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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Ayden sich etwas eitel wieder durch die Haare, und setzte ein finsteres Gesicht auf.
Bitte, könnte sich unter mir nicht ein Loch auftun, in dem ich versinken dürfte? Nur ein kleines, in das ich mich reinzwängen konnte? Das würde mich schön ausreichen.
„Seit wann so feindselig, lieber Cousin“, fragte da Graf Cerberus. „Wie ich höre, lässt du auch nichts anbrennen.“
Ayden kniff die Augen leicht zusammen, als er sich Graf Cerberus zuwandte. „Wartet deine Gefährtin hier nicht irgendwo auf dich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es so toll finden würde, wenn sie dich hier sehen würde. Außerdem hat Zaira für dich jetzt keine Zeit mehr.“
„Ach nein? Hab ich nicht?“ Gut zu wissen.
„Nein hast du nicht.“ Ayden griff nach meiner Hand, und zog mich auf die Beine. Mit der anderen schnappte er sich Alinas Hand. „Komm.“
„Wohin?“ Im weggehen winkte ich Cerberus noch habherzig zu. Aber nur kurz, da ich aufpassen musste, wohin ich mit meinen Mörderlatschen trat, als er mich von Tisch weg, hinunter von der Ebene in die tanzende Menge zog.
Mit der anderen Hand hatte er Alina gepackt, damit sie nicht auf dumme Gedanken kam, wie sich zu dem Grafen zu setzen, um ihn noch mal ausführlich zu erklären, was den genau an ihm so geil war. Meine Cousine war wirklich einmalig.
„Halt dich von ihm fern“, kam es da von Ayden an meine Adresse, als wir durch den linken Marmorbogen in den Thronsaal marschierten. Hier war wesentlich weniger los, aber auch hier hatten sich ein paar Leutchen versammelt, die uns neugierig hinterher sahen.
Halt, Moment, was hatte er da eben gesagt? „Meinst zu Graf Cerberus? Warum?“
„Cerberus ist ein verschlagenes Ass, ganz wie seine Mutter.“ Über die Schulter hinweg warf er mir einen kurzen Blick zu, und führte uns dann durch die offene Flügeltür hinaus in die Eingangshalle. „Die beiden machen nichts ohne Hintergedanken.“
Okay, jetzt war ich beleidigt. „Du meinst also, dass so ein Kerl sich niemals für mich interessieren würde, geschweige denn, gar zu mir setzten würde, wenn da nicht irgendein heimtückischer Plan dahinter steckte?“
„Nein, ich meine, dass Cerberus sich für niemanden außer sich selbst interessiert.“
Wir hatten den Fuß der schwebenden Treppe erreicht.
Ayden ließ meine Hand los – nur meine – und drehte sich zu mir herum. „Du könntest das hübscheste Mädchen der Welt sein, dem jeder Mann zu Füßen liegt, er würde sich trotzdem nur mit dir abgeben, weil er etwas Bestimmtes von dir möchte.“
„Wie zum Beispiel meine Bekanntschaft machen, einfach weil er mich für ein nettes Mädel hält?“
„Nein“, kam es sofort wie aus der Pistole geschossen. „Du verstehst nicht. Das Leben am Hof, besonders unter dem Adel ist ein ständiger Machtkampf. Kleine Intrigen, mit denen man dem anderen eins Auswischen kann, sind hier an der Tagesordnung. Lästern, üble Nachrede, das volle Programm. Aber weder Cerberus, noch seine Mutter halten sich mit solchen Kleinigkeiten auf, sie gehen …“
„Jetzt weiß ich warum  mir der Kerl so bekannt vorkam“, quatschte Alina einfach mal dazwischen. „Ist seine Mutter die nicht diese Tussi mit den Narben, die immer versucht Cheyenne den Thron streitig zu machen?“
„Genau die“, stimmte Ayden ihr zu. „Und Cerberus unterstützt sie bei allem.“ Er wandte sich wieder mir zu. „Darum ist es wichtig, dass du dich von ihm fernhältst. Besonders du.“
„Ja, weil ich das größte Geheimnis dieser Hallen bin“, sagte ich ein wenig bitter. „Welch Schande wenn alle erfahren würden, wer, oder besser was, ich wirklich bin.“
Der Ausdruck in Aydens Gesicht verhärtete sich leicht.
Ich vergaß, für ihn war diese ganze Sache sicher auch nicht ganz einfach. „Egal, vergiss es. Wolltest du mir nicht irgendwas zeigen, oder hast du mich nur da weggeholt, um … ähm …“ War wohl nicht das Beste, gleich wieder zu dem Thema zurückzukehren. „Wolltest du mir nicht was zeigen?“
„Ja. Cio hat vor ein paar Jahren eine kleine Tradition eingeführt. Um Mitternacht verziehen wir uns, und feiern ohne den Adel.“
Mitternacht? War es wirklich schon so spät? Krass. Mehr fiel mir dazu wirklich nicht ein.
„Wir treffen uns oben in meinem Zimmer, komm.“
Eine Party mit Cio? Warum flatterte mein Herz bei diesem Gedanken nur plötzlich so aufgeregt? Aber … „Und was ist mit meinem Ball?“
„Mama weiß Bescheid. Und jetzt sitzen die Leute sowieso nur alle herum, und beglückwünschen sich dazu,

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