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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Wächter, ein Freund hat gesehen, wie ein Therianthrop eine Frau scheinbar gegen ihren Willen weggezerrt hatte. Er hat sich nichts dabei gedacht, weil sie auch eine Therianthropin ist.“
    „Wann“, fragte ich, die es kaum fassen konnte. Der hatte das gesehen? Warum hatte er nichts unternommen!? „Wie lange ist das her?“
    „Fünf, vielleicht zehn Minuten.“
    Mein Vater packte Cio grob am Arm. „Wo sind sie hingelaufen.“
    Er zeigte nach rechtes, direkt durch das Loch in der Mauer, durch das die Drachen sich Zugang zum Schoss verschafft hatten.
    Im nächsten Moment spürte ich nur noch einen Luftzug, und mein Vater war verschwunden. Auch mich hielt hier nichts mehr.
     
    °°°
     
    Die Bäume flogen nur so an mir und Cio vorbei. Ich gab alles was ich hatte, und trotzdem hatte ich meinen Vater bis jetzt nicht einholen können. Vor mir konnte ich bereits die ersten Häuser von Tenor ausmachen.
    Ich gab noch mehr Gas, achtetet nicht darauf, wie sich Dreck in kleine Steinchen in meine Fußsohlen gruben, und bei jedem Schritt Schmerz in meinen Körper schickten. Da gab es nur diesen einen Gedanken, der mich vorwärts trieb. Sie hatten meine Mutter!
    In einem kleinen, sehr kurzen Moment hatte ich wirklich glauben können, dass alles wieder gut werden würde, und dann schnappten diese feigen Hunde sich Mama in einem Augenblick, in dem keiner auf sie achtete. Das war …
    Ein Fauchen drang durch die morgendliche Stille, die so gar nicht zu dem passen wollte, was gerade noch im Schloss geschehen war.
    „Da!“, rief Cio, und zeigte mitten in den Wald hinein.
    Ein weiteres Fauchen, ein Schrei.
    Cio und ich jagten ins Unterholz, immer den Geräuschen nach. Da fand ein Kampf statt, ich hörte dir Geräusche, und das Fauchen in der Luft kam nicht nur von den Therianthropen. „Das ist mein Vater!“
    Tiefer zwischen den Bäumen bewegten sich hektische Schatten. Cio und ich hielten direkt auf sie zu, doch auf den Anblick der sich mir dann bot, war ich nicht gefasst gewesen. Dort im Unterholz, auf vertrocknetem Laub versuchten zwei Therianthropen meinen Vater von einem dritten runter zu zerren. Ein Stück weiter entdeckte ich Fujo, die immer wieder stolperte, so sehr zog Hisham sie mit seiner unverletzten Hand hinter sich her. Und nur ein Stück vor ihnen lief Pandu. Meine Mutter hatte er sich über die Schulter geworfen.
    Sie schrie, und trat wütend um sich, und zog ihm die Krallen über den Rücken, nur um gleich aufzuschreien. Egal was Pandu getan hatte, es hatte ihr wehgetan.
    „Hilf meinem Vater!“, rief ich Cio zu, und rannte weiter.
    Cio stürzte sich auf die andern Therianthropen.
    Durch meine Stimme aufmerksam geworden, drehte Fujo sich im Lauf herum, übersah damit die Wurzel zu ihren Füßen, und fiel. Hisham half ihr eilig wieder auf die Beine, und zerrte sie weiter hinter sich her.
    Pandu hatte einen kleinen Vorsprung gewonnen, der ihm flöten ging, als meine Mutter sich an den nächsten Ast klammerte, der ihren Weg streifte.
    Pandu, der damit nicht gerechnet hatte, wurde durch die Fliehkräfte nach hinten gezogen, und krachte auf den Rücken. Meine Mutter hing halb über ihm, noch immer den Ast zwischen den Händen, zögerte sie nicht, und versetzte ihm einen Tritt. Dann gab sie Sporen, und rannte mir entgegen.
    „Pass auf!“, schrie ich, doch da hatte Hisham sie schon mit sich zu Boden gerissen.
    Ein paar Meter weiter stand Fujo mit großen Augen, und wusste nicht was sie tun sollte. Pandu arbeitete sich wieder auf die Beine, und kam seinen Rudelgefährten zu Hilfe. Er erreichte meine Mutter und Hisham genau in dem Moment, als auch ich bei den beiden ankam, wollte sie am Arm packen, doch ich rannte ihn einfach um.
    Jetzt war Feierabend. Ich wollte, konnte das nicht länger mitmachen. Es war meine Schuld gewesen, dass sie wieder auf meine Mutter aufmerksam geworden waren, und deswegen würde ich auch alles tun, damit sie sie endlich in Ruhe ließen.
    Meine Fänge fuhren aus, wollten sich in die Schulter des Mannes graben, doch da erwischte mich ein Schlag am Kopf, und warf mich zur Seite.
    Ich hörte Fauchen, und Rufe, dann Pandu auch wieder auf den Beinen.
    Von weiter hinten sah ich Papa und Cio herannahmen.
    Pandu wollte Hisham helfen, griff wieder nach meiner Mutter.
    „Nein!“ Ich trat ihm die Beine unter dem Körper weg, und war wohl noch überraschter als er, dass dieses Manöver auch gelang.
    Pandu stürzte neben Hisham, der gerade versuchte meine fauchende Mutter auf die Beine zu zerren. Da

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