Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
Finger über das Glas wandern, wie ich es schon so oft bei meiner Mutter gesehen hatte, doch nicht passierte. Mein hektischer Blick flog wieder zu Mama, zu Cio und Papa. Immer intensiver rieb ich über das Glas, doch es geschah einfach nichts.
    Langsam wurde ich panisch. Was machte ich denn falsch? Ich glaubte doch an Geister. Nein, ich glaubte nicht nur an sie, ich wusste sogar, dass es sie gab! Warum also geschah nichts?
    „Wissen ist nicht dasselbe wie Glaube. Du musst glauben, Donasie.“
    „Und wie soll ich das Bitte machen?“ Ein gefährliches Knurren ließ mich aufblicken. „Warum zeigst du dich ihnen nicht einfach? Ich dachte jeder Therianthrop könnte Geister sehen, weil sie alle
glauben
!“
    „Sie sehen mich nicht, weil sie blind für die Wahrheit sind. Ihre Trauer über meinen Verlust verdrängt das Bild meiner Erinnerung. Sie glauben ich sei verloren, also können sie mich hier nicht sehen. Du musst mich zu dir holen, in die Welt der Lebenden, wo ich mehr sein kann als ein stiller Beobachter. Nur dort kann ich ihnen gegenüber treten, und all das beenden. Nur dann können sie glauben.“
    „Verdammt!“
    „Ruhig, Donasie.“
    Das sagte sie so einfach. Wie bitte sollte ich in einer solchen Situation ruhig bleiben? Nicht nur das meine Eltern in akuter Gefahr schwebten, mein Freund stand auch kurz davor von einem Leoparden gefressen zu werden.
    „Schließ die Augen.“
    „Was?“
    „Du sollst die Augen schließen, Donasie.“
    Was sollte das denn jetzt bringen?
    „Tu was ich sage, schließ die Augen, atme tief durch, und glaube.“
    Das konnte doch nicht ihr ernst sein! Wie sollte ich denn jetzt … scheiße. Ich kniff die Augen zusammen, versuchte meinen Atem, mein Herzschlag zu beruhigen, dich die Geräusche um mich herum ließen das einfach nicht zu.
    „Denk nicht an das, was dort vor sich geht. Leere deinen Geist, und dann glaube.“
    Meine Mutter schrie.
    Ich riss die Augen auf, sah wie dieser Amir sie zu Boden stieß.
    „Konzentrier dich, bevor er zu spät ist!“,
befahl meine Tante.
    Scheiße, scheiße, scheiße! Ich kniff die Augen wieder zusammen, befahl mir selber nicht auf die Geräusche meine Umgebung zu achten, zu tun was meine Tante von mir verlangte, doch es ging einfach nicht. Wie sollte ich das denn jetzt schaffen?
    „Denke an die Zukunft, Donasie. Denke an das was sein könnte.“
    In dem Moment strömten Bilder der Vergangenheit auf mich ein. Der Tag, an dem ich aufgebrochen war, um endlich meine Erzeugerin kennen zu lernen.
    „Tarajika! Du hast schon wieder meine Kekse genommen!“
    „Hab ich nicht!“
    „Und wo sind sie dann?“
    Kian, wie er mich am Bahnhof verabschiedet hatte.
    „Wenn du nicht gleich aufhörst rumzuhampeln, dann fessle ich dir die Hände mit Flairs Leine auf dem Rücken.“
    „Tut mir leid. Ich bin halt nur so aufgeregt. Seit neunzehn Jahren warte ich jetzt schon darauf meine Erzeigerin zu treffen, und jetzt ist es endlich so weit.“
    „Du hast schon als Windelpupser deine Erzeugerin treffen wollen? Und nur so nebenbei, du bist erst achtzehn.“
    Die Wohngemeinschaft von Oliver.
    „Ei, ei, ei, was seh ich da, ein verliebtes …“
    „Halt die Klappe!“
    „Igitt, Luca, du isst echt wie die letzte Drecksau.“
    „Ich bin auch in anderen Dingen ziemlich versaut.“
    Jaden.
    „Wenn du mal wieder einen Fahrer brauchst, kannst du mich gerne anrufen. Hier, das ist meine Telefonnummer.“
    „Danke, aber ich glaube nicht dass ich all zu bald wieder jemanden brauche, der mich durch die Gegend kutschiert.“
    „Nur für alle Fälle. Und du kannst mich gerne auch mal so anrufen. Ich bin öfters in Tenor, und vielleicht kann man sich ja mal treffen.“
    Meine erste Begegnung mit Cio und Ayden.
    „Put, put, put.“
    „Dir ist schon klar, dass sie ein Hund ist, und kein Hühnchen?“
    „Dich hab ich hier noch nie gesehen.“
    „Was wohl daran liegen könnte, dass ich gerade erst …“
    „Schockstarre im Angesicht des Prinzen. Die Weiber lassen sich aber auch nie etwas Neues einfallen.“
    Das erste aufeinander treffen mit Cheyenne.
    „Hey, Cheyenne! Das ist Zsa Zsa. Sie arbeitet seit gestern in den Ställen, und sie wollte dich unbedingt einmal kennenlernen, hat sich bei deinem umwerfendem Antlitz aber nicht getraut nähr zu treten.“
     „Du kannst so viel schleimen wie du willst, Cio, ich bin trotzdem sauer, dass du den letzten Muffin gegessen hast.“
    „Dafür hast du mir vorgestern meine Schokoriegel geklaut.“
    „Ich hab dir schon mal

Weitere Kostenlose Bücher