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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Ohr, und brachte meinen Puls damit voll auf Touren, was nicht nur an dem Schrecken lag, den er mir eingejagt hatte.
    „Verdammt, das hast du mit Absicht getan!“
    „Was denn?“
    Ich spürte seine Körperwärme jetzt deutlich in meinem Rücken. Die Spitzen seiner Finger strichen sehr langsam meine Arme hinauf, berührten kaum die Haut, und zogen doch ein so deutliche Spür, dass sie ein angenehmes Kribbeln hinterließen. „Mich erschrecken.“
    „Nein, habe ich nicht.“ Es war sein warmer Atem, den ich in meinem Nacken spürte, bevor seine Lippen einen federleichten Kuss darauf hinterließen.
    Ich schloss die Augen, obwohl es bei dieser Dunkelheit eigentlich keinen Unterschied machte. Es war kaum möglich, diese hauchzarten Berührungen noch intensiver zu spüren. „Cio.“
    „Hmh?“
     „Hatten wir nicht …“ Oh Gott, was mache er da nur mit meinem Nacken?
    „Ja?“ Er war mir so nahe, dass ich sein Lächeln spüren konnte. „Sprich mit mir Zsa Zsa, was wolltest du sagen?“
    „Das ich … wir …“ Verdammt!
    Seine Hand strich über meine Schulter, umfing mein Kinn, und drehte meinen Kopf zu sich herum, um mit seinen Lippen über meine zu streiche. „Ja?“
    „Ich …“ Warum nur tat er das? Und warum musste sich das so gut anfühlen? „Das … wir sollten …“ Mist, so bekam ich doch keinen klaren Satz heraus. Unter Anstrengung meines ganzen Willens, riss ich mich förmlich von ihm los, und trat hastig ein paar Schritte zurück, bis ich eine Wand im Rücken spürte. Diese Trennung war fast ein körperlicher Schmerz, aber es musste sein. „Warum machst du das immer?“ Scheiße, warum fragte ich das jetzt? Eigentlich sollten da doch Worte rauskommen, wie „können wir jetzt weiter“ oder „wir haben anders zu tun“, aber nein, ich musste natürlich fragen: „Warum machst du das immer?“
    „Warum? Ist das nicht klar?“
    „Wenn so klar wäre, würde ich wohl nicht fragen.“
Was bin ich für dich?
    Er seufzte. Ein Seufzen, das mir so gar nicht gefiel. Es sprach von negativen Antworten, die ich noch hören wollte. „Zsa Zsa, ich …“
    „Nein warte“, unterbrach ich ihn. „Das ist … hier ist nicht der richtige Ort für … sowas. Wir sollten erst einmal den Ruf für die Drachen absetzen.“
    Einen Moment blieb er so ruhig, dass ich nicht einmal seinen Atem hören konnte. „Zsa Zsa …“
    „Bitte.“
    Ich konnte es geradezu vor mir sehen, wie er seine Lippen aufeinander drückte, und sich dann schwer seufzend von mir abwandte. „Na schön, nicht jetzt.“
    Gott sei Dank. Damit hatte ich wohl eine kleine Schonfrist bekommen.
    „Dann komm her.“
    Witzbold. „Wohin?“
    „Folge dem Licht.“
    Die Frage was für ein Licht er meinte, blieb mir erspart, als auf Höhe seiner Knie etwas Rötliches zu leuchten begann. Nun erkannte ich auch seine hockende Gestallt auf der anderen Seite dieses Raum. Und auch, dass es kein Raum war, sondern sich um eine Ausbuchtung um Fahrstuhlschacht handelte.
    „Was ist das?“ Ich trat näher, hockte mich neben ihn, um die roten Lichtpunkte genauer unter die Lupe nehmen zu können, und was dabei rauskam, wollte mir so gar nicht gefallen. Das sah aus wie die Notbeleuchtung in einem Kabelschacht, der gerade breit genug war, dass ein Mensch durchkriechen konnte. „Bitte sag mir, dass dies nicht der Weg in das HQ ist.“
    „Gut, dann sag ich es dir nicht.“
    Scheiße! Mein Gesichtsausdruck musste wohl ziemlich entgeistert sein, so mitleidig, wie Cio mich ansah.
    „Keine Angst, der Schacht ist breit genug, da kann nichts passieren.“
    „Hab ich schon mal erwähnt, dass ich leicht unter Klaustrophobie leide?“
    „Nein, daran würde ich mich sicher erinnern.“
    Ich sah wieder zu dem Schacht, „Gibt es keinen anderen Weg?“
    Als seine Hand sich an meine Wange legte, schloss ich die Augen schon alleine, um das Gefühl ein wenig auskosten zu können. „Du musst nicht mit, wenn du dir das nicht zutraust. Du kannst auch hier auf mich warten. Hier wird dich keiner finden, und du wirst sehen, ich werde so schnell zurück sein, dass du gar nicht merkst, dass ich überhaupt weg war.“
    Also die Aussicht darauf alleine hier herumzusitzen, und nicht zu wissen, was los war, war auch nicht viel berauschender. „Nein, ich … ich komme mit.“ Ich würde das schon schaffen. „Ich habe gesagt ich komme mit um dir zu helfen, und das tu ich jetzt auch.“ Ja mir war klar, dass ich bis jetzt keine große Hilfe gewesen war.
    „Also doch kein Schäfchen.“

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