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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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freischwebenden Treppe. Es gab einen großen Springbrunnen, der wegen dem Wetter nicht nur zugschneit war, sondern auch ausgestellt. Der ganze Vorgarten – man denke sich dies in Gänsefüßchen – war eine große Winterwunderlandschaft. Nur die Wege waren freigeschaufelt, alles andere war völlig unberührt.
Aber das war noch gar nicht zu dem Schloss. Wie hatte Jaden gestern so schön gesagt? „Tagsüber ist es noch viel eindrucksvoller“, flüsterte ich, und konnte ihm nur zustimmen. Die ganze Ritterburg war großzügig mit Efeu behangen, auf der sich der Schnee wie weißer Puderzucker niedergelegt hatte, und im Sonnenlicht wie tausend kleiner Diamanten funkelte. Es gab so viele Fenster das ich gar nicht fähig war sie zu Zählen. Türme, Zinnen, Balkonen, Buntglasfenstern. Ich konnte gar nicht alles aufzählen, so viel gab es zu sehen. Das war wie in einem Märchen. Das verwunschene Schloss, in das die Prinzessin nach langer Zeit zurückkehrte.
Okay, jetzt hatte ich wirklich einen an der Waffel. Aber eindrucksvoll war es wirklich.
Flair begann in meinem Armen zu zappel. Aber ich wusste nicht so recht, ob ich sie hier frei rumlaufen lassen durfte, deswegen behielt ich sie erst mal oben. Auch wusste ich jetzt nicht genau, was ich tun sollte. Einfach an das Portal klopfen und darum zu bitten die Königin zu sprechen wäre wohl nicht sehr unauffällig. Sollte ich vielleicht wirklich in die Menagerie gehen, und mich für den Job bewerben? Dann wäre ich immerhin in der Nähe meiner Erzeugerin, und es würde sich sicher eine Gelegenheit erben, in der ich mit ihr sprechen könnte. Andererseits hatte ich nicht vorgehabt so lange hierzubleiben. Doch wie sollte ich sonst an meine Erzeugerin rankommen?
Sie war immerhin die Königin der Werwölfe, und bei der konnte man sicher nicht so einfach unangemeldet auf Kaffee und Kuchen vorbeikommen. Und die Wahrheit war ausgeschlossen. „Was soll ich nur tun?“
Flair fiepte auf meinem Arm, und sah mich mit großen Augen an.
„Was würdest du an meiner Stelle tun?“
Mit dem Schwaz wedeln. Gaaanz toll.
Nun gut, da ich mir noch nicht mal sicher war, ob ich mir meine Erzeugerin nur mal aus der Ferne ansehen wollte, oder mit ihr sprechen, bot dieser Job wohl die beste Gelegenheit für mich. Vorausgesetzt natürlich das ich ihn bekam, und das konnte nur klappen, wenn ich mich endlich in Bewegung setzte, und nach diesem Ronald Irgendwas wuchte.
„Na dann lass uns das mal in Angriff nehmen.“
Flair kläffte zustimmend.
Ich warf noch einen letzten Blick auf das große, verzierte Portal, und machte mich dann daran der kläglichen Beschreibung des Einlassers zu folgen. Im Vorgarten rechts halten, und dann zur Menagerie. Da stellte sich mir doch die Frage, was zum Teufel war eine Menagerie? Das hatte doch irgendwas mit Tieren zu tun, oder? Hatte ich das nicht schon mal im Zirkus gehört? Ach ne, da hieß das Manege. Aber was zum Teufel war dann eine Menagerie?
Nun gut erst mal rechts lang. Ich würde es schon finden. Notfalls konnte ich ja immer noch mal jemanden fragen, genug Leute liefen hier ja herum. Es war wirklich erstaunlich, wie viele Leute hier rumliefen. Dieser Hof schien ein kleines Dorf für sich zu sein. Ich glaubte hier gab es mehr Leute als in ganz Koenigshain. Aber wer wusste schon, ob die hier auch alle Lebten. Vielleicht waren die ja auch wie ich einfach nur zu Besuch.
Der säuberlich gepflasterte Weg wurde sehr schnell zu einem durchgelaufenen Trampelpfad, je weiter ich mich vom Schloss entfernte. Kahle schneebedeckte Bäumchen begleiteten meinen Weg, und die ganze Zeit hielt ich nach etwas Ausschau, dass ich mit dem Namen Menagerie bezeichnen konnte. „Was soll das nur sein?“, fragte ich mich, und entdecke in der Ferne eine große Pferdekoppel.
Hm, wo es Pferde gab, gab es sicher auch einen Stall, und wenn man sich für den Job als Stallhelfer bewerben wollte, war es vielleicht gar nicht so falsch dort mit meiner Suche weiterzumachen. Da würde mir sicher jemand sagen können, wo dieser Ronald Blablabla war. 
„Da versuchen wir es mal.“
Zustimmend bellte Flair.
Guter Hund.
Der Stall war leicht zu finden. Ich musste einfach nur meiner Nase folgen. Pferde hatten einen so eigenen Geruch, da konnte man gar nichts verfehlen, und auch wenn ich kein ganzer Wolf war, und nach außen ein reiner Vampir, so funktionierte meine Nase doch außergewöhnlich gut. Doch leider war der Stall geschlossen, und da ich nicht einfach uneingeladen dort reingehen wollte, entschied

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