Vergeltung unter Palmen
mich gerade gebeten Ihnen mitzuteilen, dass Sie nicht auf sie warten brauchen.« Massimo schaute sie überrascht an und nickte nachdenklich. Folglich lehnte er sich erneut über die Balustrade und blickte still auf das Meer. Lilian musterte ihn neugierig. »Auf was haben Sie denn heute Appetit? Bevorzugen Sie lieber die italienische oder wie diese Laura die deutsche Küche? Haben Sie mal etwas von ihr gehört? Das arme Ding. Darrian hat mir einiges erzählt, nachdem dieser Mistkerl sie entführte. Die Strafe hat der Kerl ja bekommen. Aber weswegen haben Sie sich denn getrennt? Sie waren ein so schönes Paar!« Er kniff die Lippen zusammen und drehte sein Gesicht zögernd zu ihr um.
Mühsam atmete er die heiße Luft in sich ein. Er war gewillt, ruhig zu antworten. »Manchmal muss man eben das Richtige tun, Mrs. Corbin. Was das Essen angeht, … Sie sind eine hervorragende Köchin, aber mir ist heute einfach nicht danach. Nehmen Sie auf mich bitte keine Rücksicht!«
Traurig betrachtete sie Darrians Gast. »Ich habe schon bemerkt, dass es Ihnen nicht gut geht. Sie sind ganz blass. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen einen wunderbaren Tee machen!« Darrian trat gerade vom Wohnzimmer heraus und hörte seine Mutter reden. Er sah in Massimos starres Gesicht und hörte sein leises Fluchen. »mio dio!« Daraufhin konterte er zu seiner Mutter: »Mr. Ferante trinkt keinen Tee. Lässt du uns allein?« Stirnrunzelnd nahm sie diese abwehrende Haltung zur Kenntnis und sah ihren Sohn heiter an. »Dann macht euch eben selbst was! Ich werde zum Strand gehen!«, und wandte sich ab.
Massimo pustete erleichtert, während er sich umwandte und sich gegen den Zaun lehnte. Mit zusammengekniffener Miene meinte er scherzend zu Darrian: »Jetzt weiß ich auch, von wem Thalia die nervenden Gene hat. Da steht mir noch einiges bevor!« Darrian klopfte ihn auf die Schulter und meinte belustigend: »Dann sei froh, dass du nur geschäftlich mit ihr zu tun haben wirst. Sie kann einen ins Koma reden. Bin mal gespannt, wie sich das Verhältnis zum Doc weiterentwickelt. Sie wartet schon so lange auf ihn und hofft endlich auf die Nacht der Nächte!« Massimo zog die Brauen nach oben. »Ach … tatsächlich? Hat sie das gesagt?« Darrian grinste. »Nun ja, indirekt! Ich habe es vorhin auch in ihren Augen gelesen. Der Doc ist ein guter Mann.«
Massimo dachte über die Worte von Thalia nach, als sie vorschlug, nicht zu heiraten. Hatte sie nun doch Bedenken? Er muss diesen Überschwang an Gefühlen gegenüber Laura in den Griff bekommen und Miss Corbin für sich gewinnen, … egal wie. Denn ohne Rezeptur …! Laut sagte er vor sich hin. »Ja, es kommt immer anders, als man denkt. Dann lassen wir uns mal überraschen. So, nun machen wir draußen weiter, sonst bekommen wir deinen Parkplatz nicht fertig, solange ich noch da bin.«
Er schwang sich vom Geländer ab und war nun froh, Darrian noch nichts von diesen Heiratsplänen gesagt zu haben. Er wäre bestimmt nicht erfreut über die Vereinbarung, zumal der Junge von Dr. Sanders so begeistert ist.
Darrian überkam ein Geistesblitz, sodass er sich euphorisch vor seinen Freund stellte, als sie im Wohnzimmer standen. »Warte einen Moment. Ich habe noch etwas, … was ich Laura auch schon gegeben habe.« Fortan war er verschwunden und ließ Massimo verwirrt stehen. Kurz darauf erschien er mit einem Umschlag und übergab diesem seinen Freund mit gespanntem Gesichtsausdruck.
Massimo öffnete ihn neugierig und folglich schmerzte sein Herz, als er darauf starrte. Es waren die Bilder die Darrian auf dem Boot fotografierte.
Voller Stolz und Erwartung stand der Junge neben ihm. »Sind die Bilder nicht schön geworden? Ich hatte total vergessen, sie dir zu geben!« Der Sizilianer gab ihm die Bilder zurück und sah ihn merkwürdig an. »Du bohrst gern in tiefe Wunden, hm? Ja, sie sind schön. Genauso hast du vergessen, dass ihre Gefühle darauf nicht echt sind.« Er war kurz in sich gekehrt. »Du hast sie Laura auch gegeben? Das hättest du nicht tun dürfen. Unsere letzte Begegnung war für sie überaus verletzend, … und nun weiß sie von den Drogen. Ich glaube, sie hasst uns jetzt!« Er winkte niedergeschlagen ab. »Das alles hier … ist nun Vergangenheit! Los komm, … jetzt!«
Jeremy wäre am liebsten ins Hotel zu Jasmin gefahren, nachdem er die Waffe bei Mentes abgeliefert hatte. Aber er musste zuerst mit Gina reden. Wieso beauftragt sie inoffiziell einen Polizisten, um nach Slater und Konsorten zu
Weitere Kostenlose Bücher