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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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herausspringt, werde ich mir eine andere Aufgabe suchen.“
    Das erstaunte Tyrell, denn er wusste, wie leidenschaftlich Rory seine poltische Satire betrieb. „Du würdest deine witzigen Zeichnungen aufgeben?“
    „Nicht ganz und gar, aber ich würde aufhören, regelmäßig für die Times zu zeichnen. Glaube mir, Tyrell, ehe ich sie fragte, ob sie meine Frau werden will, habe ich lange mit mir gerungen. Ich bin kein Narr. Wie es aussieht, hätte ich mich besser in eine reiche Erbin verlieben sollen. Aber das habe ich nicht.“ Er sah Tyrell in die Augen. „Und sie könnte eine bessere Partie machen, aber sie kümmert sich nicht um meine finanziellen Verhältnisse! Mir hat sie erzählt, dass sie niemals vorhatte, sich zu verlieben oder zu heiraten!“ Plötzlich lächelte er. „Sie liebt mich“, sagte er so, als ob ihn das erstaunte. „Sie hat es mir sogar gesagt.“
    Tyrell erkannte einen verliebten Mann, wenn er ihn sah. Er beschloss, ihnen einen größeren Betrag als Hochzeitsgeschenk zukommen zu lassen, aber das würde ihre Probleme nicht lösen, sondern sie nur aufschieben. „Ich werde dir helfen, eine lukrative Stellung zu finden“, sagte er. „Lass mich darüber nachdenken.“
    Rory erschrak. „Deswegen bin ich nicht gekommen, aber ich danke dir. Hat dir jemals jemand gesagt, dass du der perfekte Freund bist? Herzlichen Dank, Tyrell!“
    „Ist schon gut“, erwiderte Tyrell. „Es ist mir ein Vergnügen, euch beiden behilflich zu sein.“ Er sah ein Paar großer grauer Augen vor sich und begann, langsam im Zimmer auf und ab zu wandern, wobei er gelegentlich an seinem Wein nippte.
    Was sollte er tun, wenn er sie wiedersah?
    „Tyrell.“ Rory stand jetzt hinter ihm. „Ich würde mich sehr freuen, wenn du an unserer Hochzeitsfeier teilnimmst. Aber wenn ich die Geschehnisse im letzten Sommer bedenke, dann weiß ich nicht, ob das eine gute Idee ist.“
    Tyrell fuhr herum. „Ist Georgina hier in der Stadt?“
    Rory fühlte sich sichtlich unbehaglich. „Ja. Sie wohnt bei Eleanor in Belgravia.“
    Tyrells Herz schlug schneller. Belgravia lag nur eine kurze Fahrt weit entfernt. Er verschränkte die Arme und erkundigte sich möglichst beiläufig: „Ist Elizabeth auch dort?“
    Rory zögerte, und das genügte ihm schon als Antwort.
    Tyrell ging ein paar Schritte. Er spürte das Adrenalin in seinem Blut, und er fühlte sich wie ein Jäger, der seine Beute erspäht hat. Sie ist nur zwanzig Minuten entfernt.
    Rory fragte: „Wie geht es deinem Sohn? Er muss inzwischen erheblich gewachsen sein.“ Es war offensichtlich, dass er das Thema wechseln wollte.
    Von der anderen Seite des Zimmers her sah Tyrell ihn an. „Wie geht es ihr?“
    In Rorys Augen blitzte etwas auf. „Tu das nicht“, sagte er warnend.
    „Was soll ich nicht tun?“ Tyrell lächelte und fühlte sich doch schrecklich unbehaglich. „Ich möchte nur wissen, wie es ihr geht. Es ist eine ganz einfache Frage. Ich habe ein Recht, das zu erfahren.“
    „Du hast keine Rechte, überhaupt keine!“, rief Rory. „Nur soweit es deine Verlobte betrifft, hast du irgendwelche Rechte.“ Dann fügte er hinzu: „Du hast ihr das Herz gebrochen. Was glaubst du, wie es ihr geht?“
    Tyrell fühlte, wie eine schreckliche Wut in ihm aufstieg. „Ich bitte dich, genau auf deine Worte zu achten. Sie hat mich verlassen. Das Herz habe ich ihr da wohl kaum gebrochen.“
    Rory kam näher und schien nun genauso wütend zu sein. „Sie ist meine Cousine und meine Freundin. Eure Affäre habe ich nie gutgeheißen – das war entwürdigend! Lizzie hat mehr verdient. Sie verdient einen Gemahl und ein Zuhause – und nicht Schande und Ruin.“
    Tyrell rührte sich nicht. „Sie war schon ruiniert, als sie zu mir kam“, sagte er, aber er wusste, dass das eine Lüge war. Rory hatte recht. Elizabeth verdiente mehr als nur eine flüchtige Affäre.
    „Ich bin nicht gekommen, um über Lizzie zu diskutieren, und das auch noch ausgerechnet mit dir. Ich möchte, dass du sie in Ruhe lässt“, verlangte Rory.
    „Wie kommst du darauf, dass ich das nicht tun könnte?“
    „Du hast angefangen, mir all diese Fragen zu stellen, und willst von mir wissen, wie ich darauf komme, dass du ihr vielleicht wieder nachsteigst?“ Rory sah ihn ungläubig an.
    Seine Gedanken überschlugen sich inzwischen, doch Tyrell sagte nur: „Ich werde wohl kaum die Absicht hegen, die Affäre wieder aufleben zu lassen.“
    „Welche Absichten verfolgst du dann, Tyrell?“, fragte Rory.
    Und genau in diesem

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