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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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flog mein Blick zu ihm.
„Jetzt guck mich nicht so an. Ich hab dich schon mal gesagt, dass ich mich gerne beißen lasse, und so haben wir beide was davon.“ Er kam wieder einem Schritt auf mich zu, den ich sofort zurückwich. Er verzog das Gesicht. „Aber wenn du nicht willst, dann kann ich dir auch nicht helfen.“
„Du hast eine feste Freundin“, wiederholte ich, als wenn er es vergessen hätte. „Die wäre sicher nicht begeistert von deiner Idee.“
„Ich hatte auch nicht vor sie dazu einzuladen.“
„Ich werde dir sicher nicht helfen sie erneut zu hintergehen.“
Das ließ sein Lächeln ein wenig in sich zusammenfallen. „Das hatte ich auch nicht vor. Ich wollte dir eigentlich nur einen Gefallen tun, weil ich dich gut leiden kann. Andere Werwölfe hier im Hof tun das auch, weil halt nicht immer ein Wirt in der Nähe ist. Da ist also nichts Verwerfliches bei.“
„Aber …“
„Wenn du nicht willst, dann lass es.“ Er zuckte ziemlich gleichgültig mit den Schultern. „War nur so ´ne Idee gewesen.“
Ich biss mir auf die Lippen. Meine Fänge fingen schon allein bei der Vorstellung sie in seiner Haut zu versenken an zu pochen. Nur der Gedanke es zu tun war seltsam. Ich hatte noch nie jemanden gebissen, den ich kannte, immer nur Fremde die ich danach nie wiedersehen musste. Und außerdem hatte er eine Freundin. Andererseits taten das laut seiner Aussage auch andere Werwölfe für die Vampire. Und der Gedanke ihn beißen zu dürfen, einmal im Leben die Erlaubnis zu haben Blut zu trinken, ohne den Wirt vorher durch einen Blick unter Kontrolle zu bekommen, ja der Gedanke hatte schon etwas Verlockendes. Und er erwartete ja auch sonst nichts weiter.
„Die Entscheidung liegt bei dir“, sagte er, als er meine Unentschlossenheit bemerkte.
Flairs Blicke flogen neugierig zwischen uns hin und her, als würde sie ahnen, was hier im Argen lag.
„Ich hab noch nie von jemanden getrunken, den ich kenne.“
„Na dann wird es ja höchste Zeit.“ Er ging zur Garderobe, und nahm meine Jacke vom Haken, um sie mir hinzuhalten. „Na los, komm.“
Ich zögerte immer noch. Aber wenn ich nicht mit ihm ging, dann würde ich meinen Vater aufsuchen müssen, und ich wusste nicht, ob ich schon bereit war diesen Blick wieder zu sehen.
Flair bellte einmal ihr Minibellen, als wollte sie mich auffordern, endlich nachzugeben, und diese unnötigen Gedanken zu vergessen – jetzt bildete ich mir auch noch ein, dass mein Hund sowas vermitteln konnte. Mit mir ging es wirklich bergab.
„Ähm … okay“, stimmte ich schließlich doch zögernd zu, und ließ mir von Cio in die Jacke helfen.
Er lächelte, und hielt mir dann die Tür auf.
Da Flair sich weigerte auch nur einen Schritt hinaus in diesen feuchtkalten Tag zu machen, nahm ich sie kurzerhand auf den Arm, bevor ich an ihm vorbeiging. Dabei sah ich ihn nicht an.
Er schloss die Tür hinter sich, und gesellte sich dann an meine Seite.
„Und wo gehen wir jetzt hin?“
„Am besten an einen Ort, wo nicht so viele Leute sind.“
Ich verstand ihn sehr gut. So ein Biss konnte einem schon in ein gutes High versetzen. Das war kein Zustand, in dem jeder einen sehen sollte. Es war Privat. „Okay, ich weiß vielleicht einen Ort.“
 
    °°°
     
    Ich öffnete die Tür zu dem Gemeinschaftsraum im Trakt der Vampire. Wie erwartet war er um diese Zeit wie ausgestorben – alle waren noch artig bei der Arbeit.
„Wow“, kam es von Cio, als ich ihn vor mir einließ, und etwas nervös die Tür hinter uns schloss. „So lässt es sich leben.“
Da konnte ich ihm nur zustimmen. Der Gemeinschaftsraum hier unten war sehr groß, und neben einer riesigen Couchlandschafte, vor einem Flattscren gab es hier noch eine Bar, zwei Billardtische, und eine Dartscheibe. Alles war in einem dunklen Braunton gehalten, und nur von indirektem Licht beleuchtet, das geschickt an den verschiedensten Stellen angebracht war. Dieser Raum war von der Ausstattung besser als die Zimmer, und jetzt verstand ich auch, warum Ellen das mit den Partys gesagt hatte. Dieser Raum lud geradezu dazu ein.
„Okay, ich würde sagen, wir machen es uns auf der Couch gemütlich.“ Er zwinkerte mir zu, und machte sich sofort ans Werk. Jacke aus, in die Poster geworfen, und dann grinste er mich an.
Hallte das nur in meinen Ohren so anzüglich geklungen, oder war das Absicht gewesen? Ich würde ihn sicher nicht danach fragen.
Auch ich ging hinüber zur Couch, nur nicht mit ganz so viel Enthusiasmus wie er, legte meine Jacke neben seiner über

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