Vergeltung unter Palmen
steckte sie in die Hose und ging langsam den Berg hinauf. Von weiten sah sie den Einheimischen, der sich an irgendwelchen Sträuchern neben der Treppe vom Grundstück zu schaffen machte. Als ob Darrian ihre Anwesenheit spürte, schaute er in ihre Richtung und rief irgendetwas nach hinten. Laura nahm allmählich ein schnelleres Tempo ein und lief ihm entgegen.
»Laura! Hey, willst du mich besuchen?« Er betrachtete ihr ernstes Gesicht. »Ist etwas passiert? Du siehst verwirrt aus!« Darrian sah unauffällig auf die Sträucher, hinter denen sich Massimo mit letztem Ruck warf.
Laura blieb ungefähr zwei Meter vor ihm stehen und schrie etwas jähzornig: »Sag du es mir Darrian! Was ist denn passiert? Habt ihr mir wirklich so eine Droge verabreicht, dass ich bleibe und mit einem Mann Sex habe, der mich entführte? Wo ist er? Komm sag es mir! Jasmin hat ihn gesehen. Sie kann sich entsinnen. Meine Erinnerungen hingegen werden ziemlich undeutlich! Das passiert wahrscheinlich, wenn man zu viel von diesem Zeug genommen hat. Habt ihr euch über mein Verhalten wenigstens gut amüsieren können?«
Massimo musste Ruhe bewahren und tief durchatmen, um ihre Vorwürfe nicht zu dementieren.
Darrian nickte schuldbewusst den Kopf. »Ja es stimmt Laura! Ich gab dir etwas. Aber im Bezug auf Massimo irrst du dich. Er hatte keine Ahnung, dass ich dir ein paar Tropfen in die Getränke gab. Du darfst ihn nicht verurteilen.« Laura wurde fast hysterisch. »Natürlich wusste er es. Er sagte noch zu mir, `dass er nie erfahren würde, ob ich je mit ihm geschlafen hätte, ohne` ….Ja was wohl `ohne`? Drogen meinte er. Ihr seid so erbärmlich Darrian. Ich dreh bald durch und ihr nehmt alles so leicht hin!«
Darrian sah Laura verwundert an. »Worüber machst du dir Sorgen? Das Zeug ist total harmlos!«
»Was ist, wenn ich schwanger bin?«, entgegnete Laura sehr leise. Diese Worte konnte Massimo nicht verstehen.
Darrian hatte keine Antwort darauf und sah sie quirlig an. Erst jetzt nahm Laura den großen Hammer in seiner Hand wahr, als er diesen auf den sandigen Boden legte, der vor Kurzem noch mit Rasen bedeckt war. Weiter hinten lag eine Schaufel. »Was machst du hier? Du arbeitest doch bestimmt nicht allein?«, fragte sie ihn umschauend.
»Doch Laura, ich bin allein! Wer sollte mir denn helfen? Ich werde hier für uns ein Parkplatz bauen! Allerdings müssen da einige Sträucher versetzt werden.« Darrian lächelte ihr zu.
Laura lief weiter nach hinten an ihm vorbei. »Sträucher versetzen! Mit einem Hammer? Ich glaube kein Wort, von dem was du mir erzählst. Wo ist er!«, fragte sie noch einmal und ging wieder auf ihn zu. Sie blinzelte, weil die Sonne ihr in die Augen schien. Mit einer Hand vor dem Gesicht drehte sie sich um ihn herum, indem sie rückwärts lief.
»Er ist tot Laura. Wie oft denn noch. Es gibt keinen Massimo Fernez mehr auf dieser Welt, «, versicherte ihr Darrian.
»Ja … die Trauer und Verzweiflung kann man voll auf deinem Gesicht erkennen!« Ihre Stimme erstickte förmlich. Hastig zog Laura die Pistole und richtete sie auf Darrian, der panisch dreinschaute. »Oh … oh Laura, was machst du da? Leg das Ding weg! Deswegen kommt er auch nicht mehr zurück.« Er konnte sich nicht bewegen. Massimo wollte sich gerade erkenntlich zeigen, damit sie die Waffe herunternimmt, als er Thalia des Weges kommen sah. Sie erkannte erschrocken die Situation und ging auf diese Frau zu, die wie erstarrt die Waffe hielt. Thalia schupste die Rivalin mit voller Wucht zur Seite, sodass sie aus dem Gleichgewicht kam und stürzte. Lauras Kopf traf ausgerechnet mitten auf das harte Eisenteil des Hammers und verlor somit das Bewusstsein. Massimo sprang voller Entsetzten hinter dem Gesträuch hervor und rannte auf den regungslosen Körper zu. Hastig nahm er sie in die Arme. »Laura, oh mein Gott, Laura!« Er drückte sein Gesicht auf ihre Wangen. Thalia kniete sich hinzu. »Lass mal sehen!«, und betrachtete die Wunde. »Ich glaube nicht, dass es schlimm ist. Sie ist gleich wieder da. Ich könnte sie mit ins Krankenhaus nehmen. Lass sie los, Alessandro!«
Massimo hob den Kopf. »Was machst du hier?«
Verbittert bemerkte Thalia seine Enttäuschung sie zu sehen. Deshalb sagte sie zynisch: »Dir wahrscheinlich mal wieder aus einer prekären Situation retten! Könnt ihr mir sagen, was sie hier will?« Darrian antwortete nervös: »Die Freundin von Laura hat ihn hier gesehen und ihr erzählt, dass er lebt.« Er zeigte mit seinen Daumen auf Massimo.
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