Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
Kooperation Ihres Personals sehr schätzen, Herr Lord.«
    Mason Lord blickte ihn lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Dann erhob er sich und verließ wortlos das Wohnzimmer.
    »Richter Hunt, fällt Ihnen noch etwas ein?«
    Langsam erwiderte Ramsey: »Ich erinnere mich deutlich an die Sekunde, in der der Wagen in die Luft ging. Für einen Bruchteil lang will man es nicht wahrhaben, dass es tatsächlich passiert. Das Bewusstsein will nicht wahrhaben, dass es wirklich geschieht. Es ist wie ein Spezialeffekt im Film. Dann plötzlich wirft es einen um. Es wird wahr und erschreckend.
    »Was die Frage der Anwesenheit einer weiteren Person betrifft, nein, ich habe lediglich Louey aus den Büschen hervorspringen und die Autotür aufreißen sehen. Ich erinnere mich, dass er ein blaues Hemd mit kurzen Ärmeln trug, kein Jackett. Er machte einen panischen Eindruck.«
    O’Connor wandte sich an Ramsey: »Dieses Gebüsch haben wir natürlich durchkämmt. Wir werden noch einmal nachsehen. Sonst noch etwas?«
    Ramsey schüttelte den Kopf. »Ich habe Mason Lord wegen Rule Shaker gefragt, aber er wollte nicht viel über ihn sagen.«
    »Das würde ich von ihm auch nicht erwarten, Ramsey«, meinte Molly.
    Plötzlich erinnerte er sich an die beiden Küsse auf seinem Schulterblatt in der letzten Nacht und wünschte sich, sie hätte seine Lippen geküsst. Er hatte Savich erzählt, was Molly ihm über ihren kleinen Bruder Teddy gesagt hatte. Und Savich hatte, in seine eigenen Gedanken versunken, in die Ferne geblickt und schließlich genickt.
    »Ja, wie auch immer man das interpretieren möchte«, meinte Detektiv O’Connor. »Die Sache aber ist die, dass Herr Shaker nie und nimmer eine Spur hinterlassen würde, schon gar keine Spur im Falle von Mord, die auf ihn zurückführen könnte. Wenn er tatsächlich für Louey Santeras Tod verantwortlich ist, dann haben wir nur wenig Aussicht, seine persönliche Beteiligung nachzuweisen.
    Wir haben von Rechts wegen den Auftrag, seine finanziellen Transaktionen unter die Lupe zu nehmen und zu sehen, ob es irgendeinen Nachweis für eine Transaktion mit Louey Santera gibt, und wenn ja, welcher Art sie ist. Die Polizei in Las Vegas hat uns mitgeteilt, er lege großen Wert darauf, sich die Hände nicht zu beschmutzen. Sogar die Steuerbehörden sind derzeit zufrieden mit ihm.«
    Detektiv O’Connor stand auf. »Es tut mir wirklich Leid, Frau Santera, wir sind aber nicht weiter gekommen in der Suche nach demjenigen, der Ihre kleine Tochter entführt und missbraucht hat. Das macht mir ernsthaft zu schaffen.«
    Molly nickte und stand auf. »Wenn wir Recht haben in unserer Einschätzung der Ereignisse, dann besteht seit dem Tod von Louey keine Gefahr mehr. Das reicht mir zwar nicht, doch werde ich mich wohl damit arrangieren müssen. Gott sei Dank ist Emma jetzt in Sicherheit. Aber ich will das Ungeheuer, das sie missbraucht, vergewaltigt und geschlagen hat, dingfest machen. Ich will ihn haben. Ich will, dass er für seine Taten büßt.«
    »Das verspreche ich Ihnen, Frau Santera«, sagte Detektiv O’Connor und nahm ihre Hand. »Wir sind gerade erst am Anfang unserer Ermittlungen.« Molly glaubte, nicht viel Hoffnung aus seiner Stimme herauszuhören.
    Nachdem Detektiv O’Connor gegangen war, sah sich Molly um und sagte: »Ich muss ein paar Dinge für eine kleine Trauerfeier für Louey organisieren. Das schulde ich Emma. Er war ihr Vater.« Sherlock und Molly verließen, sich leise unterhaltend, das Wohnzimmer.
    »Jetzt sind nur noch wir beide übrig«, meinte Ramsey. »Das deprimiert mich.«
    »Den Kaffee hat Miles nie gebracht«, erwiderte Savich und ließ seinen Kopf gegen die Rückenlehne des Sofas fallen. »Was macht dein Rücken, Ramsey?«
    »Wie bitte? Ach, es geht ganz gut. Gestern habe ich nur noch zwei Aspirin genommen.«
    »Ich wollte es Molly nicht sagen, aber wir haben nicht viel herausbekommen«, meinte Savich. »MAXINE braucht Fakten, doch besitzen wir nicht viele.«
    »Ihr seid hierher gekommen, das rechne ich euch hoch an. Lass uns etwas Kaffee auftreiben.«
    »Ich habe mir gedacht, Sherlock und ich könnten genauso gut für ein paar Tage nach Paris fliegen«, sagte Savich. »Wir haben immerhin noch fünf Tage Urlaub.« Er lachte. »Und Herr Lord wird sicherlich erleichtert sein, wenn wir als Repräsentanten der Verbrechensbekämpfung von seinem Grundstück verschwunden sind.«
    »Ich wünsche mir immer noch, dass wir den Typen, der Emma missbraucht hat, dingfest machten

Weitere Kostenlose Bücher