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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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für einer“, fügte Cio hinzu, und grinste mich breit an.
Ich ignorierte ihn. „Dir ist schon klar, dass das nicht der erste Kerl ist, von dem ich Blut trinke?“
„Ja, aber du hast gesagt es ist ein Bekannter, was heißt das du ihn kennst. Du hast noch nie von jemanden getrunken den du nicht kennst!“
„Glaub es oder lass es, aber das ist mir sehr wohl bewusst“, sagte ich trocken.
Das überhörte sie einfach. „Los, erzähl schon. Wie heißt er, wie ist er so, wie sieht er aus? Ist er heiß?“
Typisch Alina.
Cio piekte mit dem Finger gegen mein Bein, als wolle er meine Aufmerksamkeit zurück, und als ich ihm auf die Finger hauen wollte, schnappte er sich einfach meine Hand, und behielt sie in seiner. Breit grinsend sah er mich an.
„Sein Name ist Cio, und er ist ein Werwolf der so heiß ist, dass du dir an ihm die Finger verbrennen würdest.“
Das Grinsen in Cios Gesicht wurde breiter.
„Wirklich?!“, quiekte Alina mir ins Ohr.
„Nein, oder glaubst du wirklich, dass so ein Kerl sich mit mir abgeben …aua!“ Ich funkelte Cio an. Hatte der mir eben wirklich in den Finger gebissen? Ich versuchte meine Hand frei zu machen, aber er hielt sie fest. Da war wohl jemand in Spielelaune.
„Au? Was ist los? Was hat er gemacht?“
„Wie kommst du darauf, dass er was gemacht hat, und ich mich nicht gestoßen habe?“ Ich funkelte Cio an, aber das interessierte ihn wohl nicht. Er lächelte einfach weiter selig vor sich hin, und spielte dabei mit meinen Fingern herum. Das Kribbeln, das er dabei bei mir auslöste, versuchte ich so gut es ging beiseite zu schieben.
„Hm“, machte Alina. „Bei deinem Talent ist das natürlich gut möglich, aber … egal. Okay, ich stör euch beiden dann jetzt nicht weiter. Macht was immer ihr gerade machen wolltet, und melde dich bei mir, sobald du Zeit hast. Ich will alles wissen.“
„Soll ich dir einen Bericht schreiben?“
„Ne, erzähle es mir einfach. Okay, wir hören uns. Und gib Flair einen Kuss von mir, bye bye!“ Und die Leitung war tot.
Seufzend schaltete ich das Handy aus, und legte es auf den Tisch.
„Eine Freundin?“, fragte Cio, und fummelte dabei weiter an meinen Fingern herum, als seien sie das faszinierendste, das er jemals gesehen hatte.
„Nein, meine Cousine.“
 Er sah wieder zu mir auf, der Blick immer noch ganz glasig von den Endorphinen. Er musste sich im Moment vorkommen, als schwebte er auf Wolken. „Hast du genug getrunken?“
Naja, eigentlich nicht, aber fürs erste sollte es reichen. „Ja, danke, du bist wirklich köstlich.“
Das ließ ihn wieder grinsen. Doch dann tat er etwas, das mich völlig überraschte. Er drehte sich auf die Seite, und kuschelte seinen Kopf in meinen Schoß, wo er lächelnd die Augen schloss. „Ich bin halt so ein richtig zum anknabbern.“
„Ähm … was bitte soll das werden? Ich bin doch kein Kuscheltier.“
„Nur einen Moment“, flüsterte er schläfrig, und legte seine Hand auf mein Bein. „Bitte.“
Das musste vom Blutverlust kommen. Die Wirte wurden danach immer ziemlich müde, nur was ich von diesem Knuddeln halten sollte, wusste ich nicht so recht. „Aber nicht dass du hier jetzt einschläfst.“
Seine Lippen zuckten. „Warum denn nicht? Ich finde es hier ganz gemütlich.“
Also war ich doch sein Kuscheltier. „Mach es dir nur nicht zu bequem.“ Ich lehnte mich in die Polster zurück, und beobachtete ihn wie er da mit einem seligen Lächeln auf meinen Beinen lag, die Hand direkt neben seinem Gesicht. Er sah so friedlich aus, gar nicht so quirlig und durchgeknallt wie sonst. Er wirkte schon fast … unschuldig. „Dir schein der Biss ja wirklich gefallen zu haben.“
„Ja“, sagte er schlicht, und öffnete dann seine Augen. Nur einen Spalt. „Stimmt es, was deine Cousine gesagt hat? Das du einfach abgehauen bist?“
Ich öffnete den Mund, aber kein Ton kam heraus.
„Das würde auch erklären, was da gestern Abend mit deinem Vater los war. Zumindest zum Teil.“ Er verstummte kurz. „Erzählst du mir, was da gestern los war?“ Seine Augen schlossen sich wieder, was wohl ein Glück für mich war. So konnte er nicht den entsetzten Ausdruck in meinem Gesicht sehen. Mist, Mist, Mist. Warum musste er ausgerechnet jetzt auf dieses Thema zu sprechen kommen? Da er es bisher nicht erwähnt hatte, war ich schon frohen Mutes, dass er es einfach vergessen hatte. Tja, das war wohl wieder mal nur Wunschdenken gewesen.
„Du willst es mir nicht erzählen“, nuschelte er ermattet, und erkannte die Wahrheit

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