Vergeltung unter Palmen
stellte er das Tablett zur Seite, und versuchte aufzustehen. Er wickelte das Laken von seinem Körper und sah auf sich herab. »Ich hab es geahnt!« Behutsam steuerte er das Bad an und duschte sich den Schweiß ab. Dabei musste er aufpassen, dass keine Seife an die Wunde kam. Sie sah recht gut aus, fand er. Ein wenig Schwäche machte sich noch bemerkbar, aber die Tatsache, dass er nackt war, ließ ihn scharf nachdenken. Außer seinem Waschzeug konnte er keine Sachen finden und so blieb ihm nichts anderes übrig, als im Bett auf diese Frau zu warten.
Aus einer Stunde wurden zwei, aber wenn man so einen Mann warten ließ, erhöht es nur den Reiz, feixte sich Thalia. Sie kehrte mit seiner Reisetasche wieder zu ihm zurück. Mit einem entzückenden Lächeln begrüßte sie ihn. »Hallo, Sandro!«
Ein etwas seltsamer Ausdruck trat in sein Gesicht und er fand seine Stimme wieder: »Als Kind, nannte mich meine Großmutter auf Sizilien so. Mein Vater konnte es nie hören. Klingt zu weich, fand er! Ich mochte es auch nicht«, er blickte sie direkt an. Thalia setzte sich zu ihm aufs Bett. »Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht. Ich hatte schon leichte Bedenken, als das Fieber mehr und mehr stieg.«
Sie schaute auf das Tablett und stellte zufrieden fest: »Alles aufgegessen, … sehr schön!«
Er ließ den Blick nicht von ihr ab und meinte völlig überrascht: »Mir geht es erstaunlicherweise gut. Die Schmerzen sind weg. Was hast du mit mir gemacht? Ich kann auch meine Sachen nicht finden, Thalia. Ich bin nackt. Aber das weißt du ja!«
Mit einem unterdrückten Lächeln entgegnete sie: »Wirklich? Und, … genierst du dich? Alessandro, ich bin eine angehende Ärztin. Denkst du, in meinem Studium habe ich außer ein paar Leichen noch keinen stattlichen Mann gesehen?« Sie musste über seine Mimik lachen. »Außerdem hatte ich deine Sachen gewaschen. Sie waren alle total nass. Wenn du aufstehen kannst, sie liegen im Wohnzimmer. Ich habe auch noch etwas mit dir zu bereden! «
Massimo belächelte ihre Gelassenheit. »Hmmm … na, wenn das so ist!« Er zog das Laken weg und stand auf. Ihm entgingen Thalias Blicke nicht, als er grinsend ins Wohnzimmer schritt.
Aus seiner Tasche, die auf dem Tisch stand, holte er ein weißes T-Shirt, Strümpfe und Shorts heraus. Seine Anzughose hatte sie schon über einen Stuhl gelegt.
`Meine Jacke hat Slater`, erinnerte er sich wieder. `Verflucht, da waren Geldscheine drin.´ In Gedanken versunken drehte er sich zu Thalia um, die ihm folgte. »War etwas in meiner Hose?«, wollte er wissen und zog sich an.
Sie ging zum Schrank und zeigte ihm die Waffe. »Meinst du das Ding hier?« Sie gab es ihn und hoffte auf eine Erklärung. Aber er schwieg. Sie setzte sich an den Tisch und fragte sich insgeheim, wer er ist. Massimo kontrollierte seine Waffe und ohne eine Miene zu verziehen, legte er sie beiseite. Daraufhin stellte er seine Tasche auf einen der Stühle. Sie musterte ihn von oben bis unten. Er sieht verdammt gut aus, … und durch diese Bartstoppeln ein bisschen zu wild, fand sie. Sie wartete geduldig, bis er gedanklich die Realität wieder erreicht hatte und sich zu ihr setzte. »Sind wir nun wieder auf der Erde?«, witzelte sie und nickte ihm zu. Dann sagte sie mit fester Entschlossenheit und war gespannt auf seine Reaktion: »Ich bin einverstanden, Alessandro.« Verdutzt schaute er drein. »Mit was?« Sie musste taktisch vorgehen. »Deine Frau zu werden!«, lachte sie. Mit aufgerissenen Augen starrte er sie an und schluckte. Sie musste sich bemühen ruhig zu bleiben, als er sie mit der Frage konfrontierte. »Meine Frau? Haben wir etwa …?«
Sie musterte ihn arglistig und ließ ihm in den Glauben. »Kannst du dich nicht mehr an unser Gespräch erinnern? Du hast mich gefragt, ob ich dich heiraten möchte. Wir gründen als Eheleute zusammen ein Unternehmen. Ich stelle die Mischung her und du vermarktest dieses Extrakt. Wir möchten beide eine unglückliche Liebe vergessen und wir waren derselben Meinung, dass Gefühle nur überbewertet werden. Ich habe einen Vertrag ausgearbeitet. Ich hole ihn!«, und stand auf. Massimo erinnerte sich vage an ein Gespräch. Aber nicht, dass er ihr einen Antrag machte. Oder doch?
Sie reichte ihm ein Stück Papier und ein langes Schweigen folgte. Er schaute auf und murmelte überlegend: »Ich muss es erst in meiner Sprache verstehen, was da steht. Moment noch!« Es vergingen wieder Minuten.
Stirnrunzelnd antwortete er: »Fünfzig Anteile für jeden,
Weitere Kostenlose Bücher