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Vergangene Zukunft

Vergangene Zukunft

Titel: Vergangene Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ihrem Haus möglichst unangenehm war. Oder vielleicht funktionierte auch das Firmentor nicht, und der junge Mann hatte seine Geräte noch weiter als die üblichen zweihundert Yards schleppen müssen. Sie wünschte, daß die Firma oder zumindest ihr Repräsentant ein wenig leiden mußte. Sie sollten nur wissen, was es bedeutete, wenn ein Tor zusammenbrach.
    Aber er lächelte sie freundlich an und schien keineswegs aus der Ruhe gebracht.
    »Guten Morgen, Madam«, sagte er. »Ich bin gekommen, um nach Ihrem Tor zu sehen.«
    »Nett von Ihnen«, sagte Mrs. Hanshaw ungnädig. »Der ganze Tag ist mir dadurch verdorben.«
    »Das tut mir leid, Madam. Woran liegt es denn?«
    »Es funktioniert nicht. Wenn man die Nummern wählt, passiert überhaupt nichts. Nicht einmal ein Signal ertönt. Ich mußte meinen Sohn zu den Nachbarn schicken, durch dieses – dieses Ding da.«
    Sie zeigte auf die kleine Tür, durch die der Mechaniker eingetreten war.
    Er lächelte nachsichtig.
    »Auch das ist ein Tor, Madam. Ein handbetriebenes Tor. In früheren Zeiten gab es nur diese Art.«
    »Nun ja, wenigstens funktioniert es. Aber mein Junge mußte hinaus in all den Schmutz, mitten durch die Bakterien.«
    »Heute ist es gar nicht so schlimm draußen«, sagte er mit der Kennermiene eines Mannes, dessen Beruf es mit sich bringt, daß er nahezu täglich an die frische Luft muß. »Manchmal ist es wirklich unangenehm. Aber sicher wollen Sie, daß ich das Tor da in Ordnung bringe, Madam. Dann werde ich mich also an die Arbeit machen.«
    Er setzte sich auf den Boden, öffnete den großen Werkzeugkasten, den er mitgebracht hatte, und in einer halben Minute hatte er mittels eines Entmagnetisiergeräts die Schalttafel entfernt und das komplizierte Innere des Tores freigelegt.
    Er pfiff vor sich hin, während er die feinen Elektroden des Kräftefeldmeßgeräts an verschiedene Punkte hielt und aufmerksam den Zeiger der Skala beobachtete. Mrs. Hanshaw sah ihm mit verschränkten Armen zu.
    Endlich sagte er: »Ich glaube, jetzt habe ich’s.« Mit einer gewandten Drehung nahm er das Bremsventil ab. Er klopfte mit dem Fingernagel darauf und sagte: »Das Bremsventil ist depolarisiert, Madam. Daher kommt der ganze Ärger.« Seine Finger glitten über die kleinen Fächer seines Werkzeugkastens. Schließlich fand er ein Duplikat des Bremsventils, das er soeben ausgebaut hatte.
    »So etwas passiert ganz plötzlich«, sagte er, während er die Schalttafel wieder vor den Mechanismus des Tores setzte. »Man kann es nicht vorhersehen. So, jetzt funktioniert es wieder, Madam.«
    Er wählte eine Nummer, dann eine andere, und jedesmal wich das dumpf Grau des Tores zurück und machte einer tiefen samtigen Schwärze Platz.
    »Würden Sie hier bitte unterschreiben, Madam«, sagte der junge Mann. »Und würden Sie noch Ihre Kundennummer dazuschreiben. So, vielen Dank, Madam.«
    Er wählte die Nummer seiner Firma, und mit freundlichem Kopfnicken trat er durch das Tor. Als sein Körper in die schwarze Finsternis tauchte, schloß sich der Eingang sofort wieder. Die Gestalt des jungen Mannes verschwamm, wurde unsichtbar, bis man nur noch eine Ecke seines Werkzeugkastens ahnen konnte. Eine Sekunde, nachdem er völlig verschwunden war, wandelte sich die Schwärze des Tores wieder in dumpfes Grau.
    Eine halbe Stunde später, als Mrs. Hanshaw endlich ihre so unangenehm unterbrochenen Tagesvorbereitungen beendet hatte und ihr Ärger über das Mißgeschick bereits abflaute, klingelte das Telefon, und jetzt begannen die ernsthaften Schwierigkeiten.
     
    Miß Elizabeth Robbins war ziemlich ratlos. Der kleine Dick Hanshaw war immer ein guter Schüler gewesen, und es war ihr sehr unangenehm, daß sie sich jetzt über ihn beklagen mußte. Aber sie sagte sich, daß er sich heute wirklich sehr merkwürdig benommen hatte. Sie würde mit seiner Mutter sprechen, nicht mit dem Schuldirektor.
    Sie verließ die Klasse, nachdem sie einen Studenten als Aufsichtsperson angefordert hatte, und ging zu den Visiphonzellen. Sie stellte die Verbindung her und sah sich Mrs. Hanshaws wohlfrisiertem Kopf gegenüber.
    Mrs. Hanshaw musterte sie erstaunt, dann fragte sie: »Sind Sie Richards Lehrerin?«
    »Ja, Mrs. Hanshaw.« Miß Robbins kam gleich zur Sache. »Ich rufe Sie an, um Ihnen mitzuteilen, daß Richard heute morgen sehr spät in der Schule eingetroffen ist.«
    »Tatsächlich? Aber das kann nicht sein. Ich habe gesehen, wie er aus dem Haus gegangen ist.«
    Miß Robbins sah sie erstaunt an.
    »Sie

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