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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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war mir wohl bewusst, der lag meistens hinter den Häusern – oder in diesem Fall hinter dem Schloss.
„Na dann wollen wir doch mal sehen ob ich mit meiner Vermutung recht behalte. Komm, Flair.“
Ich wusste das die Gärten irgendwo in der Nähe der Reithalle sein mussten, also führte mich mein Weg als erstes dort hin. Von dort aus würde ich einfach um das Schloss herumlaufen, was notgedrungen zur Folge hatte, dass ich irgendwann auf den Garten stieß. Doch das erste was ich feststellte war, dass je weiter ich ging, desto mehr Bäume begleiteten meinen Weg. Irgendwann kam ich mir fast vor wie im Wald. War das etwas schon der Garten? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Das Schloss schien einfach von dem Wald umgeben zu sein.
Plötzlich blieb Flair direkt vor meinen Füßen stehen, so dass ich fast auf sie drauftrat, und drehte den Kopf in die Richtung, aus der wir gerade gekommen waren. Ihre Ohren stellten sich auf, als sie aufmerksam in die Ferne lauschte.
„Was hast du?“
Sie sah zu mir rauf, und fiepte.
Vorsichtshalber nahm ich sie auf den Arm, und folgte mit den Augen dann angestrengt der Richtung, die ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte. Durch die Bäume war es schwer mehr als ein paar Meter weit zu sehen, doch dann hörte ich in einiger Entfernung Schritte, und ein sehr vertrauter Geruch schlug mir entgegen. „Scheiße!“, zischte ich, und machte eilig das ich hier wegkam.
Der nächste Busch war meiner.
Hastig duckte ich mich dahinter, und hielt Flair das Schnäuzchen zu, damit sie uns nicht verriet. Und dann sah ich sie schon. Langes, rotes Haar, das sie zu einem Zopf an den Hinterkopf gebunden hatte. blasse Haut mit ein paar Sommersprossen im Gesicht. Grüne Augen, die immer viel zu viel sahen.
Sie trug eine einfache Jeans, mit einem dicken Wintermantel.
So eine verdammte kacke, das war Tante Lucy!
Bei ihrem Anblick kamen mir die Worte von Tante Amber wieder in den Sinn.
Ich wollte dir eigentlich ja nur sagen, dass Tristan mit Lucy für ein paar Tage in Tenor ist, und nicht zum Grillen am Wochenende herkommen kann.

Mist, wie hatte ich das vergessen können? Hieß das, dass Onkel Tristan war auch hier? Mist, Mist, Mist! Wenn einer von den beiden mich hier entdeckte, dann wäre mein Vater die nächste Adresse, die es erfuhr. Das war scheiße, um es mal deutlich zu sagen.
Ich duckte mich etwas tiefer, als sie den Weg raufkam, und direkt an mir vorbeilief. Durch das karge Gebüsch konnte ich sie deutlich sehen. Aber sie lief einfach an mir vorbei.
Flair zappelte in meinen Händen. Sie wollte Lucy begrüßen, doch das ging jetzt nicht.
Erst als meine Tante ein paar Meter weiter war, wagte ich es aufzuatmen. Doch auf einmal blieb sie stehen, sah zurück in die Richtung aus der sie gerade gekommen war, und runzelte die Stirn. Hatte sie mich doch bemerkt.
Nein, nein, bitte nein.

Tante Lucy ging einen Schritt zurück. Ihre Nasenflügel blähten sich, als sie die Gerüche in der Luft witterte.
Oh nein, mein Geruch!

Die folgenden Sekunden kamen mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Sie würde mich riechen. Mein Geruch hing in der Luft. Tante Lucy würde mich riechen, und mich dann sofort zurück nach Hause karren, bevor ich die Chance hatte meiner Erzeugerin zu begegnen. Doch wiedererwarten zuckte sie dann mit den Schultern, wandte sich um, und lief einfach weiter. Ohne hast, ganz normal.
Sie hatte mich nicht bemerkt, ich war noch einmal davongekommen. Oh mein Gott, ich konnte es kaum fassen. Vielleicht hatte sie meinen Geruch wirklich erkannt, aber wie sollte der hier her kommen? Sie konnte sich sicher nicht vorstellen, dass ich im Hof der Werwölfe war, und das war wohl mein einziger Vorteil.
Als sie sich immer weiter von mir entfernte, ließ ich mich kraftlos auf meinen Hintern sinken. „Das war verdammt knapp gewesen“, erklärte ich Flair.
Die sah nur stumm zu mir nach oben.
Oh Gott, meiner Nerven. Das würden die nicht mehr lange mitmachen. Erst die Zwillinge, dann Ayden, und jetzt auch noch Tante Lucy. Nur die eine wegen der ich hier, die hatte ich noch nicht gesehen.
„Aber das werden wir jetzt ändern. Komm Flair, suchen wir meine Erzeugerin.“
 
    °°°
     
    Letzten Endes fand ich den dann Garten doch. Von meiner Pause war zwar nicht mehr viel übrig, aber das würde mich nicht daran hinder, mich hier in der gepflegten Winterwunderlandschaft noch ein wenig umzusehen. Zum Glück war um diese Zeit hier nicht viel los. Den meisten war es wohl einfach zu kalt für einen Spaziergang im Garten, doch

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