen passiert war, als Verführung bezeichnete. Jetzt wurde ihm klar, daß er nicht wollte, daß sie das, was er mit ihr im Bett machte, so bezeichnete. Verführung war das, was mit ihrer jüngeren Schwester passiert war. Er wollte nicht, daß Sophy seinen Liebesakt in diese Kategorie einordnete.
    »Du darfst das nicht als Verführung betrachten«, befahl er leise. »Wir haben uns geliebt, du und ich.« »Haben wir das?« Ihre Augen funkelten plötzlich. »Liebst du mich, Julian?«
    Aus dem unguten Gefühl wurde schlagartig Wut, als er endlich merkte, was sie da machte. Was für ein Narr war er doch gewesen. Frauen waren so verdammt gut in solchen Dingen. Glaubte sie etwa, nur weil sie auf ihn reagiert hatte - ihm gesagt hatte, sie würde ihn lieben könnte sie ihn jetzt um den kleinen Finger wickeln? Julian spürte, wie die vertraute Falle langsam zuschnappte und rüstete sich instinktiv zum Kampf.
    Er war sich nicht sicher, was er sagen würde, als er so auf ihr lag und sämtliche Alarmfanfaren in seinem Kopf dröhnten, und Sophy lächelte ihr seltsames, wehmütiges Lächeln und legte die Fingerspitzen an seinen Mund.
    »Nein«, sagte sie, »du brauchst gar nichts zu sagen. Es ist schon in Ordnung, ich versteh es.«
    »Verstehst was? Sophy, hör mir zu -«
    »Ich glaube, es wäre

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