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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Natürlich war es nicht ausgeschlossen, dass man mit der DNA-Analyse Erfolg hatte. Dank der Blutspur - und Billy Tynans Hunden - war es gelungen, den Platz ausfindig zu machen, wo der Kerl seinen Wagen abgestellt hatte. Matt vermutete, dass es sich um einen Wagen mit Allradantrieb handeln musste, da der Wagen an einem schwer zugänglichen Platz verborgen war. Doch in dieser Gegend gab es viele, die einen solchen Wagen hatten. Bisher war es auch nicht gelungen, einen Reifenabdruck oder sonst irgendeine brauchbare Spur zu finden.
    Matts vierter Hinweis war ein Fußabdruck. Der Täter war durch die Hintertür hinausgelaufen, als Matt durch die Haustür hereinkam, aber er war auf seiner Flucht an der Vorderseite des Hauses vorbeigekommen und hatte dabei einen Eimer mit roter Farbe umgestoßen. Er war mitten in die Farbe getreten und hatte dabei einen schönen Abdruck seines Schuhs hinterlassen. Matt hatte heute gleich einen Gipsabdruck machen lassen, der sofort analysiert wurde.
    Und nicht zuletzt war da auch noch ein Taschentuch. Es war ein ganz gewöhnliches weißes Taschentuch, das mit irgendeinem Betäubungsmittel getränkt war. Auf diese Weise hatte der Kerl Sandra außer Gefecht gesetzt, nachdem er sie niedergeschlagen hatte. Er hatte das Gleiche auch bei Carly versucht, wenn auch ohne Erfolg. Der Kerl hatte das Taschentuch fallen lassen, als sie sich wehrte.
    Matt ließ auch das Taschentuch analysieren, um zumindest herauszubekommen, was der Täter zur Betäubung verwendet hatte. Matt hatte schon einen Verdacht, doch er wollte erst die Laborergebnisse abwarten.
    Aber das Beste an dem Taschentuch war ...
    Ein Schrei zerriss die nächtliche Stille, der Schrei einer Frau, der von den Wänden widerhallte und der jeden Nerv in ihm in Aufruhr versetzte. Carly. Er wusste, wer da geschrien hatte, noch bevor er von der Couch heruntersprang und die Treppe hinaufstürmte. Die Angst verlieh seinen Füßen Flügel.
    Der Hund fing an laut zu bellen, was Matts Schritte noch weiter beschleunigte.
    Es konnte doch nicht etwa sein, dass der Kerl es geschafft hatte, hier hereinzukommen?
    Matt fiel ein, dass er keine Pistole bei sich hatte. Sein nächster Gedanke war, dass er auch keine brauchen würde. Wenn dieser Dreckskerl wirklich bei Carly war, dann würde er ihn mit seinen bloßen Händen auseinander nehmen.
    Und er würde jeden Augenblick genießen.
    Matt stürmte durch die Tür zu seinem Zimmer - und er sah Carly schreiend im Bett sitzen. Ihre weit aufgerissenen Augen glitzerten in dem schwachen Licht, das durch die halb geöffnete Badezimmertür hereindrang. Der verdammte Hund sprang mit wütendem Gebell auf ihn zu und versuchte ihn ins Bein zu beißen. Matt wich aus und schaltete rasch das Licht ein. »Annie! Nein!«, rief er und sah, wie die Katze durch die Luft sprang und auf seinem Lehnstuhl landete.
    Das Echo des Schreis war noch nicht ganz verhallt, als er mit Sicherheit sagen konnte, dass außer Carly, den Tieren und ihm selbst niemand im Zimmer war.
    »Still, Annie«, sagte er zu dem Hund, der zwar zurückgewichen war, aber immer noch bellte. Zu seiner Überraschung verstummte Annie, nachdem sie ihn offenbar als Freund erkannt hatte.
    Schwer atmend stand er mitten im Zimmer und sah, dass Carly allmählich zu sich kam.
    »Matt...«, sagte sie mit zittriger Stimme, als seine Schwestern ebenfalls herbeigelaufen kamen und wild durcheinander riefen.
    »Matt, was ist denn los?«
    »Carly, ist alles in Ordnung?«
    »Ist jemand eingebrochen?«
    Matt drehte sich um und schüttelte den Kopf. Seine Schwestern, die mit leichten Sommerpyjamas bekleidet waren, starrten ihn mit großen Augen und auch etwas amüsiert an. Erst jetzt merkte er, dass er in der Unterhose dastand, und er sah die drei vorwurfsvoll an.
    »Es tut mir Leid. Ich hatte einen Albtraum«, sagte Carly mit leiser Stimme. Matt wusste, dass sie es zu seinen Schwestern sagte.
    »Okay, ich komme allein klar. Raus hier«, forderte er die drei auf und ging entschlossen auf sie zu - doch sie grinsten ihn ziemlich unverschämt an. Matt ignorierte ihr Grinsen und schloss die Tür vor ihren Nasen. Zur Sicherheit sperrte er auch noch ab.
    Seine Schwestern konnten schon eine richtige Plage sein.
    Schließlich wandte er sich wieder Carly zu. Sie war kreidebleich im Gesicht, und er sah, dass sie sich immer noch nicht ganz beruhigt hatte. Ihre blonden Locken standen wild durcheinander und umgaben ihr Gesicht wie eine Löwenmähne. Ihre blauen Augen waren weit geöffnet, und ihre

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