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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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der ihm Geld schuldete?
    Als die Polizei darauf hinwies, dass Louey vielleicht gar nicht das eigentliche Ziel gewesen war, informierte sie Herr Shaker lediglich aufs Höflichste, dass alles, was er jemals in die Hände nahm, auch erfolgreich durchgeführt würde. Eine solche Panne wäre undenkbar, wenn er der Verantwortliche gewesen wäre. Danach bot er sowohl O’Connor als auch dem Polizisten aus Las Vegas eine Zigarre an.«
    Alle starrten Savich wortlos an. »Das sieht Shaker völlig ähnlich«, meinte Mason Lord. »Er ist ein arroganter kleiner Mistkerl.«
    »Tut mir Leid, Leute«, fuhr Savich fort. »Aber im Leben scheint nichts ganz einfach zu sein, selbst wenn solche Mistkerle daran teilhaben.«
    Miles räusperte sich im Türrahmen. »Detektiv O’Connor ist eben angekommen.«
    O’Connor machte einen sehr übermüdeten Eindruck. Er hatte Tränensäcke unter den Augen, die vor zwei Tagen noch nicht da gewesen waren. Vergeblich bemühte er sich zu lächeln. »Hallo. Ich habe die Reporter und die Fotografen unversehrt passiert. Ihre Männer kümmern sich um sie, Herr Lord. Keine Gewalt, doch zimperlich sind sie nicht. Heute sind es nur etwa ein Dutzend. Ach, ich sehe schon, Agent Savich hat allen bereits einen Überblick über das verschafft, was ich in Las Vegas nicht erreicht habe.« Er wandte sich Savich zu. »Haben Sie sonst noch etwas für uns?«
    »MAXINE könnte etwas haben, Detektiv O’Connor«, erwiderte Savich und grinste. »Wir hatten sie die ganze Nacht über in Betrieb. Jetzt warten wir gerade drauf, dass sie etwas von sich gibt.«
    Mason Lord räusperte sich. »Liebling, würdest du Miles bitten, uns etwas Kaffee zu bringen?«
    »Selbstverständlich, Mason.« Eve Lord erhob sich grazil aus dem eleganten Ohrensessel. Bis zu diesem Augenblick hatte sie kein Wort gesagt und keinerlei Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch als sie aufstand, waren alle Männerblicke auf sie gerichtet. Sie trug enge weiße Jeans, hatte die Bluse unter ihrem Busen verknotet, und ihre langen hellblonden Haare waren offen und fielen ihr weich und seidig den Rücken hinunter. Jeder der anwesenden Männer beobachtete, wie Eve Lord zur Tür ging, sie öffnete und hinausging. Fast hätte man ein kollektives Luststöhnen vernehmen können.
    »Detektiv O’Connor, wir wollten Sie nicht unterbrechen«, bemerkte Ramsey lächelnd.
    »Ich kann Ihnen berichten, dass wir mit Herrn Santeras Anlageberater Warren O’Dell gesprochen haben, und zwar gestern Abend, nach Ihrem Gespräch mit ihm. Soweit wir die Sache beurteilen können, sagt er die Wahrheit. Louey Santera hat persönlich dreihunderttausend Dollar von seinem Konto abgehoben. Wir wissen nicht, was er mit dem Geld gemacht hat.«
    »Was die Bombe betrifft«, fuhr Detektiv O’Connor fort, »so war sie direkt an die Zündung gekoppelt. Die verwandten Teile sind nicht ungewöhnlich, wir versuchen aber dennoch Rückschlüsse aus ihnen zu ziehen. Es handelt sich zweifelsfrei um Profis. Herr Lord, wir würden uns gerne noch einmal sehr ausführlich mit Ihrem Personal unterhalten, angefangen mit Günther. Sie sagten, Herr Lord, er sei derjenige gewesen, der den Mercedes aus der Garage gefahren hat.«
    »Ja, das ist richtig. Er hat ihn gegen fünf Uhr morgens gebracht. Ich war wach, er ebenfalls. Er hatte Zeit, also hat er den Wagen gewaschen, wie er es des Öfteren tut. Als er damit fertig war, hat er ihn vorgefahren. Mehr weiß er auch nicht, sonst hätte er es mir gesagt. Dies ist mein Anwesen, und ich bin über jeden Vorgang hier informiert.«
    »Offenbar nicht«, unterbrach Molly und ignorierte den Blick, den ihr Vater ihr zuwarf.
    O’Connor sagte: »Jemand hätte die Bombe am Auto anbringen, den Motor jedoch erst dann anlassen können, als derjenige genau wusste, wer sich im Auto befand. Es sei denn, Gunther hätte jemanden darüber informiert, für wen er das Auto vorfuhr. Verstehen Sie doch, Herr Lord, irgendjemand aus Ihrer unmittelbaren Umgebung muss daran beteiligt gewesen sein.«
    Nun war es endlich laut ausgesprochen.
    Mason Lord erwiderte mit höflicher Stimme: »Das ist eine Meinung, Detektiv O’Connor. Es gibt natürlich noch den Mann, der hier arbeitet und sich um meine Wagen kümmert. Ich besitze sechs Wagen. Er lebt ebenfalls auf dem Gelände.
    Doch wie ich weiß, haben Sie bereits mit ihm gesprochen. Es ist natürlich möglich, dass Gunther ihm gegenüber etwas bemerkt hat. Ich werde ihn rufen lassen, damit Sie mit ihm sprechen können.«
    »Ich würde die

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