Vergeltung unter Palmen
hatte sie verdient. Ihre Zukunft soll auf Vertrauen basieren. … und was heißt Urlaubsflirt, was denken bloß die anderen?
Laura schoss ein Gedanke durch den Kopf. »Oh, ich muss meine Tasche noch bei Darrian abholen. Wann fahren wir mal zu ihm?« Sie schaute Daniel an, weil er sich für den anderen Tag etwas wünschen sollte. »Okay, dann machen wir morgen eine Inseltour und fahren nach Charlotteville! Danach nach Speyside. Von da aus können wir auf die schöne Vogelinsel fahren!«
»Nein!«, kam es prompt über Lauras Lippen. Als die anderen sie erstaunt anschauten, sagte sie schnell: »Nächste Woche vielleicht. Wir müssen ja nicht jeden Tag mit dem Boot fahren!« Terence bemerkte diesen gewissen Blick an ihr und fragte sich, ob sie mit Fernez auf dieser Insel war. Jedes Mal, wenn sie eine Erinnerung hatte, entstand eine Mauer um sie herum. Er seufze auf und wusste, dass er dann nicht an sie herankam.»Okay, verbringen wir den Tag am Strand, nachdem wir die Tasche geholt haben!«, warf er einlenkend ein. Daniel schien nichts dagegen einzuwenden haben. »Gut, aber da muss ich nicht unbedingt mit. Dann könnte ich am Morgen den Doc mal besuchen und mir meine Fäden ziehen lassen. Die restliche Zeit, bis ihr wieder da seid, werde ich anders genießen!«, und schaute auf das Mädel neben ihm. Sie sahen ihn alle belustigt an.
Christian hatte auch eine Idee. »Für übermorgen habe ich auch einen Plan. Da werde ich euch begleiten. Lasst euch überraschen!«
Die Nacht war heiß, oder es kam Massimo nur so vor. Der Schweiß lief ihm über seinen ganzen Körper. Er merkte, wie ihn jemand mit einem Tuch abwischte. Thalia nahm ein neues Laken und umwickelte ihn damit. Sie betupfte seine Stirn. Dauernd stammelte er Lauras Namen. »Du musst sie vergessen«, flüsterte sie. Sie gab ihm wieder Wasser mit ihrem Extrakt. Das Fieber war schon deutlich gesunken, fand sie. Morgen wird es ihn sicher besser gehen. Sie legte sich wieder neben ihn und schlief ein.
Für einen kurzen Moment kam er zum Bewusstsein. In der Dunkelheit konnte er nichts erkennen. Er fühlte auf seiner Hand einen Gegenstand. Ich bin im Krankenhaus!, dachte er und schloss wieder seine Augen.
Thalias Bestreben
Am nächsten Morgen wachte Thalia sehr früh auf. Sie blickte gleich zu ihm hinüber und stellte erfreut fest, dass er nicht mehr so blass war. Leise stand sie auf und machte sich im Bad frisch. Zuversichtlich kam sie kurze Zeit später an sein `Krankenbett` zurück. Sie befühlte mit ihrer Hand seine Stirn und betrachtete die Wunde. Sie war sehr zufrieden. Nun habe ich die Gewissheit, dass meine Entdeckung ein voller Erfolg ist, dachte sie und befreite ihn von der Infusion, die über Nacht leer geworden war. Er bewegte sich und öffnete die Augen. Thalia streichelte über sein Haar und lächelte ihn an. »Hallo Alessandro, na wie fühlst du dich? Aber wie ich sehe, scheint es dir jetzt wieder besser zu gehen.«
Massimo schaute die Frau nur an und war unfähig sich zu rühren. Sie nahm ein Kissen und schob es sanft unter seinem Kopf. Beschwingt drehte sie sich um und wollte zur Küche laufen. »Ich mach dir etwas zu essen!«, sagte sie. Mit einer großen Erleichterung im Herzen füllte sie die Kaffeemaschine auf und deckte liebevoll den Frühstückstisch. Thalia bemerkte eine Unsicherheit bei ihrem Patienten und glaubte auch zu wissen warum. Um ihn nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen, sagte sie:
»Alessandro, ich muss kurz weg! Ich bin aber in einer Stunde wieder da. Du kannst, wenn es deine Kraft erlaubt, dich an den Tisch setzen.« Sie musste nun grinsen, als sie sein Gesicht ansah. Sie konnte es gar nicht deuten. Überrascht? Verlegen? Ertappt? »Soll ich dir den Kaffee an das Bett bringen?« Ohne die Antwort abzuwarten, falls sie überhaupt eine bekommen hätte, belegte sie zwei Toast und füllte in eine Tasse den Kaffee. Sie gab alles auf ein Tablett und stellte es ihm über den Bauch. Schweigsam umfasste er die Griffe und betrachtete ihr Gesicht. »Ich hoffe du findest deine Sprache nachher wieder. Bis dann!« Thalia freute sich, dass er wieder auf den Weg der Besserung war.
Als er allein war, musste sich Massimo erst einmal zur Konzentration zwingen. Was war passiert? Auf dem kleinen Schrank, neben dem Bett fand er Medikamente und leere Infusionen. Er konnte sich an nichts erinnern, außer an die Schmerzen in der Brust. Langsam trank er den Kaffee und versuchte mit kleinen Bissen, den Toast aufzuessen. Danach
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