Vergeltung unter Palmen
Kerl bloß an sich, dass ihm alle verfallen?« Thalia lächelte immer noch honigsüß. »Hm, um das herauszufinden, gebe ich Ihnen einen Tipp, Mr. Douglas. Stellen Sie sich doch einfach vor, Sie wären eine!«
Darrian schlenderte mit seiner Schwester lachend die Stufen hinauf und beide ließen Jeremy einfach stehen. »So ein freches Luder!«, empörte er sich. Auch Terence konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und trug Laura weiter den Weg hinunter zum Auto. Behutsam setzte er sie auf den Sitz und küsste ihren Mund. »Du bist ein großes Dummerchen, weißt du das!« Er schloss die Tür und ging zur Fahrerseite.
Jeremy hob derweilen noch die Waffe auf, die im sandigen Boden etwas versunken war, und putzte diese sauber. Erleichtert stellte er fest, dass der Sicherungshebel noch oben war. Gedankenvoll folgte er den beiden und erkundigte sich umsichtig nach ihrem Befinden. Danach setzte er sich in seinen Jeep und hob die Hand zu Terence hinüber. »Bis später«, und fuhr missgestimmt los. Ich wette, dass Fernez sich hier verkriecht.
Laura sah mit Tränen in den Augen auf Terence, der sie nun regelrecht tadelte: »Laura, was hast du gemacht? Du kannst doch nicht einfach eine Waffe stehlen und sie auf irgendjemanden zielen. Es ist das letzte Mal, dass du mich angeschwindelt hast, denn mittlerweile erahne ich das Gespräch von Daniel und Jasmin. So langsam kann ich Jeremy verstehen. Eine Beziehung setzt auch Vertrauen mit sich. Ich helfe dir dabei die Woche zu vergessen aber du musst es auch zulassen Laura.« Er nahm sie noch einmal in den Arm und blickte sie an. »Okay?« Sie nickte stumm. Er startete das Auto und fuhr in Richtung Scarborough zu Dr. Sanders.
Massimo hörte das Lachen von Thalia und raffte sich auf, um wieder nach oben zu gehen. Lauras Nähe brachte ihn wieder vollkommen aus der Fassung. Hoffentlich reisen sie bald ab, dachte er niedergeschlagen. Wenn ich ihr noch einmal begegne, kann ich für nichts garantieren. Ich muss die Gefühle bezwingen. Sie bringen nur Unheil, grübelte er. Er traf Thalia im Wohnzimmer und sah sie fragend an. »Hat man dich gefeuert, oder hast du Sehnsucht nach mir bekommen, dass du schon wieder hier bist?«
Thalia war frustriert und funkelte ihn an. »Weder noch, du …!«, erwiderte sie aufgewühlt und ihre Worte stockten. Doch sogleich senkte sie ihre Tonlage und klärte ihn auf. »Die nächsten Tage arbeite ich hier im Krankenhaus. Dr. Sanders hilft mir bei meinem Praktikum«, rief sie aus und sah ihn während des Gespräches kokett an. Doch er war noch zu sehr mit seinen Gedanken bei Laura, um ihr eine Antwort zu geben. Gleichmütig zuckte er mit den Schultern und ging auf die Terrasse. Er beugte sich abstützend über das Geländer und blickte auf das Meer. Thalia konnte sich dieses Elend nicht mit ansehen und folgte ihn. »Na mein Lieber! War wohl ein bisschen viel für den harten Mann in der Morgenstunde? Ist schwer … seine Gefühle zu verbergen, hm? Du bist so verknallt in diese Frau … warum nimmst du sie denn nicht mit dir? Quälst dich lieber herum, anstatt Nägel mit Köpfen zu machen.«
Massimo sprach kein Wort, sondern sah sie nur böse an. Thalia bohrte weiter: »Was ist? Habe ich nicht recht?«
Seine Hände formten sich zu Fäusten. Langsam drehte er sich zu ihr um und antwortete gereizt: »Ich habe doch Nägel mit Köpfen gemacht, schon vergessen? Ich hoffe, du gehst mir in Zukunft nicht so auf die Nerven, wie jetzt. Ich komm mit dieser Situation schon klar! Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Kümmere du dich lieber um deine Aufgaben. Ich glaube kaum, dass du diesen gewachsen bist, wenn du nun ständig mit deinem Doktor zusammenhängst.« Thalia war verärgert und im Hinausgehen sagte sie leise: »Wenn du die Befürchtung hast, dass ich dir auf die Nerven gehe … weißt du, ich muss nicht mit dir reden, oder mir Sorgen machen. Ich denke, … das mit der Heirat war eine dumme Idee. Ich werde einen anderen Vertrag ausarbeiten. So, ich muss nun zu Phil ins Krankenhaus. Er wartet bestimmt schon auf mich. Ciao!« Thalia sagte absichtlich den Vornamen von Dr. Sanders, um ihn zu ärgern. Sie eilte hastig hinaus. »Halt, … hiergeblieben!«, rief Massimo hinterher. Aber sie flitzte schon flink die Treppenstufen hinab und begab sich in ihr Auto. Er wäre ihr liebend gern nachgerannt, aber er verschob dieses Gespräch auf später. Darrians Mutter Lilian kam vom Einkauf zurück und erblickte ihn auf der Terrasse. »Ah Mr. Ferante! Thalia hat
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