Vergeltung unter Palmen
wohl nie erfahren.« Er stand auf und ging zur Tür. »Ich suche Darrian. Danach können wir gehen.« Laura konnte sich kein Reim auf seine Andeutung machen. »Massimo«, hauchte sie. Er drehte sich ganz langsam um und schaute sie mit verlangendem Blick an. Ich muss mich beherrschen, dachte er.
Logan schlich sich an das Haus, aus dem vorher ein junger Mann herauskam. Er hielt sich versteckt und wartete eine Weile.
Laura stand auf und ging auf Massimo zu. Ganz nah vor ihm blieb sie stehen und blickte zu ihm auf. »Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist«, flüsterte sie. Sein Gesichtsausdruck war sehr unschlüssig. ´Zügel dich´, mahnte er sich. ´Sie steht noch leicht unter Drogeneinfluss´. Doch wie unter einem süßen Zwang umfasste er ihre Hüfte und fühlte fiebrig die Nacktheit unter diesem zarten Stoff. Er ließ seine Hände darunter wandern und streichelte ihre Haut. Beide stöhnten leise auf und fielen sich in die Arme.
Als Logan keine Stimmen mehr hörte, bog er seinen Kopf durch die leicht geöffnete Tür. Er sah eine wilde Leidenschaft zweier Menschen und flüchtete peinlich.
Massimo hob Laura hoch und trug sie zum Schlafzimmer auf das breite Bett. Er küsste stürmisch ihren Mund und ihren Hals. Dabei nahm er vor lauter Begierde nach ihr, den Schmerz in der Brust nicht wahr. Er drückte seine Lippen auf ihren Bauch und liebkoste ihre Schenkel. Er begehrte sie so sehr, dass er alles um sich herum vergaß. Seine Finger glitten an ihren intimsten Bereich und Laura konnte ihre Laute nicht mehr unterdrücken. Er versuchte seine Kleidung abzustreifen, als ein brennender stechender Schmerz seine Schulter durchdrang. Spontan kam er wieder zur Besinnung. Nein! Er durfte es nicht tun. Er muss sie loslassen. Zum letzten Mal küsste er sie und flüsterte ihr ins Ohr: »Sarai sempre nel mio cuore!« Abrupt stand er auf und verließ das Zimmer. Verwirrt schaute Laura ihn hinterher. Dann hörte sie ein Poltern, als wäre etwas umgefallen.
Logan verstand die Logik dieser Ereignisse nicht. Wie ist diese Frau jetzt hierhergekommen? Er war sich nun sicher, dieser heißblütige Wildling war Fernez. Wütend stapfte er zur Straße und setzte sich ins Auto. `Wollen die mich für dumm verkaufen? Was treiben die für ein Spielchen? `Brummend zerrte er sein Handy heraus und rief Slater an. Als sich dieser meldete, kam Logan gleich auf den Punkt und fauchte ihn an: »Was hattest du letzte Nacht in meinem Haus zu suchen, he? Diese Frau, John, … war es die Miss Barnes, die Fernez angeblich entführt hat? Was soll das ganze Schmierentheater?«
Slater, der die Jacht mittlerweile in Richtung Port of Spain steuern ließ, war von Logans Anruf überrascht. »Dir auch einen schönen Tag, Dean! Was meinst du mit Theater? Es ist alles in Ordnung. Nur mit deinen Diamanten gibt es eine kleine Verzögerung. Fernez funkte mir dazwischen. Aber ich habe ihn im Griff!«
Aufbrausend vor Wut schrie Logan ins Telefon: »Im Griff? Wollt ihr mich verarschen? Ich habe soeben einen Mann mit dieser Miss Barnes gesehen. Im ersten Moment erschien er mir unbekannt, aber so arrogant tritt nur ein Mensch auf. Da nützt auch keine äußerliche Veränderung was. Er und sie……! Sie sind wie wilde Tiere übereinander hergefallen und nach Entführung sah das nicht aus. Kannst du mir das einmal erklären? «
Slater war verblüfft. »Sie haben sich gesehen? Dann sind sie noch in der Nähe!« Er sprach mehr zu sich selbst. »Fernez hat die Diamanten«, fügte er robust hinzu.
Zähneknirschend nahm es Logan zur Kenntnis und brüllte ihn an: »Was? Wie kommt er dazu? Ich sagte dir doch, du sollst dich um dieses Problem kümmern und ihm nicht meine Steinchen geben! Verfluchter Hurensohn! Ich werde es jetzt selber in die Hand nehmen. Du scheinst ja dazu nicht fähig zu sein.« Logan legte auf und beobachtete wachsam das Haus.
Slater sein Telefon klingelte wieder. Er bekam einen Anruf aus Sizilien.
Massimo setzte sich draußen auf die kleine Treppe und lehnte seinen Kopf an einem Holzbalken, der hinauf zum Dach führte. Seine Gedanken kamen nicht zur Ruhe. Von Weitem hörte er Darrians Stimme. »Was ist los, Amigo? Wieso sitzt du hier draußen? Wo ist Laura?« Massimo hatte keine Antwort und wollte auch keine geben. Dann klingelte sein Handy. Slater!
»Hey Partner! Ich störe nur ungern bei deinem Techtelmechtel, aber ich hatte gerade einen Anruf aus Sizilien. Dein Vater hatte einen Infarkt. Ihm ginge es sehr schlecht! Er
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