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Vergebliche Suche nach Gaby

Vergebliche Suche nach Gaby

Titel: Vergebliche Suche nach Gaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ist Nuballa gewarnt. Erreicht habt ihr nichts. Im
Gegenteil: Vor eurer Nase hat er die Komplizen informiert.“
    „Tja. Hm. War wohl ein Fehler.
Tut mir Leid, Herr Schnitzbacher. Die Angst um Gaby macht mich völlig nervös.“
    „Das kann ich zwar verstehen.
Aber jetzt ist unser Pulver verschossen.“
    „Keine Durchsuchung bei
Nuballa?“
    „Naja. Jetzt habe ich das
Formular Also ziehen wir’s durch. Aber das mache ich mit dem Kollegen
Wiechmann. Da will ich euch nicht dabei haben.“
    „Alles klar. Wir schieben los.
Das Handy liefere ich bei Herrn Glockner ab, ja?“
    „Eilt nicht, Tim“, sagte
Schnitzbacher abschließend. Und Tim merkte, der Kommissar war nicht wirklich
verärgert. „Setzen wir uns in den Fiat?“ Klößchen griente.
    „Eher würde ich mich in den
Rinnstein legen. Nö, Willi. Wir dackeln ganz langsam in Richtung Peisenstraße.
Mal sehen, wann der Jeep auftaucht.“
    Klößchen schob sein Bike. Sie
trotteten los. Aber an der nächsten Ecke machten sie Halt. Otterfeint sollte nicht
lange nach ihnen suchen müssen.
    Bin gespannt, dachte Tim, auf
welche Weise der uns kalt stellen will. Der Typ ist brutal. Wer so mit Tieren
umgeht! Den dürfen wir nicht unterschätzen.

20.
Lagebesprechung
     
    Mitternacht. Die Hundertschaft,
die den Wald nach Gaby durchsuchte, befand sich auf dem Rückweg. Null Erfolg.
Keine Spur von Tims Freundin. Die Bären waren offenbar immer weiter nach Süden
in das fast unüberschaubare Waldgebiet vorgedrungen. Jetzt in der Nacht bestand
keine Aussicht die Tiere zu erlegen. Alle weiteren Aktionen wurden verschoben
auf Tagesanbruch.
    Der Hubschrauber mit der
dreiköpfigen Besatzung war auf der Noah-Straße gelandet. Biffke-Riedl, der
Pilot, hatte Gewehr und Rucksack des Wilddiebs bei Kommissar Glockner abgeliefert.
    Gabys Vater, Margot Glockner,
zwei leitende Kommissare und der Polizeipräsident saßen jetzt in einem
großräumigen Einsatzwagen.
    Glockner legte die magere
Ausbeute vor.
    „Was die Hubschrauber-Mannschaft
gefunden hat, gehört einem gewissen Egon Leberle. Der Mann ist uns bekannt. Er
stand im Verdacht der Wilderei. Aber es konnte kein Beweis erbracht werden.
Jetzt wissen wir’s besser. Leberle ist heute Nacht zweifellos unterwegs und wurde
vermutlich von den Bären angefallen. Deshalb die Schüsse. Ich habe zu seiner
Wohnung geschickt. Aber dort ist er nicht. Die verlorenen Gegenstände lassen
das Schlimmste befürchten, leider. Mit der Suche nach dem Mann müssen wir
warten, bis es hell wird. Interessant ist Leberles Notizbuch. Es enthält
Telefonnummern, hinter denen Initialen stehen. Eine Nummer ist rot
unterstrichen: 9 191 077. Dahinter die Initialen S. O. Als ich einen Kollegen
beauftragen wollte, das zu klären — war Vera Brings noch hier, eine engagierte
Tierschützerin, die sich besonders um die Zustände in Zoos und zirzensischen
Unternehmen kümmert. Sie hörte die Nummer und wusste aus dem Stand, dass es
sich um den Anschluss von Siegfried Otterfeint handelt. Der ist uns allen
bekannt. Meine Vermutung geht jetzt dahin, dass Leberle in Otterfeints Auftrag
gewildert hat. Denn der Tierverwerter beliefert die einschlägige Gastronomie
sicherlich nicht nur mit Fleisch von Zoo-Tieren, von Raubtieren, sondern auch
mit heimischem Wild. Mit Reh, Hirsch und Wildschwein. Ich werde entsprechende
Ermittlungen veranlassen. Am günstigsten wäre es natürlich, wenn Leberle lebend
gefunden wird — und aussagen kann.“
    Der Polizeipräsident nickte.
„Ein zufälliges Ergebnis, das nebenbei anfällt, uns aber nicht weiterbringt bei
der Suche nach Gaby.“
    „Vielleicht doch“, entgegnete
Kommissar Glockner. „Vielleicht schließt sich der Kreis. Ein Kreis aus
Verdächtigen. Das beruht auf einer Überlegung, von der Gabys Freund Tim und ich
ausgegangen sind. Nämlich: Vielleicht ist Gaby nicht in den Wald geflohen — vor
den Bären, sondern in Bruno Otterfeints Bungalow. In den dort hinten.
Vielleicht hat sie Bruno in brisanter Situation überrascht und wurde als
gefährliche Zeugin — denn sie kennt ihn und er weiß das — von ihm überwältigt
und zu einem Komplizen gebracht. Zwar kennen wir Brunos Umgang nicht. Aber auch
sein Bruder Siegfried kommt dafür in Frage. Wenn wir jetzt einen handfesten
Grund haben, uns bei ihm umzusehen, könnte das... Also, ich werde auf keinen
Fall darauf verzichten.“
    Für einen Moment glitt ein
humorloses Lächeln über das Gesicht des Polizeipräsidenten.
    „Nicht schlecht. Ich habe Gabys
Freunde schon

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