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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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selber wünschte.
    Wenn er Cerberus gegenüber stand, würde er verlieren. Vielleicht sogar mehr als nur den Kampf.
    „Wir müssen ihn aufhalten.“ Ich wandte mich vom Fenster ab, und rannte zur Tür, doch so sehr ich auch daran rüttelte, sie ließ sich nicht öffnen. Abgeschlossen. Natürlich.
    „Bist du verrückt? Warum willst du ihn aufhalten?“ Mit langen Schritten kam Cio zu mir, und packte mich sehr bestimmt am Arm. „Er kann das alles vielleicht beenden. Er muss gegen König Cerberus antreten.“
    „Aber er wird verlieren, verstehst du nicht?“ Ich sah ihn bittend an. „Cio, es ist mein Bruder, ich kann das nicht zulassen. Er wird Cerberus niemals besiegen können.“
    „Er kann nicht nur, er wird es auch tun.“
    Es war zwecklos mit Cio darüber zu diskutieren. Er wollte dass Ayden gewann, wollte dass das alles endlich ein Ende hatte, und verschloss sich deswegen vor der Wahrheit. Aber ich konnte das nicht. Vielleicht gehörte Ayden noch nicht lange zu meiner Familie, vielleicht kannte ich ihn noch nicht sehr gut, aber ich konnte es trotzdem nicht zulassen, ihn zu verlieren.
    Ich wandte mich wieder zur Tür, und trommelte mit den Fäusten dagegen. „Hey, ist da jemand? Hallo? Hilfe!“ Ich trommelte so stark gegen das Holz, dass meine Hände davon wehtaten.  „Hallo? Lass mich raus!“
    Niemand reagierte. Auch keine Wächter, die eigentlich hätten dazu abgestellt sein müssen, uns zu bewachen. Das konnte nur bedeuten, dass sie in der allgemeinen Aufregung ihren Posten verlassen hatten. Gut für uns.
    „He, hört mich jemand?!“
    „Was machst du da?“
    Draußen war es still, da schien keine Menschenseele zu sein. Niemand der uns rauslassen konnte.
    „Hallo!“
    „Zsa Zsa, was …“
    „Wir müssen hier raus“, rief ich, und machte mit meinem Trommelfeuer weiter. Sollte einer von Cheyennes Leuten ins Schloss eindringen können, und diesen Korridor entlanglaufen, so wollte ich sofort seine Aufmerksamkeit haben.
    Cio rieb sich über den Mund. „Okay, tritt mal ein Stück zur Seite.“
    „Was?“ Ich hielt inne. „Warum? Wir müssen …“
    „Ich will die Tür eintreten.“
    „Das ist Massivholz!“
    „Ja, und ich bin ein Umbra, der die Schnauze voll davon hat, dass man ihn bei schlechtem Essen in ein billiges Zimmer einsperrt. Also los, rutsch mal.“ Noch bevor ich die Gelegenheit bekam, seiner Aufforderung Folge zu leisten, schob er mich einfach aus dem Weg, und postierte sich dann gut zwei Meter vor der Tür. Dabei starrte er die Tür an. Bei diesem Blick hätte sie sich eigentlich schon aus Angst vor ihm alleine öffnen müssen.
    Cio atmete noch einmal tief durch, wirbelte dann herum, und im nächsten Moment trat er so heftig gegen die Tür, dass sie im Rahmen erzitterte.
    Ich hörte das Holz knirschen und splittern, doch mehr als eine Delle neben der Klinke blieb nicht übrig.
    Draußen vor den Fenstern gab es eine weitere Explosion, die mich einen Moment ablenkte. Da hatte wohl jemand seinen Chemiebaukasten mitgebracht, und freute sich nun daran, ihn ausgiebig ausprobieren zu dürfen. Hoffentlich kam dabei nur niemand zu schaden.
    Das nächste Krachen gegen die Tür zog meine Aufmerksamkeit wieder auf Cio. Er hatte erneut gegen das Holz getreten, doch mehr als eine Erschütterung war dabei nicht rausgekommen.
    „Verdammt“, fluchte er. „Die ist stabiler als sie aussieht.“
    „Was wohl auch einer der Gründe ist, warum sie uns in dieses Zimmer gesteckt haben.“ Es gab schließlich nicht viele Dinge, die einem Werwolf standhalten konnten. Da musste die Konstruktion schon einiges aushalten.
    Doch so schnell gab Cio nicht auf. Ein weiterer Tritt gegen die Tür ließ das Holz dieses Mal eindeutig splittern. Um das Schloss herum zeigten sich Risse.
    „Du schaffst es“, hauchte ich beinahe ungläubig.
    Er grinste mich frech an. „Hast du etwa daran gezweifelt?“
    „Mach jetzt, zum Schäkern haben wir später noch Zeit.“
    „Das will ich doch hoffen.“ Er nahm wieder Anlauf, doch dieses Mal wollte er die Tür nicht auftreten, sondern sie mit der Schulter rammen. Und dann geschah es. In der Sekunde, in der er die Tür berührt hätte, wurde sie von außen aufgerissen.
     
    °°°°°

Nur die Stärksten überleben
    Cio hatte so viel Schwung, dass er nicht mehr abbremsen konnte. Er hatte gerade noch Zeit überrascht die Augen aufzureißen, da fiel er auch schon in den Korridor, und krachte mit der Schulter voran der Länge nach auf den Boden.
    „Cio!“ Ohne auf meine

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