Vergangene Schatten
ab.
»Carly«, stöhnte er und stieß noch einmal zu, so fest er konnte, dass sie bis ins Innerste erschauderte und mit einem lauten Aufschrei den Gipfel erreichte und sich ihm ganz hingab.
Ich liehe dich, Matt.
Diesmal flüsterte sie diese Worte nicht in der Hitze der Leidenschaft, sondern danach, als sie schweißnass und erschöpft an seiner Brust lag. Einen Moment lang hoffte sie, dass sie es sich nur gedacht hatte - doch sie wünschte es sich vergeblich.
»Ja, Curls, ich weiß«, sagte er, genauso ermattet wie sie.
Oh, wie romantisch.
Sie hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Was sie da sah, war kein liebevoller Blick. Sie hatte die Arme immer noch um seinen Hals geschlungen und drückte sich so fest an ihn, dass sie seine metallene Dienstmarke an ihrer Brust spürte. Sie war voll und ganz und unleugbar sein, das war auch ihm absolut bewusst. Bei dem Gedanken richtete sie sich in seinem Schoß auf.
»Nur damit du's weißt, mein Lieber, das sage ich zu allen.«
Sein Mundwinkel zuckte kurz nach oben. Sein Blick wanderte an ihrem Körper hinunter, und er sog anerkennend alles in sich auf. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie vollkommen nackt war, während er noch angezogen war; nur sein Hemd war bis zur Hälfte aufgeknöpft, und seine Hose war ein Stück weit nach unten gezogen. Trotzdem hatte sie sich ihm viel weiter ausgeliefert als er sich ihr. Sie konnte sich nicht bewegen, ohne mit dem Hintern gegen das Lenkrad zu stoßen und mit den Brüsten seine Brust zu streifen.
»Deine Nase ist gerade ein ganzes Stück länger geworden; kann es sein, dass du gerade gelogen hast?«, fragte er und tippte ihr mit dem Finger zärtlich an die Nase.
Sie sah ihn mit finsterer Miene an. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, beugte er sich lachend vor und küsste sie - in erster Linie, so dachte sie, damit sie nichts sagen konnte. Dann ließ er sie los, lehnte sich im Sitz zurück, ließ seine Hände unter ihren Brüsten ruhen und lächelte sie träge an.
»Nur damit du's weißt, Curls: Ich liebe dich auch.«
Carly hatte das Gefühl, ihre Sinne würden plötzlich aussetzen. »Was?«
»Ja«, sagte er fast reumütig, doch sie erkannte an seinem Blick, dass er es wirklich so meinte. »Es ist so.«
Sie holte tief Luft, ihr Herz weitete sich, und ihre Welt begann plötzlich zu pulsieren und in tausend Farben zu schimmern, die sie nie zuvor gesehen hatte.
Matt hatte gesagt, dass er sie liebte. Matt... liebte .... sie.
»O mein Gott«, sagte sie.
Er sah sie grinsend an. »Ja, das habe ich mir ungefähr auch gedacht.«
Sie stieß ihn in den Arm. Dann küsste sie ihn, und das Spiel der Sinne begann von neuem - es konnte jedoch nicht zu Ende geführt werden, weil sie einen Krampf im Bein bekam. Sie mussten aussteigen, und Carly zog - gegen seinen Protest - ihr Kleid an, worauf er ihr das Bein massierte. Nein, es kam nicht in Frage, dass sie nackt in der Garage herumstand, während er fast vollständig angekleidet war. Schließlich machte sich auch noch Annie lautstark bemerkbar, weil man sie im Wagen zurückgelassen hatte. Sie ließen sie aus dem Wagen und gingen zu dritt die Treppe in die Wohnung hinauf.
Und danach spielten sie zu zweit ein Spiel namens »Wir ziehen unseren Sheriff aus« und stiegen ins Bett.
Um die Außenwelt kümmerten sie sich erst wieder, als es unaufhörlich klingelte und Matt benommen sein Handy suchte.
»Ja«, sprach er hinein und hörte eine Weile zu. »Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe die Zeit übersehen. Ja. Ja. Das geht dich nichts an. Nein, das geht dich wirklich nichts an. Wahrscheinlich irgendwann morgen. Ja, okay. Tschüs.«
Carly drehte sich auf den Rücken, zog die Decke über ihre Brust und schaltete die Nachttischlampe ein, als Matt das Gespräch beendete.
»Wer ...?«
»Erin. Sie hat gefragt, ob alles in Ordnung ist. Es ist fast zwei Uhr, weißt du. Ich habe ihr gesagt, dass ich wahrscheinlich erst morgen heimkomme. Dann hat sie noch gefragt, ob du mich ins Bett bekommen hast.«
»Nein, das glaube ich nicht!« Doch so wie sie Erin kannte, war es ihr durchaus zuzutrauen. »Und was hast du gesagt?«
Sie erinnerte sich, dass er mehrmals Ja gesagt hatte.
»Ich habe ihr gesagt, dass ich eine Liebesnacht hinter mir habe, dass mir Hören und Sehen vergangen ist - dass ich mich aber schon wieder erhole.«
»Das hast du nicht gesagt.« Nachdem sie genau mitbekommen hatte, was er gesagt hatte, widersprach sie ihm nicht allzu heftig.
»Okay, ich habe es nicht gesagt.
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