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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ganz ernst.«
    »Also gut, aber ich weiß nicht so recht, wovon du eigentlich sprichst. Was glaubst du denn?«
    »Ich glaube, dass das Zusammensein mit dir mehr als hervorragend war. Es war so wunderbar, dass es eigentlich besteuert werden sollte.«
    Fast hätte er losgelacht. Er schluckte und nippte hastig an seinem Kaffee, wobei er sich die Lippen verbrühte. Dann erinnerte er sich daran, wie sie sich gefühlt hatte und wäre fast vom Stuhl gerutscht.
    Emma sah von ihren Buchstaben auf und fragte: »Was ist denn jetzt mein Nachname, Mama?«
    Ramsey blickte Molly an. Jeder Gedanke an Sex war wie weggeblasen. Mit plötzlich Besitz ergreifender Stimme sagte er: »Mir läge es am Herzen, dass du von jetzt ab Emma Hunt heißt. Was hältst du davon?«
    »Kannst du es mir einmal vorschreiben, Ramsey?«
    Er nahm ihren Bleistift und schrieb Emma Hunt. Emma machte sich an die Arbeit. Schließlich sah sie auf und meinte: »Ausgeschrieben sieht es ziemlich gut aus. Also von meiner Seite hätte ich nichts dagegen.« Sie hielt das Blatt Papier hoch, damit sie es sehen konnten.
    Sowohl Ramsey als auch Molly schauten sich ihre Bemühungen an. »Sehr gut gemacht. Sogar ich kann es lesen. Emma Hunt. Das hat doch etwas.« Ramsey senkte die Stimme. »Tut mir Leid, Molly, wir haben noch nicht darüber ge-sprachen. Aber mir liegt sehr viel daran. Ich möchte, dass Emma mir gehört, vor dem Gesetz und in jeder anderen Hinsicht.«
    »Ich bin da geteilter Ansicht«, erwiderte Molly und schnitt sich noch eine Scheibe von der Pampelmuse ab. »Louey war zwar niemals zu Hause, aber er war ihr Vater. Es scheint mir fast, als ob er von jetzt ab nicht mehr existieren sollte.«
    »Lass mich dir eine Frage stellen. Wenn Louey noch am Leben wäre und du nach eurer Scheidung mich geheiratet hättest, wie würdest du dann entscheiden?«
    Sie aß die Pampelmuse, dann nahm sie sich ein Stück Toast und sagte leise, damit Emma sie nicht hören konnte: »Ich würde sagen, dass er ein Nichtsnutz war und Emma ohnehin nie hat sehen wollen. Vielleicht würde ich auch sagen, dass er es nicht verdiente, dass sie einen solch bedeutungslosen Namen tragen sollte.« Sie schüttelte den Kopf. »Da er jedoch tot ist, habe ich das Gefühl, sie sollte daran festhalten. Wie wäre es mit Emma Santera-Hunt? Wir könnten vorher noch Dr. Loo befragen, aber das scheint mir eine gute Idee zu sein.«
    »Emma wird immer wissen, wer ihr Vater war.«
    »Ja«, erwiderte Molly. »Willst du denn deinen Schinkenspeck nicht essen, Ramsey?«
    »Nein, nimm du ihn dir. Du musst wieder zu Kräften kommen. Je öfter ein Mann sich in der Liebe übt, desto stärker wird er. Er pumpt sich sozusagen auf. Seine Muskeln spannen sich an. Sein Mut und seine geistigen Kräfte vermehren sich exponenziell. Ich kann es kaum abwarten, dir das zu beweisen.«
    »Wie findest du das hier, Mama?«
    Molly wandte den Blick von ihrem neuen Ehemann ab, auf den sie sich am liebsten geworfen und sich mit ihm zusammen besinnungslos geliebt hätte. »Äh, Em, lass mal sehen. Ach, du hast es sechs Mal hintereinander geschrieben. Sehr schön, Liebling. Das sieht wirklich sehr gut aus. Wenn du im
    Herbst in die erste Klasse kommst, wirst du Emma Santera-Hunt sein.«
    »Fräulein Emma Santera-Hunt«, korrigierte Emma. »Eine Frau werde ich erst mit achtzehn sein.«
    Molly blickte zu Ramsey hinüber, der genau wusste, was ihr jetzt durch den Kopf ging. »Und ich werde Frau Molly Hunt sein.«
    »Dann sind wir ja alle Hunts«, meinte Emma zufrieden. Plötzlich runzelte sie die Stirn. »Ich habe noch nie an den Namen gedacht, bis Ramsey mich gefunden hat.«
    Ramsey rief seine Eltern an. Seine Mutter und sein Vater sprachen sowohl mit Molly als auch mit Emma. Die Unterhaltung war sehr freundlich. Nachdem sie jedoch den ersten Schock überwunden hatten, spürte Molly ihre Enttäuschung. Sie stimmten dem Vorschlag eines Empfangs zu ihren Ehren gegen Ende des Sommers zu.
    »Zu dem Zeitpunkt sollte sich alles geklärt haben«, meinte Ramsey, als er den Hörer wieder auf die Gabel zurücklegte. »Du wirst sehen, meine Mutter behandelt all ihre Schwiegertöchter wie absolut makellose Wesen und versetzt ihre Söhne damit in eine schwierige Lage.«
    »Erscheint mir ausgesprochen sinnvoll«, meinte Molly. »Ich sollte meine Mutter auch anrufen.«
    Am folgenden Nachmittag kehrten sie nach San Francisco zurück. Es war fast Mittsommer und doch etwas kühl, da der Nebel vom Pazifik her durch die Golden Gate Bridge hindurch

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