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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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wenn sie nur bei Matt sein konnte - zumindest so lange sie sich so erschöpft und anlehnungsbedürftig fühlte. Sie fand es nur ziemlich überheblich, dass er das einfach so entschied, ohne sie auch nur zu fragen - doch es war andererseits typisch für Matt. Es war ein Glück, dass sie sich nicht scheute zu protestieren, wenn es sein musste. »Antonio und Mike bringen dich und Sandra nach Hause«, fügte Matt hinzu. »Danach müssen sie wieder an die Arbeit. Im Moment haben wir nur noch drei Mann im Dienst.«
    »Ich treffe mich um sieben mit Collin im Corner Cafe. Er bringt seinen Zimmerkollegen von der Uni mit. Du weißt schon - Tim Bernard aus Atlanta, sein Trauzeuge.« Erin sah ihren Bruder vorwurfsvoll an, weil dieser offensichtlich keine Ahnung hatte, wer Tim Bernard war, und blickte kurz auf die Uhr. »Es ist schon Viertel nach sechs, und ich muss noch nach Hause und mich umziehen.«
    »Ich bring dich heim«, schlug Mike vor.
    »Ist das okay für dich?«, fragte Matt seine Schwester. Sie nickte. Er wandte sich Mike zu und fragte: »Bist du mit deinem Streifenwagen da?«
    Mike nickte. Carly sah zwei Streifenwagen auf dem Parkplatz stehen, außerdem ihren eigenen Van, in dem sie zusammen mit Sandra, Erin und Antonio ihren kleinen Hund zum Tierarzt gebracht hatte. Sandra hatte am Steuer gesessen, während Carly den schlaffen kleinen Körper des Tieres im Schoß gehalten hatte. Mike war mit Blaulicht und Sirene mit seinem Streifenwagen vorausgefahren.
    Der andere Streifenwagen, auf dessen Fahrertür die Aufschrift SCREVEN COUNTY SHERIFF stand, war offenbar Matts Wagen.
    »Okay, dann bringst du Sandra nach Hause«, sagte Matt zu Antonio, ehe er sich wieder Mike zuwandte. »Wenn du Erin heimgebracht hast, kannst du zum Beadle Mansion rüberfahren und Antonio abholen. Wenn die beiden ein bisschen länger brauchen, fahr ruhig zuerst ins Büro. Wir haben noch genug zu erledigen.«
    »Wieso sollten wir länger brauchen?«, schnaubte Antonio. »Du machst wohl Witze, was?«
    »Man kann nie wissen«, sagte Matt und blickte zum strahlend blauen Himmel hinauf. »Vielleicht fängt es ja an zu schneien.«
    »Ich bin in ungefähr einer halben Stunde da«, sagte Mike zu Antonio und ging zusammen mit Erin zum Wagen.
    »Äh, wenn du mir den Schlüssel gibst, würde lieber ich fahren«, sagte Antonio zu Sandra und streckte die Hand aus. Carly hatte die rasante Fahrt zur Tierarztpraxis noch gut in Erinnerung und konnte verstehen, dass Antonio so etwas nicht noch einmal mitmachen wollte. Sandra am Steuer - das war ein Erlebnis, das man sich kein zweites Mal wünschte.
    Carly beobachtete Sandras Gesichtsausdruck und dachte einen Moment lang, dass Antonio sich auf eine scharfe Bemerkung gefasst machen müsse. Doch dann schien sie sich zu besinnen, wer soeben ihre Fahrkünste indirekt kritisiert hatte. Sie brachte ein Lächeln zustande, holte den Autoschlüssel aus ihrer Einkaufstasche hervor und reichte ihn Antonio.
    »Sag den anderen, dass sje um elf im Büro sein sollen«, sagte Matt zu Antonio. »Wir müssen uns absprechen, wie wir die zusätzliche Arbeit aufteilen.«
    Antonio nickte und legte die Hand an Sandras Ellbogen, um sie zum Wagen zu begleiten.
    »Wir sehen uns dann daheim«, sagte Sandra zu Carly, ehe sie mit Antonio zum Wagen ging. Carly nickte und sah ihrer Freundin nach, die Antonio ziemlich kokett ansah und beim Gehen die Hüften wiegte. Sie verspürte ein wenig Neid und stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn sie auch einfach nur Lust auf jemanden empfinden könnte, ohne dass die ganze Sache durch so etwas wie Liebe kompliziert wurde.
    »Geht's dir besser?«, fragte Matt. Carly nickte und brachte für ihn ein Lächeln zustande. Nein, dachte sie sich, als sie in seine dunklen warmen Augen sah, die so viel Sorge um sie ausdrückten - sie musste alles zurücknehmen, was sie sich eben gewünscht hatte. Lust allein war nichts im Vergleich zu dem, was sie empfand. Es war schon etwas ganz Besonderes, wenn es einem so durch und durch ging, wenn jemand einen nur ansah. Das musste wohl Liebe sein.
    Sie hätte beinahe laut aufgestöhnt angesichts der schrecklichen Wahrheit. Als Matt sie, den Arm um ihre Schultern gelegt, zu seinem Wagen führte, hörte sie erneut ein lautes Hupen. Und wieder winkte eine Hand aus dem Fenster eines Wagens, der vor der Ampel angehalten hatte.
    »He, Matt«, rief ein weißhaariger Mann aus dem Wagen, »danke, dass du vorige Woche vor der Schulversammlung gesprochen hast.« Carly starrte den Mann

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