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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ausbrechen wollen.
    Sie trat, ohne das Licht zu löschen, aus dem Badezimmer, denn sie wusste, wie schön es sie von hinten ausleuchtete.
    Emma stieß einen Entzückensschrei aus, was Molly wirk-lich gut gefiel. »Mama, du siehst wie eine Märchenprinzessin aus. Ramsey und ich haben auf dich gewartet. Und gewartet. Ich möchte auch gerne heiraten, damit ich auch so etwas tragen darf.«
    Emma schien hellwach und vollkommen aus dem Häuschen. Aber das war nicht so schlimm. Schließlich würde es nicht wichtig sein, wann sie ihre Hochzeitsnacht feiern würden, wann sie schließlich mit ihrem Mann allein sein würde. Das alles würde sich mit der Zeit finden. Sie umarmte Emma so heftig, dass sie quietschte. »Wir haben geheiratet, und wir sind alle beieinander«, sagte sie und strich mit den Fingern durch Emmas Haar. »Wir haben riesiges Glück, Em. Unser Mann gefällt mir richtig gut.«
    Ramsey trug immer noch den edlen, dunklen Anzug mit einem blütenweißen Hemd. Nur sein Schlips war nicht ganz so konservativ, sondern ein psychedelisches Mischmasch aus lila, rosa und gelben Schnörkeln. Ramsey wirkte groß und stark, und mit seinem Charme hätte er einem Geizigen das Zahngold aus den Zähnen schmelzen können.
    »Er hat mir versprochen, dass er niemals fett werden wird, Mama«, sagte Emma.
    »Stimmt«, meinte Ramsey. »Ich bin dagegen. Doch wenn ich mein Versprechen halten soll, dann müsst ihr mich schon sehr bald in ein Fitness-Studio schicken. Nun, Emma, jetzt sind wir verheiratet. Findest du das gut?«
    In seiner Stimme schwang eine Spur von Anspannung mit. Molly legte den Kopf auf die Seite und blickte ihn an. Sicherlich wusste er, dass Emma ganz verrückt nach ihm war. Doch dann begriff sie. Er musste es hören. Schweigend wartete er ihre Antwort ab.
    Emma machte sich von ihrer Mutter frei, kam auf ihn zu und streckte die Arme aus. Er hob sie hoch und drückte sie an sich. Sie zog sich etwas zurück und sagte dicht neben seiner Wange: »Du bist der beste Mann auf der ganzen Welt, Ramsey.«
    »Danke, Emma. Ich finde, dass du das beste Kind bist. Und sieh dir deine Mama einmal an. Sie ist auch nicht übel. Ich habe mir eine Märchenprinzessin geangelt.« Er umarmte sie erneut und wandte sich Molly zu: »Emma und ich werden dich jede Stunde wecken und dir sagen, wie schön du bist.«
    »Rein theoretisch gefällt mir die Vorstellung«, erwiderte Molly und trat auf das Doppelbett zu. »Sagt einmal, ihr Halsabschneider, wie wäre es mit einer Partie >01d Maid    »Nein, Mama, du weißt doch, dass ich in >Gin Rummy< besser bin.«
    »Emma, bei >Gin Rummy< gewinnst du doch ständig. Es ist mein Hochzeitstag. Kannst du mir nicht eine Ruhepause gönnen?«
    »Also gut«, gab Emma nach. »Spielen wir also Quartett.«
    Ramsey lachte schallend.
    Emma machte einen höchst zufriedenen Eindruck. Nachdem sie die erste Runde gewonnen hatte, meinte sie: »Diese ganze Hochzeit hat gar nichts verändert. Das haben wir in Irland auch schon gespielt. Nichts hat sich verändert. Das ist gut.«
    »Leider, leider entspricht das der schmerzlichen Wahrheit«, pflichtete ihr Ramsey bei und mischte die Karten.

31
    Kurz nach Mitternacht wurde Molly sanft geweckt, als Ramsey ihre Locken hinter das Ohr klemmte, ihr Ohrläppchen zärtlich leckte und daran knabberte. »Wenn du mitspielen möchtest, ist es am besten, du bist gleich vom Ballanstoß an mit dabei«, murmelte er.
    »Fußball habe ich schon immer geliebt, und zwar stets gleich vom Ballanstoß an. Wo ist Emma?«
    Er stützte sich auf den Ellenbogen. »Unser kleiner Liebling hat so fest geschlafen, dass ich schon befürchtete, sie würde jeden Moment zu schnarchen anfangen. Ich habe sie im anderen Schlafzimmer ins Bett gelegt. Die Tür steht einen Spaltbreit offen, damit wir hören, falls sie aufwachen sollte. Wir sollten also beide nicht so laut schreien, okay?«
    Sie hob die Hand und berührte mit den Fingerspitzen sein Gesicht. Ihre Augen waren an die Dunkelheit gewöhnt. Sie berührte seine Nase und fuhr ihm mit den Fingerspitzen über Augenbrauen und Lippen. »Du bist ein bildschöner Mann, Ramsey. Als ich dich in Dromoland im Badezimmer überrumpelt habe, hätte ich dich am liebsten an Ort und Stelle vernascht.«
    Er zog sie zu sich heran, umarmte sie fest und stöhnte in ihr Haar. »Hättest du es doch getan, ich wäre nur zu gerne vernascht worden. Ich zitterte sogar, so sehr wollte ich vernascht werden.«
    Sie berührte seine Schultern, ließ ihre Hand über seinen Rücken und

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